Griechenland, AfD, Flüchtlinge, USA, Iran, Opec, Deutsche Bank, Hochschulen & Artur Brauner

Griechenland

Kein Rabatt für Mitsotakis Nach dem Irrweg, den Griechenland nicht erst unter Tsipras betreten hatte, kann es unter dem künftigen Regierungschef Mitsotakis auf einen Ausweg hoffen. Aber auch der wird lang und steinig sein – und könnte die Europäer neues Geld kosten. FAZ

Zurück auf Null Mit Kyriakos Mitsotakis kehrt eine alte Dynastie zurück an die Macht in Griechenland. Seine Agenda reicht nicht aus, um zu verstehen, wie es zu diesem Erfolg kam. Zeit

Weniger Staat, weniger Steuern, mehr Investitionen Nach viereinhalb Jahren wählen die Griechen Tsipras ab. Sein Nachfolger Mitsotakis hat viele Vorschusslorbeeren bekommen, muss sich aber erst beweisen. Handelsblatt

Griechenlands Wirtschaft ist hoffnungsvoll gestimmt Der konservative Kyriakos Mitsotakis verspricht Steuersenkungen und Investitionen. Führende Ökonomen hoffen, dass der Kurswechsel gelingt. Von der Zentralbank gibt es jedoch eine Warnung. FAZ

Griechenlands Elitezögling Kyriakos Mitsotakis hielt sich trotz seiner Herkunft lange von der Politik fern. 2004 wagte der Konservative geradezu Umstürzlerisches im Parlament. Ein Porträt des künftigen Ministerpräsidenten Griechenlands. Süddeutsche Zeitung

AfD

AfD als Graubrot oder der rechtsextreme Führerkult um Björn Höcke „Flügel“ der AfD: Auf dem Kyffhäuser-Treffen zeigt sich, wen die AfD als Führer feiert. Nicht nur Björn Höcke demonstriert, wie weit rechts die Partei agiert. Frankfurter Rundschau

Zum letzten Gefecht In der Bayern-AfD tobt ein heftiger Richtungskampf zwischen Radikalen und Gemäßigten. Die Mitglieder des rechten „Flügels“ fühlen sich vom Landesvorstand gegängelt. Nun wollen sie auf dem Parteitag den Landesvorstand absetzen. FAZ

Letzter Überlebender einer blauen Selbst-Zerfleischung Beim Parteitag des bundesweit größten Landesverbands der AfD in Warburg sollte der Einfluss des völkisch-nationalen „Flügels“ eingedämmt werden. Das Treffen endete jedoch ganz anders als geplant. Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge

Europas Dilemma Es ist nicht nur ein Akt der Menschlichkeit, sondern eine Rechtspflicht, in Seenot geratene Personen zu retten. Doch was ist zu tun, wenn Migranten sich vorsätzlich in Seenot begeben oder gebracht werden? FAZ

Das Problem sind NICHT die Seenotretter Der jüngste Altkanzler der Welt, der laut Umfragen zur Wahl Ende September aller Voraussicht nach erneut österreichischer Kanzler werden wird, äußert sich in der „Welt am Sonntag“ zur privaten Seenotrettung und der Frage, wie mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer umgegangen werden sollte. Bild

Menschenfeindlicher Unsinn Gibt es Alternativen zum Anlegen von Rettungsschiffen in den Häfen von Lampedusa und Malta? Nein – denn Libyen ist und bleibt kein sicherer Drittstaat. taz

„Carolas Festnahme war belastend für die Crew“ Der Einsatzleiter der „Sea Watch 3“, Philipp Hahn, beschreibt den denkwürdigen letzten Rettungseinsatz, erklärt, warum er noch an Bord des festgesetzten Schiffes ist und spricht über vorhandene und fehlende Unterstützung. Süddeutsche Zeitung

Iran – USA

Der Tag, vor dem Israel seit Jahren warnte Bisher sind die Europäer unschlüssig, wie sie auf Irans Bruch des Atomabkommens reagieren sollen. Deshalb werden sie sowohl von Israel wie von Teheran umworben. Die EU könnte etwas bewirken – wenn sie nur entschieden handeln würde. Die Welt

