Erdoğan auf Deutschland-Besuch
Warum die Bundesregierung ihren Unmut über Erdoğan im Zaum hält Berlin sieht im Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten die Chance, den Gast zum Kurswechsel zu bewegen. Es geht der deutschen Seite vor allem um Inhaftierte, Demokratie und Rechtstaatlichkeit. Süddeutsche Zeitung
Wer nicht spricht, kann nicht widersprechen Es gibt viele Gründe, den Kontakt zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu meiden. Doch eine Verweigerung bedeutet auch, ihm nicht entgegentreten zu können. Zeit
Riskanter Balance-Akt mit Erdogan Bei Erdogans Staatsbesuch kann angesichts der fragilen deutsch-türkischen Beziehungen viel schief gehen. Vor allem die Eröffnung der Ditib-Moschee in Köln nach dem offiziellen Ende des Staatsbesuchs ist ein Risiko. Rheinische Post
Die Türkei, ein Staat ohne Institutionen Recep Tayyip Erdogan ist als Staatspräsident einer wirtschaftlich angeschlagenen Türkei in Deutschland. Doch helfen kann sich das Land nur selbst. FAZ
Erdogan schadet den Auslandtürken Der türkische Präsident Erdogan kümmert sich intensiv um die im Ausland lebenden Landsleute. Seine Fürsorge dient jedoch primär der kulturellen Entfremdung von deren neuen Heimatländern – und schadet dem wirtschaftlichen und sozialen Vorankommen der Auslandtürken. NZZ
Umstrittener Besuch – Erdogan in Deutschland Lange zeigte sich der türkische Präsident unversöhnlich, doch die schwere Wirtschaftskrise seines Landes lässt ihn scheinbar nun auf einen freundlicheren Kurs einschwenken. Welche Bedingungen sollte die Bundesregierung an eine Verbesserung der deutsch-türkischen Beziehungen stellen? Welche Zugeständnisse sollte Berlin machen und welche nicht? phoenix runde vom 27.09.18
AfD
Die Schubsstaffel der AfD Mit dem Einzug der AfD wird der Umgang in den Parlamenten rauer. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten kommt es sogar zu körperlichen Angriffen. Zeit
Die CDU Sachsen bricht mit der politischen Kultur Zum ersten Mal hat ein CDU-Funktionär die Ächtung der AfD als Koalitionspartner in Frage gestellt. Das ist ein Kulturbruch. Tagesspiegel
Der schlechteste jüdische Witz seit Langem Innerhalb der AfD wollen sich Mitglieder jüdischen Glaubens organisieren. Die ominöse Gründung ist bedeutungslos. Die Beteiligten haben nur eines erreicht – sie haben sich medienwirksam ein Denkmal der Schande gesetzt. Die Welt
Juden in der AfD – verständlich, doch verwerflich Junge deutsche Juden planen die Gründung der jüdischen Vereinigung in der AfD. Von den Unsäglichkeiten, die sich die Partei in Bezug auf die NS-Vergangenheit leistet, lassen sie sich nicht abschrecken. Es ist dies ein Akt der Verzweiflung – weder klug noch sympathisch und moralisch sowie politisch falsch. NZZ
Italien
Italien geht auf Ausgabenkurs Die Regierung in Rom hat die Finanzplanung für 2019 beschlossen. Für Wirtschafts- und Finanzminister Tria ist die Einigung eine Niederlage. Handelsblatt
Italien bleibt das Sorgenkind der Euro-Zone Das Tauziehen um den italienischen Staatshaushalt strahlt auf ganz Europa aus. Angesichts seiner Probleme bleibt Italien zweifellos auf absehbare Zeit eine grosse Herausforderung für die Euro-Zone. NZZ
Schulden machen in Europa Minister, die mit Veto drohen. Koalitionspartner, die ihren unterschiedlichen Wählergruppen zu viel versprochen haben. Leere Kassen. Und zitternde Nachbarn in Europa. Die Haushaltsdebatte in Italien spitzt sich zu. Deutschlandfunk
USA
Donald Trump
Trumps Triumph Allen düsteren Vorhersagen zum Trotz steht Amerikas Wirtschaft unter Präsident Trump blendend da. Auch deutsche Unternehmen profitieren. Doch wie lange geht das gut? FAZ
Trumps Rechnung zu einem neuen Handelsvertrag mit Japan geht nicht auf Der amerikanische Präsident Donald Trump zwingt Japan in bilaterale Verhandlungen über einen Handelsvertrag. Den Ausschlag für das japanische Einlenken gab die Drohung Trumps, den Autoimport in die USA mit einem Zoll von 25 Prozent zu belegen. Was Trump wirklich gewinnt, ist mehr als offen. NZZ
Taming the President of Pride Here’s what Hobbes and Locke can tell us about Trump. Foreign Policy
Republicans Take the Hypocrite’s Oath On health care, a determination to deceive voters as much as possible. New York Times
Brett Kavanaugh
Historische Stunden des politischen Verfalls Brett Kavanaughs Auftritt beantwortet viele Fragen nicht – und weckt Zweifel an seiner Neutralität. Obwohl Christine Blasey Ford ihre Vorwürfe gegen Trumps Richterkandidaten überzeugend vertritt, wollen die Republikaner ihn schnellstmöglich durchboxen. Süddeutsche Zeitung
Brett Kavanaugh wird zum Trump-Desaster Der US-Kongress befragte sowohl Trumps Richterkandidaten als auch das mutmaßliche Opfer zu den Missbrauchsvorwürfen – ein emotionales Frage-und-Antwort-Spektakel, das das Land lange nicht vergessen wird. Handelsblatt
