Weibspersonen, Himmel hilf! Die Quote ist für gut ausgebildete Frauen eine Beleidigung, aber leider unvermeidbar. Was die Aufstiegschancen und Bezahlung von Frauen angeht, ist Deutschland noch immer ein Entwicklungsland. Süddeutsche Zeitung
Schwesig setzt auf die Quote Seit Jahren debattiert die Politik über eine Frauenquote in Spitzenjobs. Jetzt will die SPD die Quote per Gesetz. „Es geht nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wie“, sagt Familienministern Manuela Schwesig (SPD). Doch es gibt Kritik vom CDU-Wirtschaftsrat und den Grünen. Frankfurter Rundschau
Gewerkschaften kämpfen mit der Frauenquote Nach den Regierungsplänen müssen 30 Prozent der Aufsichtsratsposten an Frauen gehen. Bisher wettern vor allem Kapitalvertreter dagegen – doch die Quote trifft nicht nur sie. FAZ
174 Business-Frauen gesucht In einem gut inszenierten Duett haben die SPD-Minister Schwesig und Maas ihre Vorstellungen zur gesetzlichen Frauenquote ausgerollt. Offenbar wollten sie den Firmen signalisieren: Wir machen ernst. stern
Die Quote kommt, der Krach auch Wer so tief in die Unternehmen hineinregiert, wie die Große Koalition es jetzt mit der gesetzlichen Frauenquote für die Aufsichtsräte macht, dem dürften in den nächsten Monaten die Brocken um die Ohren fliegen. WAZ
Ohne gesetzlichen Druck geht es nicht Westdeutsche Zeitung
Manuela Schwesig – die 30-Prozent-Ministerin Es ist geschafft: Manuela Schwesig legt gemeinsam mit Justizminister Heiko Maas ein Gesetz zur Frauenquote in der Wirtschaft vor. Im Detail allerdings wird es noch Streit geben. Tagesspiegel
100 Tage GroKo
Ziemlich harmonische Zwangsehe Schwarz-Gelb war nach hundert Tagen schon heillos zerstritten. Verglichen damit läuft es in der großen Koalition trotz Edathy-Affäre erstaunlich rund – noch. ZEIT
100 zähe Tage Eine Regierung, 16 Köpfe: Seit 100 Tagen ist die Große Koalition unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Amt. Die FR zieht eine kritische Bilanz. Frankfurter Rundschau
Die Große Koalition wird nervös Ökonomen warnen, die Opposition stöhnt und die Bürger sind unzufrieden: Die ersten 100 Tage der Großen Koalition können so recht keinen begeistern. Dabei ist vor allem die SPD fleißig. Die Nervosität wächst. Wirtschaftswoche
Mehr Schein als Sein So unterschiedlich können die Sichtweisen sein. Als Union und SPD beinahe 100 Tage brauchten, bis sie zur großen Koalition zusammenfanden, kam das den meisten Beobachtern unendlich lange vor. Bonner General-Anzeiger
Große Koalition nach 100 Tagen: Die Regierung hat die Zukunft aus dem Blick verloren Huffington Post
Ukraine
Ultranationalist erschossen Der Tod von Alexander Musytschko belastet die neue Führung der Ukraine. Der Ultranationalist war in seiner Heimatstadt Rowno in der Westukraine erschossen worden. Frankfurter Rundschau
Wird die Nato Osteuropa wirklich schützen? Artikel 5 sagt, dass ein Angriff auf ein Mitglied ein Angriff auf alle ist. Aber können sich etwa die Balten darauf verlassen? Anders als im Kalten Krieg gibt es keinen Automatismus mehr. Die Welt
Fatales Freund-Feind-Denken Obama und die EU-Chefs sehen nur Gefahr, die von Russland ausgeht. Die Probleme in der Ukraine ignorieren sie geflissentlich. taz
Russland
In der rauhen Wirklichkeit Berlin steht ernüchtert vor den Trümmern seiner gutgemeinten Russland-Politik. Aber die alten Strukturen der Weltpolitik funktionieren noch. Putin sei Dank. FAZ
Putin bestrafen, ohne die Russen zu treffen Russlands Präsident fühlt sich verraten – vom Westen, aber auch von der schmalen Mittelklasse, die einst gegen ihn protestierte. Wenn die Sanktionen wirken, dürfte Putin zuerst ihr die Schuld zuschieben. Der Westen muss klarmachen, dass die Strafmaßnahmen nicht gegen das Volk gerichtet sind. Süddeutsche Zeitung
