Bayern, Krisen-Management, Corona, Ungarn, Euro-Bonds, Wirtschaft & Adidas

Bayern

Auch die Menschen außerhalb Bayerns verlassen sich inzwischen auf Söder Der für die CSU so erfreuliche Ausgang der Stichwahlen in Bayern ist ein wichtiger Vertrauensbeweis für Markus Söder in der Corona-Krise. Söder ist nun der starke Mann in der Union. Doch zugleich kündigt sich ein Konflikt an. Die Welt

Söder-Effekt? Nein, Bayern wird bunter Trotz einiger Erfolge schwindet im Freistaat die Bindungskraft der CSU, genau wie jene der SPD. Die Grünen können davon nur bedingt profitieren. Das liegt an einem altbekannten Manko. Süddeutsche Zeitung

Das sind die Lehren aus der Kommunalwahl in Bayern Bei den Stichwahlen in Städten, Kreisen und Gemeinden dominieren CSU und SPD. Die Wähler setzen auf Kontinuität. Mit Corona hat das wenig zu tun. Augsburger Allgemeine

Besenstiel war einmal Der Amtsbonus garantiert nicht mehr automatisch einen Wahlsieg, die Wähler schauen genau hin. Einen eindeutigen Gewinner gibt es nicht. taz

Die AfD dringt nicht mehr durch Die Corona-Krise hat das Dauer-Bashing vom rechten Rand entzaubert. Lösungskompetenz hat die Partei weder im Angebot, noch wird sie offenkundig bei ihr gesucht. FAZ

Krisen-Management

Spahn im Fahrstuhl Die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist zu einer Schicksalsfrage für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geworden. Sie kann ihn nach ganz oben tragen – oder in den politischen Keller. FAZ

In der Krise ist der Wunsch nach klaren Regeln gross – doch ausgerechnet Notrecht stösst rasch an Grenzen Ohne Widerspruch fügt sich die Bevölkerung der harten Gangart der Regierung. Doch Notrecht ist bloss ein behelfsmässiges Instrument zur Bewältigung einer akuten Extremsituation. Die Mitwirkung des Einzelnen muss so rasch wie möglich wieder im Zentrum stehen. NZZ

Die zwei Angela Merkels Sie ist die volksnahe Kanzlerin im Supermarkt, aber auch die erbarmungslose Hand auf dem deutschen Geldbeutel: Wie Italien Angela Merkel in der Coronakrise erlebt. Zeit

If Trump Can’t Do the Job, Other People Need To The president is more hindrance than help, so leaders in and out of government have to plan around him. The Atlantic

Corona-Krise

Der Ausstieg ist kein Tabuthema Der Ruf nach einer „Exit-Strategie“ ist berechtigt. Aber gibt es klare Maßstäbe dafür? Wo es Sicherheit nicht gibt, sollte Sicherheit nicht vorgegaukelt werden. FAZ

Vom Einstieg in den Ausstieg Nur etwas mehr als eine Woche gelten die derzeitigen Beschränkungen im Alltag, und doch wippen viele Bundesbürger schon nervös auf ihren Stühlen im Home-Office. Das gilt offenbar auch für die drei Wirtschaftsweisen der Bundesregierung. Börsen-Zeitung

Warum diese Länder zu Hotspots wurden Ob in Italien, Österreich oder Amerika: In manchen Regionen der Welt erkranken besonders viele Menschen an Covid-19. Wie kann das sein? Eine globale Spurensuche. FAZ

Corona – der Status quo Eine Woche nach der Einführung der weitgehenden bundesweiten Ausgangsbeschränkungen wartet das Land gespannt auf eine erste Bilanz: Wo steht Deutschland aktuell? unter den linden am 30.03.20 phoenix

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

International

Das Virus kennt keine Grenzen Die USA sind ein Totalausfall, humanitäre Hilfe geht vor Sanktionen – und ohne China geht’s nicht: Wie die Staatengemeinschaft auf die Corona-Krise reagieren sollte. Zeit

Die Kette des Kollapses fängt bei den Schwächsten an Während Europa mit Corona kämpft, braut sich das eigentliche Unheil erst zusammen. Sobald die Krise die ärmere Staaten erreicht, wird sie in neuer Form zu uns zurückkehren. Süddeutsche Zeitung

Kein Schutz vor Covid-19 – Flüchtlinge nicht im Stich lassen Wie wir mit Alten, Obdachlosen und Flüchtlingen umgehen, entscheidet, in was für einer Gesellschaft wir leben. Frankfurter Rundschau

Nur zusammen mit den schwachen Staaten kann die Pandemie bezwungen werden In ganz Afrika gibt es nur 40 Testlabore: Entwicklungsländer sind miserabel auf Covid-19 vorbereitet, wir müssen ihnen helfen. Ein Gastbeitrag des Entwicklungshilfeministers. Tagesspiegel

Komplett virenfrei Pjöngjang meldet bislang keine Infektion. Angeblich ist das das Ergebnis guter Prävention. Sollte Corona ausbrechen, drohen harte Konsequenzen. taz

