Wolgograd statt Sotschi? Der Terror vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi dauert an. Nach dem jüngsten Anschlag in Wolgograd hieß es, man habe den Kopf der Attentäterin entdeckt – es sei eine junge Frau aus dem islamistischen Umfeld. FAZ
Die Anschläge helfen Putin Die Bombenanschläge in Wolgograd spielen Wladimir Putin in die Hände. Der Kremlchef kann nun die Sicherheitsvorkehrungen während der Olympischen Spiele in Sotschi mit Verweis auf die Terrorgefahr noch stärker ausweiten. Frankfurter Rundschau
Putins Siegeszug Der russische Präsident hat die aussenpolitische Position seines Landes erheblich gestärkt. Angesichts der rechtsstaatlichen Mängel in Russland ist Moskaus Machtzuwachs mit Sorge zu betrachten. NZZ
The Sultan of Sochi Russian President Vladimir Putin’s pardon of Mikhail Khodorkovsky and his declaration of an amnesty that has freed Greenpeace activists and members of the punk rock/protest group Pussy Riot are welcome gestures. But that is all they are: gestures, aimed mainly at ensuring the success of the upcoming Winter Olympic Games. Project Syndicate
Türkei
Erdogans mächtigster Gegner Fethullah Gülen ist der stärkste Opponent des türkischen Regierungschefs aus dem islamischen Lager. Er ist mehr als ein Prediger. Er weiß nicht nur, wie das politische Spiel funktioniert – er kann es auch spielen. FAZ
Imam Gülens Einfluss reicht bis in die deutsche Politik Die Debatte um die türkische Gülen-Bewegung zieht auch in Deutschland größere Kreise: Politker warnen vor einer Spaltung unter türkischstämmigen Parteikollegen. ZEIT
Erdogans Wagenburg Ministerpräsident Erdogan ist dabei, sein politisches Lebenswerk zu zerstören. Als Reformer hatte er seit dem Beginn des letzten Jahrzehnts die undemokratische Vormundschaft der Militärs und der säkularistischen Eliten beendet. Doch anschließend setzte Erdogan lediglich die eigene Machtfülle an die Stelle des alten Systems. Bonner General-Anzeiger
Verschwörung unter Brüdern Der jüngste Korruptionsskandal erschüttert die konservativ-islamische Regierung des Tayyip Erdogan. Die islamische Gülen-Bewegung attackiert fleißig mit. taz
Flucht aus der Türkei Recep Tayyip Erdogan ist zum Jahresende hin in der Gunst der internationalen Anleger noch einmal deutlich gesunken. Der Korruptionsskandal rund um den türkischen Ministerpräsidenten hat einen Ausverkauf türkischer Vermögenswerte ausgelöst. Börsen-Zeitung
Icarus and Erdogan’s corruption scandal Foreign Policy
Lettland
Willkommen im Club Im Januar führt Lettland den Euro ein, auch wenn die Bevölkerung skeptisch ist. Litauens Beitritt steht für 2015 an. Alle baltischen Länder sind für Deutschland verlässliche Partner. FAZ
Lettland, neues Euro-Land In Lettland wird ab Januar der Euro eingeführt. Das Land gilt als Vorbild in der Bewältigung der Banken-Krise und als Musterschüler der EU-Osterweiterung. Berliner Zeitung
Der Euro versöhnt Lettland Lettland hat die schlimmste Zeit hinter sich – jetzt kommt der Euro. Das Land hofft, damit die Teilung zu überwinden. ZEIT
„Danke, kleiner Lats“ Vom ersten Januar 2014 an werden zwei Millionen Letten mit dem Euro bezahlen. Der Abschied von der alten Währung Lats fällt vielen in der Baltenrepublik schwer – sie fürchten Preissteigerungen. Doch die meisten sehen den Beitritt in die Währungsunion als Schutz gegen den mächtigen Nachbarn Russland. Süddeutsche Zeitung
Letten, was…? Am Neujahrstag wird Lettland das 18. Mitgliedsland der Euro-Zone. Doch die Währungsunion ist darauf schlecht vorbereitet. Der Beitritt der Baltenrepublik verdeutlicht die Konstruktionsmängel der Europäischen Zentralbank. manager magazin
