Euro-Krise, Flüchtlinge, Pegida, Hartz IV & Rente

Griechen, hört die Signale Vor Griechenlands Parlamentswahl sendet Berlin indirekte Botschaften Richtung Athen. Sie machen deutlich: Alles ist möglich – selbst das Ausscheiden des Landes aus dem Euroraum. FAZ

Merkel in der Klemme Lange konnte Angela Merkel mit der Eurokrise entspannt leben. Nun aber verbreitet die Wahl in Griechenland erneut Angst und Schrecken. Die Bundeskanzlerin wird alles vermeiden, was nach Zugeständnissen an renitente Griechen aussehen könnte. Frankfurter Rundschau

Merkels Politik der kalten Schulter Bundeskanzlerin Merkel hatte sich stets stark gemacht für einen Verbleib der Griechen im Euro-Raum. Nun rückt sie offenbar davon ab. WAZ

Es ist gut, dass die Griechen wählen Europa sorgt sich um den Ausgang der Wahl in Griechenland. Unsere Kolumnistin erklärt, warum es gut ist, dass das Land bald wählt. Tagesspiegel

Man wünscht sich Helmut Kohl zurück Die Bundesregierung macht griechische Innenpolitik und zeigt, was sie von demokratischen Wahlen hält: ausgesprochen wenig. taz

Kommt 2015 die Drachme zurück? In Griechenland setzt die Linke auf Demagogie gegen Deutschland, neue Staatsjobs und Schulden-Sozialismus. Damit will ihr Chef Alexis Tsipras die EU erpressen. Doch die wilde Wette kann nur im Schlaraffenland aufgehen. Handelsblatt

Was passiert, wenn die Griechen die Euro-Zone verlassen? Wenn die Griechen die Euro-Zone verlassen würden, wäre das ein schwieriger Akt. Athen müsste zur Drachme zurückkehren, die Notenbank neues Geld drucken. Die ökonomischen Folgen wären zumindest kurzfristig verheerend. Rheinische Post

Erlasst Griechenland die Schulden! Obwohl das Sparprogramm wirkt, ist ein teilweiser Schuldenschnitt für Griechenland unausweichlich. Er wäre Akt der politischen Ehrlichkeit und ökonomischen Vernunft – letztlich aber nur eine von drei Möglichkeiten. Manager Magazin

Das griechische Paradox Das vielbeschworene Sparen zeigt in Griechenland bislang wenig Wirkung – es führt sogar zu höheren Schulden. Ist das nicht paradox? Nein, ist es nicht. Und es müsste sogar noch weiter gespart werden. Doch das ist menschlich kaum vermittelbar. FAZ

Europa geht die Puste aus Die neu aufflammende Unsicherheit um Griechenland beweist, dass der angedachte Umbau der Euro-Zone dringend nötig wäre. Aber es fehlt an guten Ideen, dass sich kluge Wirtschaftspolitik in den Mitgliedsstaaten lohnt. Wirtschaftswoche

Es gibt keine Chance, aber wir nutzen sie Alle hauen ab, aber manche kommen wieder. Junge Portugiesen kehren aus dem Ausland zurück, um in der Heimat ihre verlorene Zukunft zu finden. Zeit

Dollar überholt den Konsens Viele Devisenanalysten werden nach der Rückkehr aus ihrem Urlaub zum Jahreswechsel eifrig rechnen müssen. Der Grund: Der Euro hat zum Jahresauftakt 2015 einen ordentlichen Schwächeanfall erlitten, viele Jahresprognosen der Experten sind damit bereits Anfang Januar Makulatur. Börsen-Zeitung

Vor dem Untergang Der Historiker David Engels vergleicht das spätrepublikanische Rom mit der Europäischen Union. Der Brüsseler Professor fahndet nach gemeinsamen Krisensymptomen – und zieht einleuchtende Parallelen. Süddeutsche Zeitung

Stability and Prosperity in Monetary Union There is a common misconception that the eurozone is a monetary union without a political union. In fact, monetary union is possible only because of the substantial integration already achieved among European Union countries – and sharing a single currency deepens that integration. Project Syndicate

Europe returns to Franco-German axis of neurosis A prolonged economic slump highlights Europe’s core problem: a crisis in the French-German partnership. Populist parties are rising and the UK could leave the EU. Although many countries still want to join, it’s up to Paris and Berlin to make the case for a rejuvenated Europe. Breakingviews

Flüchtlinge

Steuerungslos durch die Wellen Das Meer ist nicht nur rau, weil es Winter ist. Hunderte Menschen treiben auf Frachtern steuerungslos durch die Wellen, auf die Reise geschickt von skrupellosen Kriminellen. Frankfurter Rundschau

