Europawahl, GroKo, Bremen & Theresa May

Europawahl

Altes Schema, neue Akteure Es scheint in Deutschland ein altes Rechts-Links-Muster zu geben. Doch wofür einst CDU und SPD ausreichten, werden jetzt Grüne und AfD gebraucht. Bleibt da dauerhaft Platz für die CDU? FAZ

Der Erfolg der Grünen hat System, das Debakel der SPD auch Nach der Kommunalwahl im nächsten Jahr drohen im Münchner Rathaus turbulente Zeiten – durch die Schwäche der SPD und die Stärke der Grünen werden neue Bündnisse nötig. Süddeutsche Zeitung

Annalena Baerbock wird zum Albtraum für die CDU Die große Koalition ist zur Grottenkoalition geworden. Geht es so weiter, dann ist Kramp-Karrenbauers Aufstieg in die Bundespolitik nach den Landtagswahlen im Herbst beendet. Von Merkels würdevollem Abgang aus dem Kanzleramt ganz zu schweigen. Die Welt

Urgrün ist der Zeitgeist Die Grünen bejubeln Rekordergebnisse bei der Europawahl – und in Bremen. Ihre Themen sind wieder wichtig, aber der Erfolg verdankt sich auch der Schwäche ihrer Gegner. Zeit

Im Rausch Für die Grünen ist es ein historischer Sieg. Sie haben die SPD überholt. Noch wichtiger ist, dass dieser Erfolg vermutlich dauerhaft sein wird. taz

AfD spielt sich als „Schutzherrin des Grundgesetzes“ auf und stänkert gegen Europa Die AfD feiert in einem Video das Grundgesetz – und tritt es doch im Alltag allzu oft mit Füßen. Die Lobhudelei ist eine Farce – und verfolgt ein klares, aktuelles Ziel. Frankfurter Rundschau

Die AfD erobert immer weiter den Osten Die Ergebnisse bei der Europawahl 2019 verstellen den Blick auf eine bedenkliche Entwicklung in Sachsen und Brandenburg. Dort hat die AfD massiv Stimmen gewonnen. Augsburger Allgemeine

Die sechs wichtigsten Lehren aus der Europawahl Bei der EU-Wahl stürzen Union und SPD ab. Profitieren können davon vor allem die Grünen und einige kleinere Parteien. Was aber bedeutet das Ergebnis für Politik und Wirtschaft? Antworten auf die wichtigsten Fragen. Wirtschaftswoche

„Ein großes Beben“ Soziologe Swen Hutter erklärt, warum die Grünen bei der Europawahl in Deutschland so stark abgeschnitten haben und wie es mit den Rechtspopulisten in der EU weitergehen wird. Süddeutsche Zeitung

So hat Deutschland gewählt Stimmenanteile, Sitze, Gewinne und Verluste – die Hochrechnungen zur Europawahl in Deutschland. Ein Überblick in Grafiken. Süddeutsche Zeitung

Jugend

Vom Dilemma des Anwanzens Rezo-Video: Der Satiriker Jörg Schneider spricht über die geistige Verzwergung der unsäglichen „Youtuber vs. CDU“-Posse. Frankfurter Rundschau

Der Ruck kommt nicht von rechts, er kommt digital und von den Jungen Politik-Profis haben in den letzten Monaten heftig herum analysiert, wie man sich verändern müsse, um weniger Wähler nach rechts zu verlieren. Dann kam Greta und mit diesem schwedischen Mädchen eine Bewegung junger Menschen, die europaweit auf die Straße gehen, um das Klima zu retten. Sie glauben, dass wir, die Erwachsenen und Alten, ihre Zukunft zerstören. Bild

Angriff aus dem Kinderzimmer It is the climate, stupid! Die Jugend hat die Europawahl zu einer ökologischen gemacht. SPD und Union müssen aufpassen, dass sie diesen Klimawandel überleben. Zeit

Europa

Nicht das Ende der EU Die Sorge um „Europa“ hat allenthalben zu einer höheren Wahlbeteiligung geführt. Ob das Ansehen der Institutionen jedoch gestiegen ist, muss sich erst noch zeigen. FAZ

Europa muss jetzt endlich zeigen, was es kann Die EU hat viele Bürger an die Rechtspopulisten verloren. Nun muss sie sie zurückgewinnen. Wie? Mit Steuergerechtigkeit, einer Klimawende und einer humanen Migration. Zeit

Was diese Wahl für Europa bedeutet Die Europäische Union wird sich nach dieser Wahl verändern. Denn das Abstimmungsergebnis der Europawahl hat weit reichende Folgen für die kommenden fünf Jahre. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Wirtschaftswoche

