Griechenland, Russland, Amnesty International, Fußball-WM & HSBC

Ein widerwilliges Ja Am Freitag wird es im Bundestag eine Abstimmung geben, bei der viele Unionsabgeordnete für die Griechenland-Hilfe stimmen werden, obwohl sie gerne Nein sagen würden. Das liegt vor allem an Finanzminister Schäuble. Süddeutsche Zeitung

Spiegelfechtereien Knapp elf Millionen halten 500 Millionen in Atem. Es wird Zeit, dass Athen seine Wirtschaft in den Griff bekommt. Tagesspiegel

Die Wut der Etablierten In Griechenland regt sich Kritik an der Reformliste der Regierung. Der frühere Finanzminister Evangelos Venizelos versucht, sie als nie dagewesene Erniedrigung seines Landes darzustellen. Vor allem ein Versprechen weckt offenbar seinen Furor. FAZ

Das Comeback der Staatsmacht In der Reformliste gibt Syriza radikale Utopien auf. Stattdessen zeigt sich der gemeinsame Nenner von Athen und seinen Geldgebern: der Aufbau eines starken Staates. Zeit

Liste der Vernunft Die Steuerbehörden sollen gestärkt, der öffentliche Dienst nach Leistung bezahlt und staatliche Aufträge besser überwacht werden. Das verspricht die Regierung Tsipras – und wird dafür wohl manches Wahlversprechen brechen müssen. Süddeutsche Zeitung

Diese Vorschläge reichen nicht Griechenland hat seine Reformliste vorgelegt. Vieles bleibt vage. Vertrauen schafft das nicht. FAZ

Ouzo für alle Frisches Geld für Griechenland Nordwest Zeitung

Das Soziale kommmt zum Schluss Die griechische Regierung musste mit der To-do-Liste ihr Wahlprogramm auf den Kopf stellen. Das Schuldendrama ist damit aber noch nicht zu Ende. taz

Was Ökonomen zu Griechenlands Reformplänen sagen Griechenland hat doch noch eine Liste mit Reformvorschlägen vorgelegt – und Brüssel damit besänftigt. Die WirtschaftsWoche sprach mit Experten über die Ziele der griechischen Regierung. Das Fazit: Alles recht schwammig. Wirtschaftswoche

Die seltsame Kriegsrhetorik des Alexis Tsipras Die aktuelle Einigung mit Brüssel hätten die Griechen auch erreichen können, ohne Europa über Wochen auf Trab zu halten – und außerdem ihren Ruf als verlässliche Partner zu ruinieren. Die Welt

Tsipras beendet die Demütigung Die Griechen können sich ihr Reformprogramm wieder selbst erarbeiten. Damit ist das Land nicht gerettet, es erhält aber ein Stück Souveränität zurück. Zeit

Tsipras verdient die Chance Troika und EU-Finanzminister haben das Hilfsprogramm für Griechenland vorerst verlängert. Gut so. Immerhin will Tsipras die Korruption bekämpfen. Das haben die Filzokraten vor ihm nicht geschafft. Stern

Versprochen – gebrochen Alles in Butter, sagen die Rettungseuropäer. Dumm nur, wenn die Leute das Kleingedruckte lesen. Europa erlebt mit Griechenland ein Déjà-vu. FAZ

Europa muss mit einer Stimme sprechen Griechenland und die Eurogruppe haben sich vergangenen Freitag über den grundsätzlichen Rahmen für eine mögliche viermonatige Verlängerung des laufenden Hilfsprogramms verständigt. Nun kommt es darauf an, dass sich die griechische Regierung verbindlich zu konkreten Reformschritten verpflichtet, um endlich mehr Steuergerechtigkeit zu schaffen und die Korruption zu bekämpfen. Dafür hat sie unsere volle Unterstützung! Huffington Post

Griechenlands Reform-Liste im Wortlaut Die Detailfragen sind geklärt: Griechenland hat eine Liste konkreter Reformen geliefert, um das Hilfsprogramm vorerst am Laufen zu halten. Der vollständige Brief auf Englisch zum Nachlesen. Süddeutsche Zeitung