Gefragt ist Humanität statt Hysterie In der aufgeheizten Debatte über den vermeintlichen Zustrom von Migranten droht die Unterscheidung zwischen Einwanderungsrecht und Asylrecht unterzugehen. Das ist fatal. Denn es muss differenziert werden zwischen Humanität und politischem Nutzdenken. Tagesspiegel

Asylverfahren dauern zu lange Sieben Monate und länger – das sind keine akzeptablen Zeiträume für Prüfverfahren zum Asyl. Deutschland braucht mehr Zuwanderung. WAZ

Perfide Als wäre die Katastrophe nicht schon groß genug! Allein im vergangenen Jahr landeten 150.000 Bootsflüchtlinge an Italiens Küsten an. Menschen, die vor Verfolgung fliehen, Menschen, die endlich ein menschenwürdiges Leben führen wollen – und allesamt Menschen, die für ihre Flucht teuer bezahlen. Bonner General-Anzeiger

Der Hafen der Geisterschiffe Die jüngsten Beinahekatastrophen im Mittelmeer belegen es: Mersin hat sich zu einer wichtigen Operationsbasis für Menschenschmuggler entwickelt. Doch nicht nur das Geschäft mit den Flüchtlingen floriert in der südanatolischen Stadt. FAZ

Pegida

Pegida ist keine Krankheit, Pegida ist das Symptom Die Schriftstellerin Monika Maron ist vor Weihnachten nach Dresden gefahren, um sich ein Bild von den Demonstrationen zu machen. Sie kann die Aufregung nicht verstehen und fordert Meinungsfreiheit. Die Welt

Schrecklich einfach Pegida ist nur die Spitze des Eisbergs. Auf der endlosen Montagsdemonstration im Internet werden der Politik und den Medien schon lange hasserfüllte Vorwürfe gemacht. Doch ist es wirklich „das Volk“, das da Gift und Galle gegen die „herrschenden Eliten“ speit? FAZ

Konservative sind keine Nazis Die Forderungen der rechten Apo, die in diesen Tagen auf die Straße geht, klingen wie das CDU-Programm von 1980. Von den Medien wünscht man sich daher etwas weniger Schaum vor dem Mund. Tagesspiegel

Im Umgang mit Pegida hat Merkel keine Wahl Würde die Union auf die Pegida-Anhänger zugehen, setzte sie alles aufs Spiel, wofür sie seit 1949 steht. Deshalb hat die Bundeskanzlerin in ihrer Neujahrs-Ansprache so eindeutig Position bezogen. Die Welt

Pegidas erstes Opfer Der Streit in der Alternative für Deutschland geht nicht um Satzungsfragen: Es geht um die Frage, wie weit die AfD nach rechts rückt. taz

Im Machtkampf trudelt die AfD nach rechts Der Machtkampf in der Alternative für Deutschland geht nicht nur um die Satzung, sondern um die inhaltliche Ausrichtung der Partei. Berliner Zeitung

So zerlegt sich die AfD Griechenlands Krise und die Pegida-Demos sind für die AfD-Populisten eigentlich Steilvorlagen. Doch die Partei verstrickt sich in Machtkämpfen. WAZ

Der Tag, an dem ich die Islamisierung in Deutschland finden wollte – und kläglich scheiterte Ich weiß ja nicht, in welchem Deutschland ihr lebt, liebe Pegida-Anhänger. Aber ich lebe in einem Deutschland, in dem ich Schweine-Rippchen essend, Bier trinkend, Minirock tragend und Bibelverse zitierend durch die Fußgängerzone schlendern könnte. Wenn ich das wollte. Huffington Post

Der Mythos vom Linksruck der CDU Ein Grund für den Erfolg von Pegida soll sein, dass sich die CDU nach links bewegt habe. Das ist Unsinn, wie ein Blick auf zehn Politikfelder zeigt, meint CDU-Vize Armin Laschet. Die Welt

Aufstand gegen irgendwas Merkel muss Pegida und die AfD nicht fürchten. Denn die Wutbürger leiden unter Phantomschmerzen. Bald sitzen sie trotzig wieder zu Hause. taz

Hartz IV

SPD sucht den Frieden mit Hartz IV Mehr als zehn Jahre haderte die SPD mit Gerhard Schröders Agenda 2010. Nun loben Parteichef Gabriel und Arbeitsministerin Nahles die Sozialreformen. Deutschland sei so wieder Wirtschaftswunderland geworden. Süddeutsche Zeitung

Hartz IV hat nicht für mehr Arbeitsplätze gesorgt Vor zehn Jahren beschloss Rot-Grün die Hartz-Reformen. Rund 15 Millionen Menschen haben bisher zumindest zeitweilig Hartz IV bezogen. Die Löhne sanken. Dass es mehr Arbeitsplätze gibt, führen Forscher aber auf eine andere Ursache zurück. Berliner Zeitung

Wie kann man von der Grundsicherung leben? 391 Euro monatlich plus Miete – wer kann davon menschenwürdig leben? Tagesspiegel