In China bricht die Zeit „nach“ Corona an – aber Angst bleibt Seit Wochen meldet China kaum noch neue Corona-Infektionen. Die Wirtschaft zeigt Zeichen der Erholung. Doch die Angst vor einer „zweite Welle“ bleibt. Wirtschaftswoche

Corona-Bekämpfung

Alternative zur Überwachung Eine Corona-App, die auf Bluetooth basierte, ist eine gute Idee. Wenn sie verantwortungsvoll entwickelt wird – und freiwillig bleibt. Ein Pro. Frankfurter Rundschau

Der Geist in der Flasche Die App sei freiwillig und anonymisiert, heißt es. Doch der soziale Druck einer Angstgesellschaft im Eiltempo wird absehbar zunehmen. Ein Contra Frankfurter Rundschau

Bitte ohne Zwang und ohne Google Handy-Tracking ist eine gute Idee. Allerdings sollte es den Menschen nicht ersetzen, nicht alle haben ein Smartphone. taz

Schluss mit radikalen Pseudo-Lösungen Extreme Lösungen wie der «totale Lockdown» oder die «gezielte Durchseuchung» sind nicht praktikabel. Vielmehr sollten die Möglichkeiten des Testens stark ausgebaut werden. NZZ

Masken, was für Masken? Der Nationale Pandemieplan sieht für Deutschland eigentlich den Einkauf und die Lagerung von medizinischer Ausrüstung vor. Doch hier ist zu wenig passiert. Süddeutsche Zeitung

Ungarn

Keine echte Demokratie Der ungarische Regierungschef Orban schickt in der Corona-Krise das Parlament in eine unbefristete Zwangspause und baut so den illiberalen Staat weiter aus Frankfurter Rundschau

Viktor Orbán wird zum Ernstfall für Ursula von der Leyen Viktor Orbán macht Ungarn in der Corona-Krise zur Semi-Autokratie und schimpft auf Brüssel. Ohne die EU kann Ungarn aber nicht überleben. Kommissionspräsidentin von der Leyen muss eine glaubwürdige Strategie vorlegen, wie künftig mit Ländern wie Ungarn umzugehen ist. Die Welt

Die EU ist auch nach der Corona-Krise gefährdet Viktor Orbán demonstriert, wie schnell eine Demokratie zur Autokratie werden kann. Das wird die Europäische Union noch lange nach dem Virus beschäftigen. Süddeutsche Zeitung

Perfide Strategie Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban greift nach der Alleinherrschaft. Und die EU scheint hilflos. Orban nutzt in der Corona-Krise die Gunst der Stunde schamlos aus. Bonner General-Anzeiger

Orbáns Corona-Coup Jetzt kann er durchregieren – auf unbestimmte Zeit. Die EU reagiert mit Appellen und so. Orbán wird’s nicht kümmern. taz

Orbans absolute Macht hat selbst mit einer «illiberalen Demokratie» nicht mehr viel zu tun Nach Verabschiedung des Notstandsgesetzes in Ungarn kann der Ministerpräsident auf unbestimmte Zeit per Dekret regieren. Die Corona-Krise rechtfertigt einen solchen Eingriff nicht. NZZ

Euro-Bonds

Corona darf nicht missbraucht werden, um gemeinsame Schulden zu erzwingen Die Regierungschefs von Frankreich und Italien fordern zur Bewältigung der Krise die Aufnahme gemeinsamer Schulden. Doch eine EU-Haftungsunion bietet keine Stabilität. Es gibt bessere Wege der Hilfe. Die Welt

Warum die Diskussion über Bonds zu früh kommt Deutschland hat große und gute Gründe, warum es momentan auf diese ultimative Waffe der europäischen Corona-Bonds verzichtet. Süddeutsche Zeitung

Die EU sollte bei den Euro-Bonds ehrlich sein – denn sie rücken schrittweise näher Die Euro-Zone kommt der gemeinsamen Haftung für Staatsschulden immer näher – obwohl sie offiziell verboten ist. Die Regierungen wagen aber nicht, mit offenen Karten zu spielen. Handelsblatt

Corona-Bonds – alte Idee, neuer Name Um hochverschuldete Länder wie Italien in der Corona-Krise zu stützen, denkt die EU-Kommission über die Ausgabe gemeinsamer Anleihen nach. Berlin ist skeptisch – Ökonomen und Finanzprofis dagegen würden die Einführung von Eurobonds begrüßen Capital

Worauf warten wir? Die Eurokrise kehrt zurück – und trifft Staaten wie Italien und Spanien hart. Die Mitgliedsländer brauchen dringend eine Notfallversicherung, um einen Systemabsturz zu vermeiden. Und Solidarität. Spiegel

Wirtschaft

Morgen Revolution Ein hoher FDP-Mann warnt vor einer Revolution, falls es zu Wohlstandsverlusten durch Corona komme. Er klingt nicht, als fände er das unverständlich. Das ist beängstigend. Zeit

Die Coronakrise verstärkt die Trends zur Deglobalisierung Am Ende dieses Prozesses könnte die globale Arbeitsteilung in konkurrierende Wirtschaftsblöcke zerfallen. Tagesspiegel