Russland

Die Krim, ein Fass ohne Boden Die Annexion der vormals ukrainischen Halbinsel Krim wird für Moskau finanziell ein Dauerproblem. Für den entscheidenden Wirtschaftszweig der Ukraine, den Tourismus, ist die Annexion eine Katastrophe. Frankfurter Rundschau

Der Westen ist im Formtief. Und Putin weiß es In Putins propagandistischer Welt ist alles gleich falsch und gleich wahr. Um dieser Bedrohung zu begegnen, müssen wir in den Kampf um die Wahrheit selbst eintreten Die Welt

Hauptgewinn für Putin Über die Frage, ob Griechenland im Euroraum bleiben sollte, wird in Deutschland fast ausschließlich aus ökonomischer Sicht debattiert. Zu einer vollständigen Kosten-Nutzen-Rechnung gehören aber auch politische und strategische Faktoren. FAZ

Zwingt Russland seine Rekruten zum Kampf in der Ukraine? Es sind schwere Vorwürfe, die russische Wehrpflichtige erheben: Sie sollen vom Militär dazu gedrängt werden, sich als Zeitsoldaten zu verpflichten – nur so dürfen sie im Ausland eingesetzt werden und könnten dann in der Ukraine kämpfen. Focus

Amnesty International

Verheerendes Jahr für die Menschenrechte 2014 war ein Jahr der Kriege und Bürgerkriege. Der Jahresbericht von Amnesty International ist eine nicht enden wollende Liste von Grausamkeiten. Frankfurter Rundschau

Staaten schützen Zivilisten nicht ausreichend Terrormilizen wie der „Islamische Staat“ gehen nach Einschätzung von Amnesty International immer brutaler gegen die Zivilbevölkerung vor. Die Organisation wirft Staaten und UNO in ihrem Jahresbericht vor, die Menschen nicht ausreichend zu schützen. Es ist eine Bilanz des Schreckens – aber auch ein Dokument der Hilflosigkeit. Deutschlandfunk

Düstere Aussichten für Zivilisten Die ersten Opfer in Bürgerkriegsgebieten sind Zivilisten. Amnesty International beklagt, dass sie zwischen die Fronten von Milizen und Militär geraten. taz

Folter, Versklavung, Flüchtlingsrekord Katastrophal, niederschmetternd, erschütternd: Der Amnesty-International-Jahresbericht fällt düster aus. 2014 war angesichts des Terrors von IS und Boko Haram sowie dem Krieg in der Ukraine ein verhängnisvolles Jahr. Tagesschau

Flüchtlinge als Wirtschaftsfaktor Hunderttausende syrische Flüchtlinge sind für Jordanien nicht leicht zu verkraften – aber das Land profitiert auch von ihnen. Süddeutsche Zeitung

Fußball-WM in Katar

Raus aus dem Backofen, rein in die Weihnachtszeit Eine Fußball-Weltmeisterschaft im Winter begrenzt den Schaden, den die Vergabe des Turniers an Katar angerichtet hat. Doch es sind auch noch einige Probleme zu lösen. Tagesspiegel

Die WM in Katar wird ein Turnier der Schande Die Weltmeisterschaft im Winter 2022 bedeutet für die Fußball-Ligen der Welt zwei Jahre Chaos. Und statt Fifa-Chef Blatter für diese Eselei abzustrafen, wird er demnächst auch noch wiedergewählt. Die Welt

Heiße Tage in Katar Die Verlegung der Fußball-Weltmeisterschaft von 2022 in den Winter ist nur die viertschlechteste Lösung. Denn auch im arabischen Winter spielt Fußball wohl nur eine Nebenrolle. Berliner Zeitung

Ein schräger Ausweg der Fifa Um die WM 2022 tatsächlich im Wüstenstaat Katar stattfinden zu lassen, hat die Fifa eine schräge Lösung parat. Die Endrunde wird kurzerhand in den Winter verlegt. Der Zorn der reichen europäischen Ligen über die Termin-Wahl ist verständlich. Kölner Stadt-Anzeiger