Kavanaugh-Anhörung stürzt Republikaner in ein Dilemma Christine Blasey Ford wirft Brett Kavanaugh vor dem Senat glaubhaft sexuelle Belästigung vor. Nach ihrer Anhörung gibt es für die Republikaner keine einfache Lösung. Zeit
Der Präsident ist zufrieden mit seinem Kandidaten Ob Brett Kavanaugh auch die US-Senatoren überzeugt hat, ist offen. Kommt er durch, wäre eine der großen Verliererinnen auch die Metoo-Bewegung. Tagesspiegel
Die Befragung von Christine Blasey Ford zeigt, warum Opfer schweigen War es nötig, die Vorwürfe gegen Brett Kavanaugh öffentlich zu behandeln? Nun, es hat zumindest deutlich gezeigt, warum die Mehrheit derer, die sexualisierte Gewalt erleiden, nie Anzeige erstattet. stern
Die Senatoren urteilen über den Richter Kavanaugh, nicht über dessen Anklägerin Im letzten Moment ist im Bestätigungsverfahren für den amerikanischen Supreme Court möglicherweise eine dunkle Stelle in der Vergangenheit des Kandidaten zum Vorschein gekommen. Dies hat die Republikaner in eine heikle Lage gebracht. NZZ
Warum sich an Brett Kavanaugh der Kampf der Kulturen in den USA entscheidet HuffPost
Kavanaugh versus Blasey Brett Kavanaugh’s accuser raised serious concerns about his fitness for the Supreme Court Economist
No Senator Can Uphold Their Oath of Office and Vote for Kavanaugh’s Nomination Senators cannot provide advice and consent when basic questions have not been answered. The Nation
Brett Kavanaugh fights back The Senate must reject this campaign of character assassination. Washington Post
GOP barrels toward Kavanaugh vote with key Republicans undecided The Senate Judiciary Committee is moving toward a Friday vote, and GOP leaders are planning to keep the chamber in session on Saturday. Politico
Slate: Brett Kavanaugh’s Opening Statement Was a Defiant Howl of Rage Against Democrats The Supreme Court nominee’s performance was thoroughly partisan and utterly disgraceful. News & Guts
Thyssen-Krupp
Thyssen-Krupp wagt den Befreiungsschlag Fast drei Monate hat die Führungskrise Thyssen-Krupp und seine 160.000 Mitarbeiter in Atem gehalten. Nun scheint es der vermeintlichen Ersatzmannschaft an der Konzernspitze zu gelingen, den Knoten zu durchschlagen. FAZ
Das Undenkbare soll passieren Seit Monaten drängen Aktionäre auf eine Zerschlagung von Thyssenkrupp. Jetzt will sich das Unternehmen in zwei börsennotierte Unternehmen aufteilen. In das eine kommt die Zukunft, in das andere die Vergangenheit. Wirtschaftswoche
Aus eins mach zwei Thyssenkrupp-Interimschef Guido Kerkhoff prescht vor – und schafft damit Tatsachen für einen etwaigen neuen Aufsichtsratschef des Konzerns. Welche goldenen Perspektiven der Kapitalmarkt in der nun geplanten Aufspaltung von Thyssenkrupp sieht, zeigt der Aktienkurs. Börsen-Zeitung
…one more thing!
Mühlespiel oder Schach? Zur Debatte über einen Ethikkodex in der Naturforschung Einst bestand das Wissenschaftsideal in der Theoria, der interesselosen Betrachtung unveränderlicher Strukturen des Kosmos. Heute ist Wissenschaft mit Interessen verbunden, was ethische Fragen aufwirft. NZZ
Leitartikel
In den Finanzministerien herrscht die Generation Raffke Die Wirtschaftsforschungsinstitute senken ihre Konjunkturpognose ab – und heben ihre Schätzungen für die staatlichen Etatüberschüsse an. Lange war die Staatseinnahmenquote nicht mehr so hoch. Warum geht kein Aufschrei durchs Land? Die Welt
Sachsen als Warnung Wer nicht von der Macht loskommt, verantwortet auch Entwicklungen, die er gar nicht wollte. Frankfurter Rundschau
In wessen Sold? Ehemalige Staats- und Regierungschefs wie Gerhard Schröder sollen gern ein großzügiges Auskommen haben. Aber Büro und Fahrer sind nicht dazu da, Lobbyarbeit zu betreiben. FAZ
Wiederholt sich für Merkel die Kohl-Ablösung? Berliner Zeitung
Dieter Zetsche hat Daimler vor dem Absturz bewahrt Auch wenn es einige so darstellen: Der Daimler-Manager muss nicht gehen, weil er schlechte Arbeit geleistet hat. Im Gegenteil, er hat geschafft, was andere Manager nicht hingekriegt haben. Süddeutsche Zeitung
Stadt der Exzellenz Die Berliner Unis feiern ihre Erfolge in der Exzellenzstrategie – auch in Erinnerung an schlechtere Zeiten für die Wissenschaftsstadt. Tagesspiegel
Warum kommt Argentinien nicht auf die Beine? Regelmäßig schlittert die argentinische Wirtschaft in eine Krise, und die Mittelschicht wird enteignet. Warum kommt das Land, das bis zum Zweiten Weltkrieg zu den reichsten der Welt zählte, nicht zur Ruhe? Wirtschaftswoche
Sex and power #MeToo, one year on A movement sparked by an alleged rapist could be the most powerful force for equality since women’s suffrage Economist
The Four Big Contradictions in Brett Kavanaugh’s Senate Testimony From what it means to “boof” to the statements of Leland Ingham Keyser. Mother Jones