Trump weiß selbst nicht, was er vom Iran will Anders als sein Berater Bolton strebt Trump keinen bewaffneten Regierungswechsel im Iran an, betreibt aber eine Politik, als sei dies sein Ziel. Handelsblatt

Trump wants to talk. Iran isn’t interested. When it comes to nuclear negotiations, Iran is not North Korea. Politico

Opec

Russland hat die Opec in der Hand Dem schillernden Öl-Kartell Opec gelang vor gut zwei Jahren ein scheinbar geniales Manöver. Im Rahmen der Opec+ band es Russland an sich. Doch jetzt zeigt sich: Der Plan geht nach hinten los. Wirtschaftswoche

Deckel auf dem Ölpreis Die jüngste Entscheidung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), die seit Anfang dieses Jahres gültigen Produktionskürzungen für weitere neun Monate beizubehalten, hat am Ölmarkt eine wohl nicht erwartete Reaktion ausgelöst: Der Preis der weltweit wichtigsten Sorte Brent Crude gab einen Tag nach dem Beschluss um 4 % nach. Börsen-Zeitung

Öl-Macht Russland Der G-20-Gipfel und das anschließende Opec-Treffen zeigen, wie Russlands Einfluss auf die Ölpreise wächst. Putin weiß das zu nutzen. FAZ

Deutsche Bank

Sewing wagt die Notoperation Erst nach einem katastrophalen Fall des Aktienkurses findet die Deutsche Bank die Kraft zum überfälligen Kurswechsel. Es bleibt zu hoffen, dass er nicht zu spät kommt. FAZ

Der riskante Plan des Chefs Christian Sewing kämpft mit beispiellosem Machtanspruch um die Zukunft der Deutschen Bank – und schreckt nicht davor zurück, sehr viele Menschen um ihre berufliche Existenz zu bringen. Er muss das tun. Süddeutsche Zeitung

Ein überzeugendes Geschäftsmodell fehlt noch immer 18.000 Jobs weniger, gestutztes Investmentbanking: Der Umbau der Deutschen Bank ist zwingend notwendig. Doch viele Fragen bleiben offen. Tagesspiegel

Endlich Klarheit bei der Deutschen Bank Die Deutsche Bank handelt endlich, um das Ruder herumzureißen. Das Management hat wertvolle Zeit verloren – die Beschäftigten zahlen nun für dessen Untätigkeit. Frankfurter Rundschau

Letzter Schuss für die Deutsche Bank Der Größenwahn hat die Deutsche Bank in eine tiefe Krise geführt. Nun versucht es Bank-Chef Christian Sewing mit der Rückkehr zu den Wurzeln. Gut so. Erstaunlich ist nur, dass der Chefkontrolleur noch immer Achleitner heißt. Rheinische Post

„Die Zeit der Universalbanken geht zu Ende“ Michael Kemmer über die Gründe für den ungebremsten Absturz einer ganzen Branche – und mögliche Auswege. Wirtschaftswoche

Deutsche Bank retreat depends on uber optimism Any cocksure child knows that owning up to mistakes is part of growing up. By that metric, Deutsche Bank is just beginning to mature. Breakingviews

Frauenanteil an Hochschulen

Männer müssen warten Mit der Ankündigung, die nächsten fünf Jahre nur noch Frauen einzustellen, sorgt die TU Eindhoven für Wirbel. Die Erfinderin verteidigt das Programm. Süddeutsche Zeitung

Keine Angst, Männer – wir Frauen wollen keine Rache Eine niederländische Universität will vorerst nur noch Frauen einstellen, bis sich deren Anteil erhöht hat. Das ist ein guter Vorschlag. Auf diese Weise wird kein neues Unrecht geschaffen, sondern altes gelindert. Die Welt

„Vielleicht ist es an der Zeit, es etwas härter durchzuziehen“ Der Frauenanteil unter Professoren dümpelt in Deutschland bei 23 Prozent vor sich hin – trotz ambitionierter Förderpläne. Eine Universität in den Niederlanden will jetzt nur noch Frauen einstellen. Ist das die Lösung? Wirtschaftswoche