Kongress des Chaos Computer Clubs
Hacker aller Länder, vereinigt euch! Wikileaks-Gründer Julian Assange ruft die Hacker-Gemeinde auf, in Geheimdienste und andere Organisationen zu gehen, Informationen zu sammeln und sie zu verraten. „Wir sind eine Klasse“ – wie die Industriearbeiter sie einst gewesen seien. FAZ
Assange: „Geht zur CIA!“ Wikileaks-Gründer Julian Assange ruft die Hacker dazu auf, sich gegen den Überwachungsstaat zu vereinigen – und den Rekrutierungsversuchen der Geheimdienste nachzugeben. Unterstützt wird er auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs von der Snowden-Begleiterin Sarah Harrison. Berliner Zeitung
Sind Journalisten immer auch Aktivisten? Steht Glenn Greenwald für einen neuen Journalismus oder hat er eine Grenze überschritten, fragte ZEIT ONLINE. Nun hat er sich selbst in die Debatte eingemischt. ZEIT
Wir werden von Offline-Politikern regiert Deutsche Netzpolitiker haben den Jahreskongress des Chaos Computer Clubs einfach geschwänzt. So viel Desinteresse an einem der qualifiziertestesten IT-Foren des Landes ist fahrlässig und ignorant. Die Welt
Edward Snowden, ein Ingenieur mit Mission Mit seiner alternativen Ansprache im Fernsehen enthüllt der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter seinen inneren Widerspruch: Er ist Geschöpf eben jener Maschinerie, die er so gründlich diskreditiert hat. Die Welt
Wovon ich rede, wenn ich von Journalismus rede Können Journalisten auch Aktivisten sein? Müssen Sie es sogar? Die Frage wird nach einer Rede des NSA-Enthüllers Greenwald neu diskutiert. ZEIT
Glenn Greenwald ist längst nicht mehr nur Journalist Per Video rief der Journalist Glenn Greenwald auf dem Chaos Communication Congress zu Widerstand gegen die Sammelwut der Geheimdienste auf. Doch ihm geht es nicht mehr nur um die NSA-Enthüllungen. Ihm geht es um seinen Freiheitskampf. Tagesspiegel
NSA-Hacker verwanzen online bestellte Computer Eine NSA-Hackertruppe namens TAO dringt nahezu überall ein, seien es Blackberry-Mailkonten oder neu gekaufte Rechner. Sie operiert wohl auch in Deutschland. ZEIT
Die Erkenntnis von nichts Big Data – ein frisches Wort, Datenkaffeesatz oder eine neue Epoche? Warum uns das Netz nicht klüger macht. NZZ
Der Verstand ist ein Computerprogramm Hacker interessieren sich für Tamagotchis so sehr wie für künstliche Gehirne. Die Frage, ob der menschliche Verstand dem digitalen überhaupt noch überlegen ist, beantworten sie auf eigentümliche Weise. FAZ
Mögliche Verlängerung der Legislaturperiode
Wahltage sind Festtage Die große Koalition möchte die Wahlperiode des Bundestags von vier auf fünf Jahre verlängern.Doch weniger wählen bedeutet weniger Demokratie. Der Plan von Union und SPD wäre nur unter einer Bedingung akzeptabel – wenn die Beteiligung der Bürger an anderer Stelle gestärkt wird. Süddeutsche Zeitung
Grüne befremdet über Vorstoß zu längerer Legislaturperiode Neben Zustimmung regt sich auch Kritik an dem Vorstoß, den Bundestag für fünf statt vier Jahre zu wählen. Die Grünen nannten es einen „erstaunlichen Vorgang“, dass die große Koalition als Erstes auf diese Idee komme. FAZ
Darf’s was mehr sein? Es gibt – in fast allen Fällen – immer viele Argumente für vieles. Etwa dieses: Die Bundestagswahlperiode sollte von vier auf fünf Jahre verlängert werden, weil es in allen Bundesländern und in Europa auch so ist. General-Anzeiger
Überfällig Nicht neu, aber immer noch aktuell: Die Veränderung der Legislaturperiode des Deutschen Bundestags von vier auf fünf Jahre ist sinnvoll und überfällig. Nordwest Zeitung
CSU