Russland setzt militärische Pläne auf der Krim um Wall Street Journal
Wenn die Angst uns blind macht Nach dem Anschluss der Krim herrscht im Baltikum Panik. Sie beruht auf einer unbewältigten Vergangenheit, die zwischen dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Situation von heute nicht zu unterscheiden gelernt hat. FAZ
Ist Putin gut für Russland? Auf der Krim wehen weiß-blau-rote Fahnen, Russland ist außenpolitisch isoliert. Doch Putins Volk ist begeistert, der Präsident ist beliebt wie noch nie. taz
Move It or Lose It If Putin wants to make a grab for Ukraine, he’ll need to do it soon. Foreign Policy
USA
Obama mäßigt seinen Geheimdienst Wenn US-Präsident Obama das verdachtslose Telefondaten-Sammeln durch die NSA beendet, gibt er Bürgern ihre Daten zurück. Aber nicht allen. Süddeutsche Zeitung
Obama will die Überwachung – ein bisschen Die NSA-Massenüberwachung hat das Image der USA schwer beschädigt. Jetzt will Präsident Barack Obama die Macht der Schnüffler beschneiden. Doch die Sache hat einen entscheidenden Haken. Tagesspiegel
Ein bisschen NSA-Reform US-Präsident Barack Obama will die Datenspeicherung seines Geheimdienstes einschränken. Abgeordnete haben dagegen eigene Pläne. Frankfurter Rundschau
NSA-Sammelwut soll gebremst werden Der amerikanische Abhördienst NSA soll das massenhafte Sammeln von einheimischen Telefondaten einstellen. Falls der Kongress zustimmt, würde das innenpolitisch am heftigsten umstrittene NSA-Programm beendet. NZZ
Auf Nummer Sicher Der britische Geheimdienst hat nicht nur E-Mails eingesehen und Telefonate abhört, sondern auch Webcam-Kommunikationen abgeschöpft und unterhält sogar eine „Sabotage-Einheit“ im Netz. Das Parlament sieht aber keinen Anlass, den GCHQ an die Kandare zu legen. FAZ
ZDF-Staatsvertrag
Endlich kann das Fernsehen freier werden Eine gute Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, den politischen Einfluss beim ZDF einzuschränken. Hoffentlich war das nur der erste Schritt. Der Sender braucht weitere Reformen. Die Welt
Irrsinn hinter Tapetentüren Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts befreit das ZDF von einer unglaublichen Last. Die Entscheidung, den Einfluss von Staat und Parteien zurückzudrängen, sprengt ein System, das den Sender in politische Pfründe aufgeteilt hatte. Ironie der Geschichte: Das System hat seine Abschaffung selbst befördert. Süddeutsche Zeitung
Weniger Staat wagen Karlsruhe schränkt den Einfluss von Staat und Parteien beim ZDF ein. Jetzt endlich, nach den wiederholten Richtersprüchen für die Anstalten, gehört der Zuschauer und Zahler in die erste Reihe. Tagesspiegel
Karlsruher Kapitulation Fernsehen soll „staatsfern“ sein. Das Bundesverfassungsgericht hat die Chance gehabt, den Einfluss der Politik beim ZDF spürbar zu begrenzen. Es hat sie vertan. Frankfurter Rundschau
Zu nah am Staat, um fern zu sein Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass der Anteil an Parteivertretern in den Gremien des ZDF nur noch maximal ein Drittel ausmachen darf. Doch ist damit schon die wichtige Staatsferne der Gremien garantiert? Kölner Stadt-Anzeiger
Lektion aus Karlsruhe Staatsferne. Das wäre das Gebot. Staatsnähe. Das war die Frage, über die die Bundesverfassungsrichter letztlich entschieden haben. Das höchste deutsche Gericht verwies in seinem Urteil zum ZDF-Staatsvertrag explizit auf die im Grundgesetz, Artikel fünf, festgeschriebene Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film. Bonner General-Anzeiger