Artur Brauner

Berliner Film-Legende im Alter von 100 Jahren gestorben Er überlebte den Holocaust, wurde einer der erfolgreichsten deutschen Filmproduzenten, handelte mit Immobilien und war ein Fixstern des Gesellschaftslebens. Berliner Zeitung

Ein filmreifes Leben Mit Karl-May-Western und Romy-Schneider-Dramen prägte der Produzent Artur Brauner die westdeutsche Nachkriegsunterhaltung. Am wichtigsten blieb dem Holocaust-Überlebenden aber immer die cineastische Aufarbeitung der Nazi-Zeit. Spiegel

Der letzte Tycoon Vom Verfolgten zum erfolgreichen Unternehmer: Filmproduzent Artur Brauner, ein Aushängeschild Berlins, ist mit 100 Jahren gestorben. Berliner Morgenpost

Ein unglaublich kluger und begeisterungsfähiger Mensch Der „letzte große Tycoon“ des deutschen Films ist tot. Artur Brauner ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Auf sein Konto gehen seichte Unterhaltungsfilme genauso wie tiefgründige Filme über den Holocaust. Ein Riesenverlust, sagt Nico Hofmann. Deutschlandfunk Kultur

… one more thing!

Der längste Aufschwung in Amerikas Geschichte hat einige Schönheitsfehler Amerikas Wirtschaft wächst seit 121 Monaten ohne Unterbruch. Das ist ein Rekord. Doch der Aufschwung ist teuer erkauft. NZZ

Leitartikel

Jetzt mal Schluss mit den Verboten! In der politischen Diskussion jagt ein Verbots-Vorschlag den nächsten. Vergessen wird dabei allzu leicht: Verbote müssen auch durchgesetzt werden, sonst macht sich ein Rechtsstaat lächerlich. FAZ

Die AfD ist unfähig zur Sachpolitik Die AfD ist unrettbar zerrissen zwischen West und Ost, den letzten Bürgerlichen und den immer radikaler werdenden Rechten. Frankfurter Rundschau

Regeln gelten auch für Ministerinnen Dreist, dreister, Giffey. Die Familienministerin forderte ausgerechnet jetzt in dem Gespräch mit Blick auf die zerrüttete SPD: Die Partei solle wieder stärker für Ordnungs- und Leistungsprinzipien eintreten. Berliner Zeitung

Warum Tsipras jetzt abgestraft wurde Der Alltag vieler Griechinnen und Griechen war ein ständiger Überlebenskampf. Der neue konservative Regierungschef Mitsotakis übernimmt eine gewaltige Verantwortung. Süddeutsche Zeitung

Es ist in unserem Interesse, die USA in Syrien zu unterstützen Der Syrien-Beauftragte der Trump-Regierung fordert mehr deutsches Engagement in der Region – bis hin zu Bodentruppen. Militärisch darf sich Deutschland nicht länger nur als kleiner Juniorpartner begreifen. Die Welt

Flächenfraß wird zum Konfliktstoff Der Verbrauch von Naturflächen bringt immer mehr Bürger auf die Barrikaden. Dabei ist ihnen meist nicht klar, dass die beiden Lieblingsprojekte der Politik den Flächenverbrauch forcieren. Wirtschaftswoche

Wird den Jüngeren die Zukunft gestohlen? Die Alten machten Politik auf Kosten der Jungen, heißt es. Aber sie vermachen ihnen auch viel. Zeit, über die Erbschaftsteuer nachzudenken. Tagesspiegel

Schützt die Rentner! Seit Jahrzehnten gibt es Kaffeefahrten! Aber immer noch haben es die dubiosen Veranstalter viel zu leicht. Bild

Captain Europe Carola Rackete über die dramatische Rettungsfahrt ihrer „Sea-Watch 3“ Spiegel (Print)

Verdienen, was man verdient Sie kriegen mehr Gehalt, wenn Sie mehr über Gehalt wissen – alle wichtigen Fakten Focus (Print)

Biden Has No Place to Go Except Down Robert Borosage on politics and Martin Duberman on the lost world of gay liberation. The Nation

BMW tries to turn a corner—and loses its boss Re-engineering the German carmaker for the age of electric vehicles, self-driving cars and ride-sharing will take some doing Economist