Konjunktur, Europäische Banken, Russland, ISIS, Nahost & Friedensnobelpreis

Das Ende des Aufschwungs – was jetzt zu tun ist Noch kürzlich sah die Regierung eine „breite Aufwärtsbewegung“. Die einbrechende Konjunktur erfordert nun Entscheidungen. Selbst die schwarze Null für den Haushalt 2015 darf kein Fetisch werden. Die Welt

Wenn das Wachstum ausbleibt Die Bundesregierung hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Statt kluger Wirtschaftspolitik betrieb sie teure Sozialpolitik. Deutschland muss nun um seine Wettbewerbsfähigkeit fürchten. FAZ

Schwarze Null auf dem Prüfstand Führende Ökonomen raten der Bundesregierung zu mehr Investitionen. Doch Union und SPD halten am Sparkurs fest – obwohl die Konjunkturmaschine nicht mehr läuft wie gewünscht. Fankfurter Rundschau

Merkel setzt die Wirtschaft aufs Spiel Auch Kanzlerin Angela Merkel verfährt nach dem Prinzip: Wenn mal Geld da ist, muss es ausgegeben werden. Tagesspiegel

Europas neue Sorgen Europa kann aus seiner Krise nicht einfach herauswachsen. Diese Hoffnung hat sich jetzt zerschlagen. FAZ

Die Krise in der Eurozone schwelt weiter Die Zeit, die Europas Notenbank mit ihrer Geldpolitik gewährt, haben die Regierung vor allem in Italien und Spanien bislang nicht genutzt. In den USA, aber auch in den Ländern Afrikas, die für ihren Handel auch auf eine gedeihliche Entwicklung in Europa setzen, steigen die Sorgen und die Verwunderung. WAZ

Eurogruppen-Chef wirft Berlin fehlenden Eifer vor Die Wirtschaft in Europa fällt zurück. Das liegt aber nicht nur an Frankreich und Italien, findet der Chef der Euro-Finanzminister Jeroen Dijsselbloem. Auch Deutschland dürfe sich nicht auf seinen Reformen ausruhen. FAZ

Zentrales Anliegen Stramme Regeln für die künftigen Staatshaushalte, Sanktionen für uneinsichtige Regierungen – was hatten die EU-Staats- und Regierungschefs nicht alles versprochen. Gleich zwei Pakete schnürte man in Brüssel und Straßburg, damit auch nur ja niemand mehr ausbüchsen kann. Bonner General-Anzeiger

Europäische Banken

Banken kassieren ihre Retter ab Die EZB will in den Banken aufräumen. Damit beauftragt sie ausgerechnet Banken. Diese könnten aus der Rettungsaktion ein großes Geschäft machen – zu ihren Gunsten. FAZ

Stress mit Stresstests für die Banken Gute Vorbereitung ist alles, wenn der Stresstest für die europäischen Banken Mängel offenbart und einzelne Institute als instabil entlarvt. Doch fraglich bleibt zwei Wochen vor dem großen Tag, ob Europa wirklich gerüstet ist. Berliner Zeitung

Die große Ratlosigkeit der globalen Wirtschaftslenker Die Herbsttagung des IWF zeigte, wie wenig Zentralbanker und Politiker noch gegen die Wachstumsschwäche in der Hand haben Wall Street Journal

Russland

Nach Putins Rückzug sollte der Westen deeskalieren Von Frieden ist die Region noch weit entfernt. Doch der Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze ist ein Signal. Der Westen sollte die Chance nutzen und die Lage stabilisieren. Die Welt

Ziele erreicht Es kann sein, dass die Kritiker von Russlands Präsident Wladimir Putin sich zu früh freuen. Der Abzug seiner Truppen von der Grenze zur Ukraine sieht zwar nach einem Einknicken aus. Märkische Oderzeitung

Den Dialog nicht den Putin-Verstehern überlassen Der Petersburger Dialog wird in diesem Jahr in Sotschi ohne wichtige Nichtregierungsorganisationen stattfinden. Das ist riskant. Tagesspiegel

„Der Westen will Russland nicht klein und schwach“ Die Modernisierung Russlands ist gescheitert. Und Putins Politik? Legitimiert sich nur mehr durch den Konflikt mit dem Westen, sagt der deutsche Russland-Experte Stefan Meister Der Standard

Demokratischer Patriotismus Hier rechnet niemand damit, dass der Konflikt mit Russland beigelegt ist: Impressionen aus der Ostukraine. Tagesspiegel

Vlad Is Rad Meet the hipster wing of Putin’s propaganda machine. Foreign Policy

ISIS

Wenn Kobane fällt Die Weigerung der Türkei die kurdischen Kämpfer zu unterstützen, könnte noch auf sie zurückfallen. Denn ohne Hilfe wird es keinen Frieden zwischen den beiden Seiten geben. FAZ

