Die deutsche Blase Die Integrationsgipfel der Regierung erwecken den Eindruck, es ginge nur noch um das Wie der Integration. Ein Irrtum. Es sind noch bestürzend viele Grundsatzfragen offen. Zeit
Endlich sind wir Europameister der Einwanderung Im vergangenen Jahr zogen mehr Menschen dauerhaft nach Deutschland als in jedes andere europäische Land. Jetzt müssen wir deren Integration meistern – damit sie auch bei uns bleiben. Die Welt
Deutschlands ungenutzte Kraft Hunderttausende Zuwanderer kommen nach Deutschland, gleichzeitig suchen zahlreiche Unternehmen nach Fachkräften. Doch Migranten kommen nach wie vor nur schwer an Ausbildungsplätze. Der Integrationsgipfel sucht Auswege aus diesem Dilemma. Süddeutsche Zeitung
Talentsuche Die Neuvermessung der Welt bringt erstaunliche Ergebnisse: Deutschland ist ein Einwanderungsland. Natürlich ist das nicht erstaunlich. Bonner General-Anzeiger
Heißt die Einwanderer willkommen! Unsere alternden Gesellschaften brauchen Einwanderer, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen. Abschottung würde uns zu allmählichem Aussterben verurteilen. Zeit
Nur noch die Bilder sind geblieben Egal wohin es sie verschlägt – Fotos sind für Flüchtlinge als Zeichen früherer Zugehörigkeit unersetzlich. Und wenn sie zu uns flüchten, führt uns die Frage, wer die Anderen sind, direkt zu der Frage, wer wir sind. Tagesspiegel
Steuergeld für Moscheen Islamische Gemeinden in Deutschland brauchen staatliche Finanzhilfen. Sonst bleiben sie von der Türkei oder Saudi-Arabien abhängig. taz
Burka-Verbot
Mehr Nüchternheit bei der Integration Anstatt immer wieder aufs Neue eine Burka-Debatte auszurufen, sollten wir den migrantischen Jugendlichen endlich bessere Ausbildungschancen gewähren. Berliner Zeitung
Klöckner wettert gegen Burka Die CDU-Vizechefin Julia Klöckner fordert ein Verbot der Vollverschleierung. Mit ihrer Äußerung will sich die 41-jährige Pfälzerin vor dem CDU-Parteitag wieder in Erinnerung bringen. Ob sie damit punktet, wird sich zeigen. Frankfurter Rundschau
Vollverschleierung der Tatsachen Die Forderung von CDU-Vizechefin Julia Klöckner, in Deutschland ein Verbot der Ganzkörperverschleierungen wie Burka und Nikab einzuführen, sollte wohl eine breite Debatte auslösen. Parteiübergreifend konnte man sich vor allem auf eines einigen: ein Schulterzucken. Huffington Post
Donald Tusk
Mr. Tusk wird Europäer Mit Polens Ex-Premier Donald Tusk übernimmt ein Vertrauter Merkels die EU-Ratspräsidentschaft. Der Pole folgt auf den Belgier Herman Van Rompuy. Frankfurter Rundschau
Ein Mann muss sich abnabeln Seit heute ist der Pole Donald Tusk neuer Ratspräsident der EU – und der Abschied von der Politik seines Heimatlandes fällt ihm schwer. In Brüssel fragt man sich, ob Tusk seine polnische Perspektive überwinden kann. Süddeutsche Zeitung
Wachsam im Osten Der ehemalige polnische Regierungschef Donald Tusk tritt heute als EU-Ratsvorsitzender an. Er könnte mit seiner östlich geprägten Perspektive und seinem besonnenen Politikstil helfen, die Union wieder zum Strahlen zu bringen – gerade in Osteuropa. Spiegel
Herr Tusk hat ein Problem mit Russland Erst hat Donald Tusk Polen auf die Beine geholfen, nun ist die EU dran. Sein erstes Projekt: Sie in Sachen Ukraine auf einen Nenner zu bringen. Stern
Republik Moldau
Europa muss jetzt liefern Mit knapper Mehrheit siegen die proeuropäischen Parteien bei der Parlamentswahl in der Republik Moldau. Doch die größten Probleme des Landes sind noch nicht gelöst. Süddeutsche Zeitung