Seehofer hat recht, ist aber machtlos Die Forderung des CSU-Chefs, Rentner vom Mindestlohn auszunehmen, verrät seine Wachsamkeit gegen sich hoch schaukelnde Gehaltsgrenzen. Denn die Gewerkschaften erwarten da viel von der SPD. Die Welt
Fakten statt Populismus „Eindimensional und unsachlich“: Die SPD warnt die CSU davor, Furcht vor Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien zu schüren. Das Ministerium von Arbeitsministerin Nahles hält dem angeblichen „Missbrauch“ der Freizügigkeit viele Fakten entgegen – und erwartet gute Beschäftigungsaussichten für Osteuropäer. Süddeutsche Zeitung
Platte Parolen Die CSU tut gerne grobschlächtiger, als sie in Wirklichkeit ist. Sie glaubt, diese speziell bayuwarische Politfolklore ihren Stammwählern von Zeit zu Zeit schuldig zu sein – als eine Art Markenpflege in Sachen Derbheit. Badische Zeitung
Die Angst vor dem Ansturm Der deutsche Sozialstaat geht nicht an Rumänen oder Bulgaren zugrunde. Dennoch kann Migration nicht per se Anspruch auf Sozialleistungen begründen. Das wäre für Zuwanderer unzumutbar. FAZ
Alicia macht das jetzt Hunderttausende Frauen aus den neuen EU-Ländern betreuen in Deutschland alte Menschen zu Hause, weil deren eigene Kinder nicht können oder wollen. Sie stützen das Pflegesystem, aber fast keine Familie stellt die Frauen direkt an. Die Chronik einer Ausbeutung. Süddeutsche Zeitung
…one more thing!
Das unvereinte Königreich London ist mit New York die Welthauptstadt der Vielfalt. Allerdings führt das Miteinander immer wieder zu Spannungen. Zu hoffen wäre, dass für das so europaskeptische Königreich das europäische Motto mehr gilt als für sonst ein Land auf den Kontinent: in Vielfalt geeint. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Der große Hammer Wenn die CSU – zugespitzt – auf Probleme mit der Einwanderung in die Sozialsysteme hinweist, wird gleich der große „Bereitet-dem-Rechtsextremismus-den-Boden“-Hammer geschwungen. Das wäre erstmal zu beweisen. FAZ
Die CSU auf Dummenfang Die Partei tut so, als würden Rumänen und Bulgaren jetzt Schlange stehen. Über angebliche Armutsmigration und einen neuen CSU-Vorstoß. AZ München
Stellt Euch! Wir von BILD haben es uns auf die Fahne geschrieben: Wir werden der Großen Koalition auf die Finger gucken und notfalls draufhauen. Bild
Die muslimische Demokratie ist am Ende Die Türkei galt weithin als Beispiel für die Versöhnung von Rechtsstaat und Islam. Nun ist Recep Tayyip Erdogan dabei, die Hoffnungen Lügen zu strafen. Europa muss reagieren. Frankfurter Rundschau
Ihr Englischstümper, habt Erbarmen! In dem Segen, dass man mit der modernen Lingua Franca überall durchkommt, liegt auch ein Fluch: Das Pidgin global ist nur die Karikatur des Englischen. Und für echte Muttersprachler ein Ohrenschmerz. Die Welt
Ausfahrt aus der Mohrenstraße Von der Kinderbuchdebatte um Astrid Lindgrens „Negerkönig“ bis zu den außereuropäischen Sammlungen im Humboldtforum: Die Betroffenen machen endlich den deutschen Umgang mit seinem kolonialen Erbe zum Thema. Und das kann die bunte Republik Deutschland sehr gut brauchen. Tagesspiegel
1914 Die unheimliche Aktualität des Ersten Weltkrieges SPIEGEL (Print)
The descent into civil war Scores of fresh graves have been dug along the roadside in Mangaten, a neighbourhood in Juba, the capital of South Sudan. The earth mounds just a few hundred metres from the main United Nations mission are testimony to the people who did not make it inside the fence in time. Some have metal plates offering a chalked memorial to those buried beneath; most have been left unmarked. Economist
Bluegrass Uprising As American energy production booms, thousands face pipelines in their backyards. The Nation