Covid-19 ist ein Lackmustest für das Stakeholder-Modell Corona zwingt uns zu Zusammenhalt und Flexibilität. Unternehmen müssen dazu ihren Beitrag leisten. Diejenigen, die das tun, brauchen unsere Unterstützung. Denn sie vertreten das Wirtschaftsmodell, mit dem wir morgen wieder florieren können, schreibt unser Gastautor. Die Welt

Konzerne sollten die Dividende nicht vorschnell streichen „Keine Ausschüttungen in der Krise“ – dieser Reflex liegt nahe. Doch die Unternehmen sollten ihm nicht leichtfertig erliegen. Handelsblatt

„Covid-19 wird nicht so verheerend wie die Weltwirtschaftskrise!“ Der weltberühmte Ökonom und Nobelpreisträger über die Bedeutung von Narrativen und Fake News für die Wirtschaft, gerade auch in der Coronakrise. Zur Bewältigung der Krise empfiehlt er ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wirtschaftswoche

Adidas

Der Schaden für das Image von Adidas ist gewaltig Der Sportartikelkonzern ist beliebt und bekannt. Das ist ihm nun zum Verhängnis geworden: Der Vorstoß, die Ladenmiete auszusetzen, kam nicht gut an. Handelsblatt

Adidas ist erst der Anfang Adidas, H&M oder Deichmann setzen in der Corona-Krise Mietzahlungen aus. Wer nutzt die Hilfsmaßnahmen der Regierung als Nächstes aus? Ökonomen erwarten, dass es noch mehr Missbrauch geben wird – und das nicht nur beim Thema Mieten. stern

Antikapitalistische Reflexe Weil große Konzerne wie Adidas, Deichmann oder H&M ein neues Corona-Gesetz zum Mietkündigungsschutz für sich nutzen wollen, gehen insbesondere Sozialdemokraten auf die Barrikaden. Dabei stammt die Regelung aus dem SPD-eigenen Justizministerium. Cicero

Adidas kann von Nike viel lernen Gerade in einer Krise können sich Marken beweisen oder eben versagen. Christian Henne über den entscheidenden Unterschied zwischen zwei Giganten der Sportwelt und die Lehre für andere Brands. W&V

…one more thing!

Nach der Pandemie wird nichts mehr so sein wie es war? Das Gegenteil ist richtig Probleme, die es schon vor der Coronakrise gab, werden nicht verschwinden. Vielmehr verschärft die Pandemie die Trends zu Autokratie, Populismus und Protektionismus. Handelsblatt

Leitartikel

Wenn Politik Menschenleben kostet Wer in der Corona-Krise regiert, steht unter immensem Druck – und wird zwangsläufig auch Fehler machen, denn es gibt keine Gewissheiten. Das sollten die Bürgerinnen und Bürger akzeptieren. Süddeutsche Zeitung

In der Krise gehören Debatten ins Parlament Die Pandemie bedeutet die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Krise lässt das Europäische Parlament lieber online abstimmen. Dabei sind sichtbar ausgetragene Plenardebatten für eine Demokratie essenziell – der Bundestag hat es gezeigt. Die Welt

Es reicht nicht, dass Olaf es so will Solo-Selbständige müssen ihren Krisen-Zuschuss versteuern, gleichzeitig sollen Angestellte ihren Corona-Bonus steuerfrei einstreichen. Das passt nicht zusammen. FAZ

Grundrechte gelten für alle – auch für Alte, auch in der Krise Nur für ältere Menschen Ausgangsbeschränkungen zu erlassen, mag juristisch begründbar sein. Falsch wäre es trotzdem. Berliner Zeitung

Trumps Narzissmus wird zur tödlichen Bedrohung für die USA Dass Trump ein Narzisst ist, ist nicht neu. Doch die Eigenschaft gewinnt in der Coronavirus-Krise eine ganz neue Dramatik mit furchtbaren Folgen. Tagesspiegel

Gefahr für Afrika Die weniger entwickelten Staaten wird das Virus härter treffen als die Industrienationen. Deshalb müssen vor allem die Europäer den Nachbarn helfen. Frankfurter Rundschau

Keine unvorstellbare Krise So schnell das Corona-Virus über unser Land kam: UNVORSTELLBAR war es nicht. Seit Jahren warnten Experten die Politik vor Pandemien. Bild

Amazon auditions to be ‘the new Red Cross’ in Covid-19 crisis The group could be a hero if deliveries remain on track but will be criticised if workers have to take health risks Financial Times

Trump’s daily coronavirus news briefings aren’t just excruciating. They’re dangerous It is outrageous that we have to witness the spectacle of public health officials tailoring their statements so as to not offend the president. Los Angeles Times

This Land of Denial and Death Covid-19 and the dark side of American exceptionalism. New York Times

Our Right to Vote in November Is in Real Danger—But It Can Still Be Saved Newsweek

‘Without Empathy, Nothing Works.’ Chef José Andrés Wants to Feed the World Through the Pandemic Time