Die vergessene Million Zehn Jahre Hartz-Reformen, zehn Jahre Hartz-IV: Eine Million Menschen sind seit einer Dekade durchgehend auf das Arbeitslosengeld II angewiesen, darunter viele Langzeitarbeitslose. Ein sozialpolitischer Skandal. Spiegel

Die Fragen von morgen Einst gehörte Andrea Nahles zu den schärfsten Kritikern der Agenda 2010. Doch nun loben die Arbeitsministerin und der SPD-Parteichef Sigmar Gabriel die Reformen. Und zwar überraschend deutlich. Süddeutsche Zeitung

Schluss mit „Geiz ist geil“ Der gesetzliche Mindestlohn ist erst der Anfang. Die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer wird in den kommenden Jahren noch stärker werden. Tagesspiegel

Rente

Rente mit 70 schadet niemandem, aber… Die „Rente mit 70“ ist kein Folterinstrument, sondern ein Angebot für Arbeitnehmer. Gegen die auf Freiwilligkeit fußende Lösung ist nichts einzuwenden. Man sollte aber keine zu großen Erwartungen haben. Frankfurter Rundschau

Künstlicher Engpass Man kann sich das Kopfkissen über die Ohren stülpen, man kann weghören, ignorieren oder auf das Prinzip Hoffnung setzen. Nur eines kann man nicht: Vor der Wirklichkeit und den einfachen Tatsachen weglaufen. Bonner General-Anzeiger

Früher oder später raus aus dem Betrieb? Die Koalition will den Renteneintritt flexibler gestalten. Der Weg zur Frühverrentung ist beschritten, nun will vor allem die Union mehr Attraktivität für längeres Arbeiten. Tagesspiegel

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen Hunderttausende Deutsche werden im Alter darben. Doch die Regierung Merkel kümmert sich stattdessen um Mütterrente und Rente mit 63. Schuld an der Misere hat auch die junge Generation. Süddeutsche Zeitung

Warum eine frühe Rente so verlockend ist Viele träumen davon, früh in Rente zu gehen. Tatsächlich sind die Einbußen oft überschaubar. Rein finanziell lohnt aber schon jetzt ein freiwilliger später Rentenstart, wie er aktuell gefordert wird. Wirtschaftswoche

…one more thing!

Tiroler Speck Chorhühnchen wird es hierzulande nicht geben. Warum aber dürfen Tiroler Speck und Gouda nicht aus Amerika kommen? Europa misst bei der Regionalkennzeichnung mit zweierlei Maß. FAZ

Leitartikel

Europa muss den Griechen nicht entgegenkommen Griechen raus aus der Euro-Zone? Die Panik über den möglichen Wahlsieg der Linken in Griechenland ist übertrieben: Weder die Finanzmärkte noch das Euro-System sind gefährdet. Die Zukunft der Währung entscheidet sich anderswo. Süddeutsche Zeitung

Spiel mit dem Euro Was sollen Mutmaßungen, es sei nicht schade, wenn Griechenland den Euro verlasse? Wozu dann die ganze Mühe? Wozu noch Politik? FAZ

Rote Karte für Athen! Was passiert mit einem Land, das Regeln nicht einhält oder Vereinbarungen nur zögerlich umsetzt? Bild

Lob der Zwietracht In den Vereinigten Staaten streiten die Parteien wie die Kesselflicker, die Deutschen hingegen suchen den Konsens. Was ist für die Demokratie besser? Wahrscheinlich eine ausgewogene Mischung aus beidem Die Welt

Alte Fehler in Afghanistan Eine ehrliche Bilanz des Isaf-Einsatzes am Hindukusch würde nicht nur die Erfolgsaussichten für die Nachfolgemission erhöhen. Sie gäbe auch Antworten für künftige Einsätze. Frankfurter Rundschau

Juristisch rehabilitiert – politisch trotzdem verantwortlich Gegen Klaus Landowsky, der zentralen Figur im Bankenskandal, sind jetzt zwar alle Verfahren eingestellt. Was aber bleibt, ist die zweifelhafte Rolle, die er gespielt hat. Auch bei der personellen Verfilzung im alten West-Berlin. Aber er tat auch Gutes. Tagesspiegel

Wider das Feuer 2014 war ein Jahr der kommunikativen Brandbeschleunigung. 2015 ist es Zeit für eine Besinnung auf den freien Marktplatz der Ideen. Wirtschaftswoche

Nachts im Gehirn Warum wir träumen Spiegel (Print)

Die große Sehnsucht Kreuzfahrt Welche Rese passt zu mir? Focus (Print)

The centenary delusion Asia in 2014 was not Europe in 1914 after all, but the echoes warrant heeding Economist

Will Snap Elections Bring Greece’s Syriza to Power? And if so, does the left party inherit a poisoned chalice? Or can it make a fresh start? The Nation