Sepp Blatter und sein Wintermärchen Die Fußball-WM 2022 in Katar wird im November und Dezember stattfinden. Die Verlegung ist Teil eines skandalösen Plans des Weltverbands Fifa. Stuttgarter Zeitung

HSBC

Ethisches Versagen des HSBC-Boss Dem HSBC-Boss und seinen Pendants sollten Aufseher und Regierungen klar sagen: Euer dauerndes ethisches Versagen, gepaart mit obszönen Millionengehältern, wird in Zukunft nicht mehr hingenommen. Frankfurter Rundschau

Die Schönheit der Einfachheit Die britische Bank HSBC ist Europas grösste Bank. Lange Zeit galt sie als Vorbild, weil sie die Finanzkrise ohne grosse Blessuren überstanden hatte. NZZ

Schweiz verteidigt 7 Jahre Verzug bei HSBC-Geldwäsche-Prüfung Die Schweizer Justiz ist in Erklärungsnot. Sie muss darlegen, warum sie sieben Jahre brauchte, um einen Verdacht auf Geldwäsche zu überprüfen Die Welt

HSBC’s operating woes trump Swiss tax furore CEO Stuart Gulliver’s offshore accounts bring new scrutiny of past fiscal fiddles. They also raise the bar for future good behaviour. The main concern for investors, though, is the bank’s lacklustre financial performance. Even a reduced 10 percent ROE target is some way off. Breakingviews

…one more thing!

Drängende Fragen an Bouffier Jüngste Enthüllungen über die Rolle des Verfassungsschutzes bei der Aufklärung des Kasseler NSU-Mordes bringen auch Volker Bouffier politisch in Bedrängnis. Der damalige Innenminister und heutige Ministerpräsident einer schwarz-grünen Koalition muss neue Fragen beantworten. FAZ

Leitartikel

Schuldensirtaki Wetten, dass sich die Griechen in vier Monaten wieder melden? Seit Langem herrscht in dem Land eine Tradition des Augen-zu-und-weiter-so. Bisher war Athen damit auch höchst erfolgreich – wer immer regierte Die Welt

Wenn Staaten scheitern Dem Nahen Osten steht ein finsteres Jahrzehnt bevor: Al-Qaida und die Terrormiliz Islamischer Staat stellen Grenzen und Regierungen infrage. Fehler des Westens haben zum Staatszerfall beigetragen, sie für die alleinige Ursache zu halten, wäre jedoch naiv. Süddeutsche Zeitung

Kleinliches Gezänk Die Äußerungen des Präsidenten des jüdischen Dachverbandes in Frankreich waren mindestens missverständlich. Doch der Streit darum hilft niemandem weiter. FAZ

Störung in der Komfortzone Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist gut. Aber sie hat sich nicht so aufgehellt wie erwartet. Dafür gibt es gute Gründe, wie ein Blick nach China und in die USA zeigt. Frankfurter Rundschau

Wenn es plötzlich abwärts geht Um mehr als 30 Prozent ist der Dax seit Oktober 2014 gestiegen. Er hat bereits die Jahresendziele fast aller Banken erreicht. Geht die Rally so weiter? Wenn nicht, bieten sich für Anleger interessante Alternativen. Handelsblatt

Winter-WM ist eine Chance! Die Winter-WM im Wüstenstaat ist umstritten. Matthias Brügelmann sieht aber auch die Vorteile des neuen Termins. Bild

Weckruf für das Immunsystem Tumoren unterdrücken die Körperabwehr. Mit speziellen Wirkstoffen kann diese Strategie durchkreuzt und der Krebs bekämpft werden. Tagesspiegel

Democracy Is in Recession Turkey’s drift away from democracy is part of a much larger trend around the world. New York Times

Override Keystone pipeline veto Our view: What should be a minor policy dispute turned into a hyperventilated shouting match. USA Today

Kill Keystone XL once and for all Opposing view: It’s not a plan to help our country. It’s about big profits for big oil. USA Today