Karlsruhe erweitert den Einfluss der Vertreter der Zivilgesellschaft im ZDF Die Karlsruher Richter entfalten mit Ihrer Entscheidung zum ZDF-Rundfunkvertrag eine bemerkenswerte Vision für die Zukunft der deutschen Medienordnung. In der Praxis wird es schwierig werden, diesem idealistischen Vielfaltsgebot Rechnung zu tragen. Huffngton Post
Naiv, aber nützlich Karlsruhe begrenzt den Einfluss des Staates auf das ZDF – ein Urteil, das eher atmosphärisch wirkt. Badische Zeitung
Facebook kauft Oculus
Facebook kauft Startup Oculus Das soziale Netzwerk holt zum nächsten Schlag aus und zahlt zwei Milliarden Dollar für einen Hersteller von Videobrillen ohne marktreifes Produkt. FAZ
Soziales Netzwerk steigt bei Hardware ein Facebook befriedigt Geek-Gelüste: Für rund zwei Milliarden Dollar kauft es Oculus. Das Unternehmen produziert ein Virtual-Reality-Headset, das große Aufmerksamkeit bei Videospiel-Entwicklern erregt hat. Wirtschaftswoche
Neuer Milliarden-Deal: Facebook kauft Oculus-Rift-Erfinder Facebook kauft weiter ein: Nach WhatsApp verleibt sich das soziale Netzwerk die Macher der „Oculus Rift“-Datenbrille ein. Computer Bild
Zuckerberg grabs at alternate financial reality The Facebook founder is buying virtual-reality upstart Oculus for a whopping $2 bln. It’s arguably a riskier punt than spending $19 bln on WhatsApp. Both deals suggest a quest for the next big thing – and a willingness to use the social network’s stock to buy rather than build. Breakingviews
…one more thing!
Vom steuerpolitischen Nichts Finanzminister Schäuble rechtfertigt den Stillstand. Einem Abbau kalter Progression erteilt er eine Absage Frankfurter Rundschau
Leitartikel
Ein Anfang für die Frauen Es ist höchste Zeit, dass die gesetzliche Frauenquote kommt. Die Pläne, die Frauenministerin Schwesig und Justizminister Maas jetzt vorgestellt haben, werden nicht alles besser machen. Aber sie sind ein Anfang. Kommentar zur geplanten neuen Frauenquote Frankfurter Rundschau
Versteinerte Verhältnisse Auch im Rundfunkrecht stellt Karlsruhe den Bürger ins Zentrum. Es bleibt noch viel zu tun. FAZ
Wir Hasenfüße Bedenken und Mäkelei prägen die aktuellen Verhandlungen zum Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA. Es fehlt der Wille zum großen Wurf. So fahren wir das Abkommen an die Wand – zu unserem eigenen Schaden Die Welt
Rolle rückwärts! 100 Tage GroKo, 100 Tage Griff in fremde Kassen! Eine absurde Rolle rückwärts! Bild
Publikumsjoker Könige haben schon immer gerne nachgefragt. Die einen bei den Göttern, andere bei einem Orakel. König Horst von Bayern sucht nun auch Rat. Er will künftig sein Volk bei Großprojekten befragen. AZ München
Schweben in einer eigenen Klasse Nach der Triple-Saison und dem Trainerwechsel hätte beim FC Bayern durchaus einiges schiefgehen können. Doch was Trainer Pep Guardiola mit seinen Spielern geleistet hat, ist in jeder Hinsicht historisch. Die Hoffnungen für die Konkurrenz, die Münchner mögen mal nachlassen, sind gering. Süddeutsche Zeitung
„FC Meister“ Uneinholbar Für die Bayern reichen die Superlative nicht mehr aus. Nach dem Triple wird es Zeit für das Quattro findet Helmut Schümann und wie wäre es mit dem Fernziel Deutscher Meister für die anderen? Tagesspiegel
66.000 Backpfeifen für Deutschland Deutschland – hier wurde das Wort detailverliebt erfunden und auf höchsten Glanz poliert. Das Volk der Dichter und Denker ist längst zum Volk der Ingenieure und Kontrolleure geworden. Handelsblatt
Putin and the Laws of Gravity Let’s see how Russia’s plan of challenging Mother Nature, human nature and Moore’s Law all at once works out. New York Times
Don’t exempt Hobby Lobby Our view USA Today
Uphold religious liberty Opposing view USA Today