FDP
Lindner muss die Gemütlichkeit vertreiben Nach dem Aufschwung bei der Bundestagswahl ist die Selbstzufriedenheit bei den Liberalen gewachsen. Das könnte für die Partei gefährlich werden. Süddeutsche Zeitung
Christian Lindner auf Marsmission Das Problem der neuen FDP: Sie hat jahrzehntelang Verantwortung zur Fußnote degradiert, Liberalität wurde auf die Freiheit des Einzelnen reduziert. Tagesspiegel
Ätzend ausländerfeindlich Christian Lindner findet: Vor jemandem, der gebrochen deutsch spricht, kann man Angst haben. Abhilfe von diesen Ressentiments schaffen nur die aus seiner Sicht „wertvollen“ Ausländer. Das ist purer Rassismus und noch dazu menschenfeindlich. Frankfurter Rundschau
Verliebt in die eigene Streitbarkeit Im Wahlkampf wollte die FDP Deutschland modernisieren – doch ihre Ideen haben sich überholt. Jetzt hat sie das Thema Europa entdeckt. Es könnte ihre Rettung sein. Zeit
Warum die liberale Folklore des Grünen-Bashing ausblieb Christian Lindners Aufgabe in den kommenden Jahren ist es, die Liberalen fit für eine Regierung zu machen. Doch die einzige Option bleibt wohl Jamaika. Dafür muss der Parteichef sein Verhältnis zu den potenziellen Partnern klären. Die Welt
Aufstieg aus der politischen Gosse Auf ihrem Bundesparteitag preist sich die FDP zwar als „lebendige liberale Partei“. Doch es wird auch deutlich, welchen Preis die Freien Demokraten für den Wiederaufstieg zahlen. FAZ
Christian Lindner und die dunkelbraunen Brötchen Der FDP-Chef hat mit einer Anekdote erklärt, warum illegale Einwanderung ein Problem ist: Niemand solle Zweifel an der Rechtschaffenheit eines Menschen haben, der beim Bäcker in gebrochenem Deutsch seine Brötchen bestellt. Im Netz fliegt ihm der Vergleich nun um die Ohren. Zu Recht? NZZ
CSU
Unbayerisch Im verzweifelten Bemühen um bessere Umfragewerte haut die CSU mit dickem Knüppel auf die AfD ein. Noch kühner ist ihre Behauptung, sie besitze den „Alleinvertretungsanspruch für das bürgerliche Lager“. FAZ
Die Schmutzschlacht mit der AfD hilft der CSU nicht Mal umwerben die Christsozialen Wähler der AfD, mal verunglimpfen sie die Partei als „braunen Schmutz“. Beides zeigt Panik – aber keine Wahlkampf-Strategie. Augsburger Allgemeine
Die CSU hat Ärger verdient Mittelbayerische Zeitung
„Das C in CSU steht nur noch für Copy“ Der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Kay Gottschalk hat die in einem Strategiepapapier der CSU geäußerte Kritik an seiner Partei zurückgewiesen. Die CSU kopiere vielmehr die Ideen der AfD. Deutschlandfunk
DGB
Gewerkschaft 4.0 Der Bundeskongress des Gewerkschaftsbundes tagt ab Sonntag. Das Motto: Alle wollen Gutes. Doch was unterscheidet Gewerkschaften künftig noch von Greenpeace? FAZ
Prima Klima auf dem Sonnendeck Die sozialen Gräben in der Gesellschaft werden tiefer. Die Zukunftsängste vieler Menschen verstärken Staatsverdrossenheit und Nationalismus. Da kommt es auch auf einen handlungsfähigen Gewerkschaftsbund an. Stuttgarter Nachrichten
Der DGB hat viele Baustellen Mindestlohn, Rente mit 63, kräftige Tariferhöhungen – die Mitglieder des DGB haben in den vergangenen vier Jahren viel erreicht. Doch sie stehen vor großen Herausforderungen. Südwest-Presse
USA
Merkel rügt Trump Die deutsche Kanzlerin wirft dem US-Präsidenten vor, die internationale Ordnung zu verletzen. Recht hat sie. Aber hört man das Bellen in Washington? Frankfurter Rundschau
Der Westen droht zu zerbrechen Donald Trump sind Sinn und Sitten eines Bündnisses fremd und egal. Europa bemerkt erst jetzt, wie tiefgreifend Amerika sich verändert hat. FAZ
Wie lange lassen wir uns das noch gefallen? Die USA sind für Europa kein Partner mehr, sondern Rivale. Zu Unterwerfungsgesten gegenüber Donald Trump gibt es keinen Grund – er versteht nur eine Sprache. Zeit
Warum es richtig ist, dem Iran zu misstrauenDie deutsche Politik ist voller Sorge um die Sicherheit der Welt, weil Trump den Atomdeal mit dem Iran verlassen hat. Aber wie steht es um Teheran, wo im Parlament eine US-Flagge verbrannt wird? Die Welt
