Wo nur die Wut zählt Rentner, frustrierte Facharbeiter, Nazis und Menschen, die irgendwie wütend sind – der Pegida-Bewegung fehlen klare Ziele. Langsam scheinen viele Teilnehmer zu merken, dass die Demos niemandem nützen. Süddeutsche Zeitung
Wir müssen mit den Pegida-Bürgern reden! Die Bürger sind nicht so ohnmächtig, wie die Pegida-Bürger behaupten. Aber kann es sein, dass diese Formen des Mitredens und Mitbestimmens nicht ausreichen? Oder dass sie nicht passen, nicht mehr zeitgemäß sind? Der Politik kann es nicht schaden, wenn sie darüber nachdenkt. Berliner Zeitung
Leipzig in Not In Dresden entstand aus Anti-Politik-Protesten das bisher friedliche Original. Der Leipziger Ableger „Legida“ zeigt, dass auch Rechtsextreme und Ausländerhasser hier eine Heimat finden können. FAZ
„Mit Pegida reden“ Sahra Wagenknecht, Vize-Fraktionschefin der Linken, ist für Gespräche mit den Anhängern von Pegida. Unter den Anhänger gebe es eine Reihe von Leuten, „die da hingehen, weil sie die herrschende Politik ablehnen“. Frankfurter Rundschau
Das Pegida-Problem der CSU CSU-Chef Seehofer findet die Diskussion über Pegida langweilig – sagt er. Seine Partei hingegen ganz und gar nicht. Das hat auch mit Parteiübervater Franz Josef Strauß und einer Angelegenheit im Jahr 1983 zu tun. FAZ
Bachmann weg, Pegida bleibt Ironie des Schicksals: Facebook-Hetzer Bachmann stolpert über seine Postings. Pegida jedoch wird weitermachen. Als Leitfigur hat Bachmann ohnehin nie getaugt. Stern
Ihr seid am Ende 40.000 bis 60.000 Demonstranten hatten die Islamfeinde von Pegida und Legida für Montagabend in Leipzig angekündigt. Am Ende waren es gerade einmal gut 10.000. Aber nicht nur deswegen hat die Bewegung ihren Höhepunkt überschritten. Ein Brief an die Bewegung. Tagesspiegel
AfD
AfD plant großen Rechtsruck Unter dem Eindruck der Pegida-Demonstrationen rückt die eurokritische AfD nach rechts. Ihre Themen: Kampf gegen „Asylmissbrauch“ und „kriminelle Ausländer“. Wirtschafts- und Finanzpolitik spielen dagegen m Entwurf ihres Parteiprogramms kaum noch eine Rolle. Frankfurter Rundschau
Wie die AfD den Rücktritt Bachmanns beeinflusste Süddeutsche Zeitung
Jetzt kopiert die AfD „Pegida“ Die Alternative für Deutschland will sich künftig stärker auf das Thema Asylrecht konzentrieren und sich als islamkritische Partei positionieren. Der „Pegida“-Bewegung droht indes die Spaltung in Rechtspopulisten und gemäßigte Protestler. Bei Youtube kursiert ein Video von einer nahezu gespenstischen Rede. Rheinische Post
Ins Abseits manövriert Bernd Klingler soll die AfD im Stuttgarter Gemeinderat salonfähig machen. Doch der liberale Überläufer hat den letzten Rest Glaubwürdigkeit verloren Stuttgarter Zeitung
Innere Sicherheit
Kampf gegen die Ich-AGs des Terrors Potenziell gefährliche Islamisten werden derzeit im Zweifel von der Straße geholt – eine neue Strategie der deutschen Behörden. Aber reicht das Material gegen die Beschuldigten später in einer Hauptverhandlung? Süddeutsche Zeitung
Jäger zieht die richtigen Schlüsse Wie nah der islamistische Terror plötzlich gekommen ist. Jäger zieht die richtigen Schlüsse und erhöht das Personal für Polizei und Verfassungsschutz. WAZ
Die kriminelle Vereinigung ist ein Juristenwitz Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden, dass Hooligan-Gruppen als kriminelle Vereinigung behandelt werden dürfen. Immerhin haben sie sich zur Schlägerei verabredet. Doch reicht das wirklich für so eine weitreichende Entscheidung? Zweifel sind angebracht. Berliner Zeitung
Verschlüsselte Botschaft Die Bundesregierung will in der Lage sein, verschlüsselte Kommunikation zu entschlüsseln. Natürlich nur zum Schutz der Bevölkerung, heißt es. Steht Europa vor einem neuen Krypto-Krieg? Tagesspiegel
EZB kauft Staatsanleihen
Notenbank als Geisterfahrer Die Europäische Zentralbank setzt sich über alle Bedenken hinweg und pumpt Hunderte Milliarden Euro in die Finanzmärkte. Wie ein Autofahrer, der einsam seine Spur hält und sich von vielen vermeintlichen Falschfahrern nicht beirren lässt. Süddeutsche Zeitung