Die Gewichte in Europa verschieben sich weiter Die gute Nachricht der Europawahl: Der Wähler hat sein Interesse an Europa wiederentdeckt. Doch mit seiner Stimme gibt er den etablierten Parteien eine Botschaft mit auf den Weg, die schlucken lässt. Augsburger Allgemeine

Europas wahre Zukunftsfragen bleiben unbeantwortet Die EU-Parlamentswahl war unnötigerweise ganz auf das Abschneiden der rechtsnationalen Euroskeptiker fixiert. Viel wichtiger wäre zu wissen, wie das neue Parlament die Union weiterentwickeln möchte. Darauf gibt das Wahlergebnis wenig Hinweise – weil die Politiker sich vor dieser Frage drücken. NZZ

Die Menschen in Osteuropa fühlen sich wie Bürger zweiter Klasse Fünfzehn Jahre nach der EU-Osterweiterung ist der Kontinent noch immer in Ost und West gespalten. Das ist fatal für Europa. Handelsblatt

Trotz allem erfolgreich Die Affäre um das Video von Heinz-Christian Strache hat weder FPÖ noch ÖVP geschadet, der große Wahlsieger heißt Sebastian Kurz. Droht ihm trotzdem die Abwahl? Zeit

Jetzt beginnt das Geschacher um die Juncker-Nachfolge Margrethe Vestager, Frans Timmermans, Manfred Weber? Wer wird der neue Kommissionspräsident? So läuft das komplexe Machtspiel um den wichtigsten Job der EU. Handelsblatt

EU-Parlament durcheinandergewirbelt Weder Konservative noch Sozialdemokraten haben eine Mehrheit – wer wird die Kommission leiten? Unterdessen gewinnen Liberale, Grüne und Rechte. taz

Populists fall short of expectations in the European elections Far-right parties have gained, but so have liberals and greens Economist

Populist tide rises but fails to flood European Union Euroskeptics won’t be taking over Brussels any time soon. Politico

France Faces Its Extremes The Right and the Left Call on Intellectuals to Shore Up a Failing Center Foreign Affairs

So hat Europa gewählt Wie sich die Wahlergebnisse in den 28 EU-Staaten auf die Sitzverteilung im Europaparlament auswirken. Ein Überblick mit Grafiken. Süddeutsche Zeitung

GroKo

Diese große Koalition hat fertig Bei der Europawahl haben Union und SPD die Quittung für ihre Konturlosigkeit und die Beschäftigung mit sich selbst bekommen. Die EU muss jetzt beweisen, dass sie bürgernah ist – als erstes bei der Kür des Kommissionspräsidenten. Die Welt

Genug ist genug! Die Europawahl zeigt: Die Große Koalition macht die CDU klein – und lässt die SPD nahezu verschwinden. Bild

Ein Desaster für die Groko – aber eine Wahl für Europa Die Große Koalition wird auf Bonsai-Maß geschrumpft, die Grünen mutieren zur neuen Volkspartei. Aber die Europawahlen haben vor allem ein wichtiges Ergebnis geliefert: ein starkes Signal für mehr Europa. Rheinische Post

SPD und Union stehen unruhige Zeiten bevor Die Parteienlandschaft in Deutschland verändert sich rasant. Es gibt immer seltener große und kleine, dafür häufiger mehrere Parteien mittlerer Größe. Die Polarisierung weicht einer Diversifizierung. Süddeutsche Zeitung

Eine Katastrophe für die SPD – und für die CDU Die Wahlbeteiligung steigt, die Volksparteien verlieren. Die Grünen etablieren sich als zweitstärkste Kraft. Der Grund dafür: die Klimafrage. Tagesspiegel

Für Union und SPD ist alles noch viel schlimmer gekommen Berliner Zeitung

Schwärzer geht es nicht Nach dem Wahlabend herrscht bei der SPD Tabula-rasa-Stimmung. Und die richtet sich gegen Andrea Nahles. Doch die will nicht aufgeben, zumindest nicht hier und jetzt. Zeit

Die SPD zerstört sich selbst 15 Prozent für Europa, erstmals in Bremen verloren: Lustvoll arbeiten die Genossen an ihrem Untergang. Es ist niemand in Sicht, der dieses Trauerspiel beenden könnte. Handelsblatt

Der endlose Niedergang Das Wahlergebnis zeigt sowohl in Europa als auch in Bremen: Die Sozialdemokraten brauchen kein neues Personal, sondern eine Idee jenseits der Groko. taz

Europa verschlafen Die CDU und ihre Parteichefin gehören zu den großen Verlierern des Wahlabends. Einziger Lichtblick: Der nächste Kommissionspräsident könnte ein Deutscher werden. Zeit