In Moldau muss die EU jetzt für Reformen sorgen Bei der Parlamentswahl in Moldau haben sich die Bürger für einen prowestlichen Kurs entschieden. Jetzt muss auch die Regierung beweisen, dass sie es mit westlichen Werten ernst meint. Die Welt
EU-Freunde setzen sich durch In Moldau bremst die prowestliche Koalition die Opposition mit fragwürdigen Mitteln aus. Aber Moskau trickst auch: Die russische Einwanderungsbehörde verspricht moldauischen Schwarzarbeitern eine offizielle Arbeitserlaubnis, wenn sie zum Wählen in ihr Heimatland reisen. Frankfurt Rundschau
Wie eine kleine Ukraine Die Republik Moldawien oder Moldau – allein in der Wahl des Namens drückt sich aus, ob man eher prorussisch oder proeuropäisch gesinnt ist – ähnelt politisch stark der Ukraine. Märkische Oderzeitung
Russland
Eine persönliche Niederlage für Putin „South Stream“ war eines der zentralen Projekte der russischen Energieaußenpolitik. Präsident Putin hatte sich seit Jahren für die Pipeline stark gemacht. FAZ
Putins leere Drohung 63 Milliarden Kubikmeter Gas sollten jährlich durch die South-Stream-Pipeline nach Europa geliefert werden. Dass Russland nun vor allem China beliefern will, würde die Strukturprobleme der eigenen Wirtschaft weiter anheizen. Berliner Zeitung
Russland und Türkei schließen Gas-Pakt 63 Milliarden Kubikmeter Gas sollten jährlich aus Russland nach Europa fließen – doch jetzt stoppt Putin den Bau der South-Stream-Pipeline. Stattdessen will er die Türkei besonders billig mit Energie versorgen. Süddeutsche Zeitung
Putin will eine neue Ordnung nach russischem Gusto Russland ist angeschlagen und deshalb besonders gefährlich. Wir sind zwar lange nicht im Kalten Krieg mit Putins Reich. Doch der Westen muss über mehr als neue Sanktionen nachdenken. Die Welt
Der große Pragmatismus In der sich formierenden neuen Weltordnung sieht Außenminister Steinmeier die EU nicht in führender Rolle. Russland aber soll sich ihr unterordnen. taz
Ägypten
Gehen Sie zurück auf Los Ob vor Gericht, bei den bürgerlichen Freiheiten, Polizeibefugnissen oder in den Medien: Mubaraks altes Ägypten feiert Wiederauferstehung, der Freispruch des Ex-Präsidenten ist nur der letzte symbolische Akt dafür. Und unter dem neuen Präsident al-Sisi wird alles sogar noch schlimmer. Süddeutsche Zeitung
Ägypter verlieren Hoffnung auf gerechte Zukunft Der Freispruch des ehemaligen ägyptischen Diktators Mubarak dürfte bei vielen Ägyptern die letzte Hoffnung auf eine gerechtere Zukunft beseitigen. Berliner Zeitung
Hoher Preis für Ägyptens Stabilität Der straflose Ausgang des Mubarak-Prozesses ist ein schwerer Rückschlag für Ägypten. Polizei, Armee und die politische Führung müssen offensichtlich nicht fürchten, eines Tages für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Stabilität bringt das langfristig nicht, im Gegenteil. WAZ
Clan-Herrschaft Richter in Kairo haben den ägyptischen Ex-Präsidenten Husni Mubarak mit Milde behandelt – einer Milde, die viele im Westen nicht verstehen. Doch der Vorgang überrascht letztlich nicht. Nordwest Zeitung
Eon
Klimaschützer am Ziel Eon spaltet sich auf. Für die Regierung ist das ein doppeltes Problem: Sie muss sich darum kümmern, dass der Rückbau der Kernkraftwerke klappt. Und sie muss erklären, wo der Strom herkommen soll, wenn kein Wind weht. FAZ
Ramsch für den Steuerzahler Der Energiekonzern Eon will sich aus der Verantwortung stehlen. Die Politik muss den Fluchtversuchen der AKW-Betreiber einen Riegel vorschieben. taz
Flucht in die Zukunft Eon wagt einen Befreiungsschlag mit offenem Ausgang. Und setzt damit nicht nur die Wettbewerber unter Druck. Die Atommeiler, von denen Eon sich trennen will, machen die Abspaltung zum Politikum. FAZ