Wie die EZB Vertrauen zerstört Mit dem Beschluss zum Aufkauf von Staatsanleihen beerdigt Europas mächtigste Behörde die Prinzipien der Währungsunion. Denn trotz scheinbarer Haftungsgrenze kommt es zur Vergemeinschaftung von Milliardenrisiken. FAZ
Die EZB als Teil des Problems Das von der EZB beschlossene Programm einer quantitativen Lockerung ist weder nötig noch wirksam. Folgen wird es dennoch haben, indes nicht die beabsichtigten. NZZ
Ein Programm für die Reichen? Vermögende freuen sich über steigende Aktienkurse, Arme bekommen weniger Zinsen und müssen mehr Miete zahlen. Über die möglichen Nebenwirkungen der EZB-Strategie Zeit
Klares Signal gegen deutsche Vorbehalte Die EZB will mit dem Kauf vom Staatsanleihen die Wirtschaft der Euro-Zone unterstützen. Ökonomisch macht das Sinn. Zudem ist es ein klares Signal an Deutschland, das mit seinen nationalen Vorbehalten die Euro-Zone gefährdet. Kölner Stadt-Anzeiger
All-in Es war lange Zeit so etwas wie das Tabu schlechthin in Euroland – aber nun ist es Realität: Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft für Hunderte Milliarden Euro Staatsanleihen aller Euro-Länder. Quantitative Easing, kurz QE, lautet das Zauberwort. Börsen-Zeitung
Letztes Register Die Europäische Zentralbank (EZB) zieht ihr vorerst letztes Register, um die Konjunktur in Euroland in Schwung zu bringen. Mit dem angekündigten Kauf von Staatsanleihen schlagen die Frankfurter Währungshüter zwar tatsächlich neue Töne an. Bonner General-Anzeiger
Wenn Geld zu billig ist Mit Geld erkauft man Zeit, nicht mehr. Obwohl – oder vielleicht gerade weil – die Europäische Zentralbank die Finanzmärkte seit Jahren mit billigem Geld überschwemmt, ist die Eurokrise nicht verschwunden. Dringende Strukturreformen sind nicht erfolgt. Tagesspiegel
„Draghi muss nachlegen“ Die EZB will bis September 2016 für 1,1 Billionen Euro Anleihen kaufen. Der US-Top-Ökonom Adam Posen hält das für zu wenig. Im Interview lässt Posen auch Bundesbank-Chef Weidmann nicht ungeschoren davonkommen. Handelsblatt
ECB bazooka a water pistol for emerging markets Between Mario Draghi’s bond-buying plan and the Bank of Japan’s ongoing splurge, central banks are pumping out $1.5 trillion a year in cheap money. The surprise should boost emerging markets wary of rising rates. But fading growth and falling prices will overwhelm the stimulus. Breakingviews
The ECB’s New Macroeconomic Realism The European Central Bank has finally crossed the Rubicon and launched a bold policy of quantitative easing, which may help arrest Europe’s slide into stagnation. Even if it is not an effective growth strategy, QE should be welcomed; indeed, the ECB should be encouraged to do everything in its power to ease monetary conditions. Project Syndicate
Griechenland
Keine Angst vor Alexis! Der linke Favorit auf den Wahlsieg in Griechenland wird weder das Land noch den Euro ruinieren. Alexis Tsipras kann anders als seine Vorgänger wieder Hoffnung verbreiten. Zeit
Nachruf auf eine Volkspartei Die griechische Regierungspartei Pasok könnte nach den kommenden Wahlen in Griechenland nur noch außerparlamentarisch existieren. Viele Griechen würde das nicht stören. Doch die Partei hat auch einige Verdienste. FAZ
Fünf Wirtschaftsexperten für Griechenlands Linksruck Wenn die linke Syriza-Partei am Sonntag die griechische Parlamentswahl gewinnt, will sie nicht weniger als den Kurs Europas ändern. Zugleich distanziert sie sich vom Ruf als Schrecken der Märkte. Fünf Ökonomen profilieren sich als wirtschaftspolitische Stimme, mit sehr verschiedenen Tönen. Manager Magazin
Die Erfolgreichen schweigen Es gibt sie – erfolgreiche Unternehmer in Griechenland. Aber sie meiden die Öffentlichkeit. Ihnen schlägt eine feindselige Stimmung entgegen. Oligarchen haben den Ruf freier Unternehmer nachhaltig beschädigt. FAZ
Ukraine-Krise
Gewalt trotz Waffenstillstand Während in Berlin über den Abzug schwerer Waffen verhandelt wird, tötet ein Granatwerfer in Donezk 13 Zivilisten. An der gesamten Front in der Ostukraine flammen die Kämpfe neu auf. Frankfurter Rundschau