Bremen

Auf die Grünen kommt es an Bremen könnte der Anfang einer Entwicklung sein, die bald nach jeder Wahl im Westen der Republik bestimmend sein könnte: Die Grünen sind die neuen Königsmacher. FAZ

Verhöhnung des Bremer Wählerwillens Die Bremer SPD, einer der größten Verlierer dieses an Verlierern nicht besonders armen Wahlsonntags, will weiterregieren. Weil es für Rot-Grün an der Weser nicht mehr reicht, soll die Linkspartei mit in den Senat gehievt werden. Ernsthaft! Die Welt

Abschreiben sollte man die Bremer SPD nicht Die Sozialdemokraten wurden Bremen mit dem schlechtesten Ergebnis seit 73 Jahren abgestraft. Doch den Genossen anderswo im Land geht es nicht besser. Tagesspiegel

Theresa May

Wer folgt auf May? Acht amtierende oder ehemalige Minister aus dem Kabinett der scheidenden Premierministerin haben bislang bekundet, Theresa May beerben zu wollen. Favorit ist Boris Johnson. Es gibt allerdings auch schon prominente Absagen. FAZ

Sie ist weg Theresa May tritt zurück. Endlich. So ist die Stimmung in Großbritannien. Aber auch jetzt bleibt die eine, die große Frage: Wer kann den Brexit besser als sie? Süddeutsche Zeitung

Das willige Werkzeug Nach drei Jahren ohne Gefühlsregung bricht Theresa May am Ende die Stimme, sie muss ihr Scheitern eingestehen. Was wird bleiben? Szenen des Absurden. Tagesspiegel

Weint nicht über May, weint über Britanniens Kinder! Die scheidende Premierministerin verdient keine Schmähungen. Das Brexit-Referendum hat die Büchse der Pandora geöffnet. Theresa May versuchte das Unmögliche, die bösen Geister wieder einzufangen – es war die Quadratur des Kreises. Die Welt

Ein trauriges Ende Theresa May hat für den 7. Juni ihren Rücktritt angekündigt. Das zeichnete sich zwar ab, ist aber doch ein trauriges Ende dieser zweiten Premierministerin in der britischen Geschichte Bonner General-Anzeiger

Ein hartes Rennen Großbritanniens Konservative suchen eine neue Führung. Alles läuft auf einen Kampf zwischen Boris Johnson gegen Michael Gove hinaus. taz

Theresa May Broke Britain Her legacy is a mangled party in a mangled Parliament in a badly mangled country. Foreign Policy

…one more thing!

Die Büste des ersten Ku-Klux-Klan-Chefs Tennessee zerreißt zwischen der linken Stadt und dem rechten Land – Kompromiss ist kaum möglich. Eine Reise nach Nashville zeigt, warum ein Präsident Trump möglich wurde. Zeit

Leitartikel

Das Schicksal Europas Europas Mitgliedstaaten sind sich in vielen Zukunftsfragen uneins. Sie zusammenzubringen, wird die eigentliche Aufgabe des neuen Kommissionspräsidenten sein. FAZ

Das junge Deutschland wählt grün Um die 30 Prozent der Unter-30-Jährigen haben den Grünen ihre Stimme gegeben. Ob Rezo-Effekt oder nicht: Die Jugend hat sich politisiert – und die politische Landkarte könnte sich dauerhaft verändern. Süddeutsche Zeitung

Für eine hohe, proeuropäische Wahlbeteiligung Eine hohe proeuropäische Wahlbeteiligung böte den nötigen Schub an Selbstbewusstsein. Wer will, dass Europa gehört wird, der sollte Europa am Sonntag seine Stimme geben. Frankfurter Rundschau

Gemischte Gefühle und sehr viel Mut Berliner Zeitung

Bis zur letzten Minute Prognosen und Last-Minute-Kampagnen im Internet beeinflussen die Europawahl. Tagesspiegel

Die Kippa gehört zu Deutschland Wenn auch nur einer in unserem Land nicht ohne Gefahr Kippa tragen kann, kann die Antwort nur lauten, dass wir alle Kippa tragen. Bild

Europas Saubermänner Das wahre Gesicht der Rechtspopulisten Spiegel (Print)

Die Mallorca-Society Dichter, Denker, Dax-Vorstände: Mehr als 60 000 Menschen haben sich einen Zweitwohnsitz auf der Insel zugelegt. Ein Streifzug durch das Sommerlager der Einflussreichen Focus (Print)

The case for Margrethe Vestager Why a Danish politician should lead the next European Commission Economist

Socialism Is More Popular Than Donald Trump The president is campaigning against socialism. New polling suggests he is failing. The Nation