Ende und Neuanfang Für den Eon-Konzern bedeutet die geplante Abspaltung der konventionellen Stromerzeugung den größten Einschnitt seit der Fusion der Vorgängerunternehmen Veba und Viag vor gut 14 Jahren. Börsen-Zeitung
Konsequent Es ist ein ungewollt vielsagender Zusammenfall der Ereignisse: Am Tag, da der Energie-Versorger Eon seine Pläne zum drastischen Umbau seiner Konzernstruktur vorstellt, beginnt im peruanischen Lima der 20. UN-Klimagipfel. Bonner General-Anzeiger
Ein Konzern zerlegt sich selbst Kohle, Gas und Kernkraft – das war einmal die alte Eon-Welt. Damit soll bald Schluss sein WAZ
E.ON’s „bad power“ spinoff promises little upside Germany’s largest utility is exiting conventional generation, bundling unwanted risk into a new company to be handed to shareholders. E.ON can concentrate on distribution and clean electricity. Both managements will benefit from focus. Still, the new entity’s prospects are bleak. Breakingviews
….one more thing!
Feiern bis zum bösen Erwachen Vor 125 Jahren hat Otto von Bismarck die gesetzliche Rentenversicherung eingeführt. Heute zum Festakt haben viele ein mulmiges Gefühl: Denn so rosig wie die Vergangenheit sieht die Zukunft nicht aus. Eine Analyse. FAZ
Leitartikel
Wissen, wo links und rechts ist Wo beginnt Antisemitismus? Was ist ein Unrechtsstaat? Die Linke steht vor der geplanten Wahl des Genossen Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten in Thüringen unter Spannung. Süddeutsche Zeitung
Wir Klimastreber In der peruanischen Hauptstadt Lima hat die Weltklimakonferenz begonnen. Kein Land betreibt auf diesem Feld eine so weitgehende Politik wie Deutschland. Doch die Lobby der erneuerbaren Energien fordert sogar noch mehr Die Welt
Der Triumph des Windrads Die Zeit der Dinosaurier ist vorbei. Deutschlands größter Energiekonzern Eon verschreibt sich der Energiewende. Es ist das spektakuläre Eingeständnis eines Scheiterns. Berliner Zeitung
Geld, Moral – agal? Mehr denn je kommen Geld und Moral heute als Widerspruch daher. Doch das einfach so zu glauben und zu akzeptieren, wäre zu einfach. Denn es ist nicht das Geld alleine, das die Moral verdrängt. Es geht um Haltung, darum, was mit Geld gemacht wird. Frankfurter Rundschau
Garantie muss gelten! Klarer Fall, die Maut darf die deutschen Autofahrer nach ihrer Einführung 2016 nicht einen einzigen Cent zusätzlich kosten. Bild
„Wir können uns nicht von Wut treiben lassen“ Politische Entscheidungen kommentiert er nicht. Klar positioniert hat Gadi Eisenkot sich jedoch im Hinblick auf eine militärische Intervention gegen das iranische Nuklearprogramm: Diese lehnt er strikt ab, solange der Iran keine existenzielle Bedrohung für Israel darstellt. Tagesspiegel
Nemesis The Shadowy Iranian Training Shia Militias in Iraq Newsweek
Obama is a lonely immigration liberal Implicit in his argument is that rich nations have to accept they will continue to be a magnet Financial Times
Rolling Stone rape story sends shock waves — and stretches credulity Rolling Stone has published an incredible story about a rape at the University of Virginia. The story has sent shock waves around the country. Los Angeles Times
The Price of Genius Benedict Cumberbatch, who portrays Turing in The Imitation Game Benedict Cumberbatch, who portrays Turing in The Imitation Game, out Nov. 28 Dan Winters for TIME
Alan Turing, the man who pioneered computing, also forced the world to question what it means to be human Times