Ein Krieg im Interesse Putins Mit vermeintlichen Zugeständnissen täuscht Russlands Regierung darüber hinweg, dass die Ukraine-Krise in ihrem Interesse ist. Dabei geht es nicht um Territorialgewinne. Zeit
Kein Frieden in Sicht Russland beharrt darauf, keine Kriegspartei in der Ukraine zu sein. Das ist Ausdruck der wachsenden Hilf- und Ratlosigkeit des Landes. taz
Merkel und Gabriel machen Putin ein Angebot Ein Signal an Russland: Nach Wirtschaftsminister Gabriel zeigt sich auch Kanzlerin Merkel bereit, mit Putin über einen gemeinsamen Handelsraum zu sprechen – falls der Ukraine-Konflikt gelöst wird. Süddeutsche Zeitung
Russische Schizophrenie In den Verhandlungen zur Ukraine-Krise können sich Russland und die Ukraine trotz deutscher wie französischer Vermittlung auf nichts einigen. Fortschritte sind nicht einmal mit der Lupe zu entdecken, auch wenn Außenminister Frank-Walter Steinmeier das Gegenteil behauptet Berliner Zeitung
Erkämpfte Chance Ein Spiel auf Zeit? Alles nur Taktik? Oder doch der ehrliche Versuch der Regierungen in Kiew und Moskau, im Osten der Ukraine eine Art Frieden zu verabreden? Außenminister Frank-Walter Steinmeier lässt nicht locker. Bonner General-Anzeiger
Saudi-Arabien
Das Königshaus trauert, das Königreich wankt Abdullah war alt und schwach. Sein Tod kommt nicht überraschend, aber er ist gefährlich. Was kommt danach? Bild
Schluss mit lustig Da kippt was. Öffentliche Auspeitschungen und Enthauptungen, ein intoleranter und fanatischer Islam, Frauenunterdrückung, Lohnsklaverei, Terrorexport und Ölpreistrickserei: Wie lange eigentlich sollen die Saudis noch unsere Verbündeten sein? Zeit
Neuer König, alte Probleme Unter König Abdullahs Herrschaft war Saudi-Arabien eine Großmacht. Das könnte sich mit seinem Tod ändern: Niedrige Ölpreise, Terrorismus in der Region und wachsende innere Spannungen gefährden die Monarchie. Wirtschaftswoche
Abdullah’s Energy Legacy Why the Kingdom Keeps Prices Low Foreign Affairs
Obama hails the late Saudi King Abdullah In his statement, he stresses the durability of U.S.-Saudi ties. Politico
Saudi Arabia Loses Its King King Abdullah has died at age 90. His death comes at a tumultuous moment in the Middle East. The Atlantic
…one more thing!
Der Preis der Energie Der niedrige Ölpreis freut Unternehmen und Konsumenten, doch für den Schutz der Umwelt ist er fatal. Frankfurter Rundschau
Leitartikel
Die Angst vorm Ausländerfeind Optimisten hoffen nach dem Rücktritt von Lutz Bachmann auf den Zerfall von Pegida. Doch die Aufmärsche in Dresden waren zu machtvoll. Die zahlreichen Gegendemonstrationen sind ein Indiz für die Angst vor Pegida dort, wo es Pegida gar nicht gibt. Frankfurter Rundschau
Zarte Lockrufe aus Davos Moskau und Kiew wollen gar keine Beruhigung der Lage in der Ostukraine. Deutschland hat deshalb als Vermittler schlechte Argumente. Das könnte sich ändern, wenn Russland den Versuchungen einer ökonomischen Kooperation erliegt. Süddeutsche Zeitung
Geld ist Freiheit Der Papst und manche Interessenverbände rufen dazu auf, die Ungleichheit auf der Welt durch Umverteilung zu beheben. Das wird nicht nur kaum etwas bringen, sondern widerspricht auch den Menschenrechten Die Welt
Das Dilemma am Donbass Mit jedem Tag, an dem die Waffen im Osten des Landes nicht schweigen, verstrickt sich auch die Ukraine immer tiefer in Unrecht. Die Militarisierung der Politik und der Aufbau eines zivilen, demokratischen Staates vertragen sich nicht gut. FAZ
Hut ab, Deutsche Post! Ein Großkonzern kündigt an, binnen zehn Jahren 20 000 neue Stellen in Deutschland zu schaffen. Hut ab, Deutsche Post! Bild
Much Too Responsible Why is the United States experiencing a solid recovery while Europe is sinking ever deeper into deflationary quicksand? New York Times
America’s new aristocracy As the importance of intellectual capital grows, privilege has become increasingly heritable Economist
Mitt Romney Has a Koch Problem Mitt’s not on the guest list for the billionaire brothers‘ donor confab this weekend. Here’s why. Mother Jones
Iran’s emerging empire Tehran’s quest to dominate the Arab world. Washington Post