Trump Broke Iran Policy. Let Him Fix It. The U.S. president has blown up the Obama-era approach to Iran he has been mocking for years. Now it’s on him to clean up the mess. Foreign Policy
Israel
Deutschland muss der Staatsräson Taten folgen lassen Auf billige Ratschläge aus Europa kann der jüdische Staat gut verzichten. Wer den Frieden Israels sichern will, sollte pazifistische Appelle für sich behalten. Sie haben mit der Realität des Landes nichts zu tun. Die Welt
„Israel ist nicht perfekt, aber eine Erfolgsgeschichte“ Als der jüdische Staat am 14. Mai 1948 gegründet wurde, kämpfte der Österreicher Karl Pfeifer als Elite-Soldat. Ein Gespräch über Israel-Kritik, Überlebenskämpfe und Trumps Aufkündigung des Atomdeals mit Iran. Süddeutsche Zeitung
Trump braucht Kontra Mit der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem belohnt Trump die israelischen Nationalisten. Dass die EU nicht dagegenhält, ist ein Armutszeugnis. taz
Trump’s Jerusalem bet defies direst predictions As a U.S. Embassy in Jerusalem officially opens, Trump supporters claim vindication in a relatively muted reaction. Politico
ESC
Die Politik sollte den Song Contest als Fingerzeig verstehen Dass Netta den Eurovision Song Contest gewonnen hat, ist politisch geradezu grenzgenial. Und das nicht nur für Israel. Tagesspiegel
Der ESC muss das Publikumsvoting aufwerten Wieso bekommen die Jurys so viel Raum, während das Urteil der Fans quasi auf Knopfdruck eingespielt wird? Wenn die Hälfte der Macht beim Eurovision Song Contest vom Volke ausgeht, muss es auch die Hälfte der Sendezeit bekommen. Die Welt
Netanjahu will den ESC für seine Zwecke missbrauchen Israels Gesellschaft ist gespalten: Die ESC-Gewinnerin Netta steht für den weltoffenen Teil des Landes. Premier Netanjahu ruft Jerusalem als nächsten Austragungsort aus – und bedient damit das ausgrenzende, einengende Israel. Süddeutsche Zeitung
China and Eurovision clash over an LGBT performance—and the value of diversity The annual song contest may be silly, but it is an engine of liberalism and tolerance Economist
…one more thing!
Malaysias zweite Unabhängigkeitserklärung Noch nie wirkte die malaysische Bevölkerung so geeint. Nur gerade 36 Prozent stimmten für die alte Regierung. Die demokratische Wende strahlt über Malaysia hinaus, zum Beispiel nach Thailand. NZZ
Leitartikel
Die Superfraktion, die das Land sofort übernehmen könnte Sie hat 67 Abgeordnete, 67 Experten für alle Lebenslagen und einen Vorsitzenden, der nicht nur intellektuell ist, sondern auch ein Frauenschwarm. Warum also redet niemand von dieser Partei? Die Welt
Gezielter helfen! Ja, es gibt arme Rentner! Viele kommen mit ihrer gesetzlichen Rente allein gerade so über die Runden. Bild
Macron und sein Fetisch Der französische Präsident Macron vergleicht die Vorliebe der Deutschen für das Sparen mit religiöser Verehrung. Ganz so heilig war das Land aber nicht immer. FAZ
Den Frieden zu wollen ist eben nicht mehr banal Lange war das Reden vom Weltfrieden wohlfeil. Zu weit weg war der Krieg von Deutschland. Es wäre Zeit für eine neue Friedensbewegung gegen das Ohnmachtsgefühl in Europa. Süddeutsche Zeitung
Das Islam-Institut gehört zu Berlin Die Gründung eines Instituts für Islamische Theologie in Berlin sehr kontrovers diskutiert. Denn sie geht weit über wissenschaftspolitische Fragen hinaus. Tagesspiegel
Vielfraß Fußball Spidercams, Roboter, Trackingsysteme – und immer mehr Spiele gibt es auch im TV nur für Geld: Was hat das Geschäft mit Sport zu tun? Frankfurter Rundschau
Gooddbye, Europe! Spiegel (Print)
Die Kunst der Konzentration Die „Deep Work“-Methode: Wie Sie Ordnung im Kopf schaffen und effektiver arbeiten Focus (Print)
Bavaria is the latest place where the church and Christian politicians are at odds Why a cardinal doesn’t want the cross reimposed Economist
Why Didn’t Pro-Choice Groups Support This Pro-Choice Woman in Nebraska? Kara Eastman’s opponent in the Nebraska-2 congressional race is not anti-choice—anymore—but still, she deserved these groups’ support. The Nation