Türkische Soldaten, die niemand will An der Grenze stehen Panzer, aber bislang hält sich die Türkei zurück. Die Kritik daran wächst. Aber was, wenn türkische Truppen wirklich in den Häuserkampf gegen den IS ziehen? Die Kurden wollen das nicht. Und für die Nato könnte der Ernstfall eintreten. Süddeutsche Zeitung

Die Wut der Kurden auf die Türkei wächst Die Türkei erlaubt der US-Luftwaffe die Nutzung ihrer Stützpunkte für Angriffe auf IS-Stellungen. Den bedrängten Kurden in der umkämpfen Stadt Kobane hilft sie nicht direkt. Die Regierung in Ankara behindert nach Überzeugung vieler Kurden sogar die Verteidigung der Stadt. Ein möglicher Grund: Mehr als die Islamisten fürchte Ankara einen kurdischen Staat. Rheinische Post

Mit einer Tüte Brot an der Grenze In die Türkei geflohene Kurden versuchen, nach Kobani zurückzukommen, um Angehörigen zu helfen. Türkisches Militär aber vermutet, sie könnten die verbotene PKK stärken. Zeit

Kobane-Hilfe ist nur auf Pappe geschrieben An der Debatte über die möglichen Hilfen für die Stadt Kobane zeigen sich einmal mehr unsere ideologischen Blockaden Berliner Zeitung

Unter den Kurden herrscht blanke Verzweiflung Über 20.000 Kurden sind in Düsseldorf gegen den Terror des IS auf die Straße gegangen. Angesichts der Gewaltexzesse in Syrien herrscht in vielen kurdischen Familien in Deutschland blanke Verzweiflung. Stern

Das Kalkül der PKK Die Türkei und die Kurden sind uneins, wie Kobani zu retten sei. Doch gegen den „Islamischen Staat“ können sie nur gemeinsam gewinnen. taz

Ein Hoffnungsschimmer Die Tunesier wählen in knapp zwei Wochen ihr erstes Parlament nach der Revolution. 2011 wurde die moderat islamistische al-Nahda-Partei mit Leichtigkeit stärkste Kraft im Land. Frankfurter Rundschau

Qatar’s Jihad Qatar may be tiny, but it is having a major impact across the Arab world. By propping up violent jihadists in the Middle East, North Africa, and beyond, while supporting the US in its fight against them, this gas-rich speck of a country has transformed itself from a regional gadfly into an international rogue elephant. Project Syndicate

Nahost

Warum die Araber weniger Geld für Gaza geben Vier Milliarden Dollar in drei Jahren forderten die Palästinenser auf der jüngsten Geberkonferenz in Kairo. Aber nicht nur die USA und Europa, auch die Golfstaaten zahlen weniger als früher. Die Welt

Nicht bedingungslos Die Geberkonferenz in Kairo zäumt das Pferd von hinten auf, aus purer Notwendigkeit. Der Winter steht vor der Tür, und 100.000 Bewohner im Gaza-Streifen leben weiterhin in Behelfsunterkünften. Bonner General-Anzeiger

Milliardenhilfe für das Pulverfass Gaza Für den Wiederaufbau von Gaza haben EU, USA und arabische Staaten Milliarden versprochen. Israel und Vertreter der Hamas waren bei der Geberkonferenz nicht dabei. Zeit

Friedensnobelpreis

Ein Preis für die Mutigen Warum der friedliche Umsturz in Deutschland 1989 noch nicht vom Nobelkomitee ausgezeichnet wurde, ist schleierhaft. Es muss sich um einen Fall fast böswilliger Ignoranz handeln. FAZ

Ein Zeichen für die Kinder Mit Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi teilen sich eine Pakistanerin und ein Inder den Friedensnobelpreis. Die Auszeichnung wird die beiden verfeindeten Länder nicht versöhnen. Vielmehr ist die Osloer Entscheidung eine Mahnung, sich für das kostbarste Gut zu engagieren, das eine Gesellschaft hat. Süddeutsche Zeitung

Malala und ihre Schwestern Die diesjährige Verleihung des Friedensnobelpreises an Malala Yousafzai sowie den indischen Kinderrechtler Kailash Satyarthi ist eine nachvollziehbare Entscheidung, weil sie Nachdruck auf die Tatsache legt, dass in den Konflikten der Welt stets Kinder zu den ersten Opfern gehören. Berliner Zeitung

Zeichen aus Oslo Allein in Indien müssen rund 60 Millionen Kinder unter zum Teil menschenverachtenden Bedingungen arbeiten. Die Zahl der Kinderarbeiter wird weltweit auf 168 Millionen geschätzt. Schon um diese ernüchternden Zahlen in Erinnerung zu rufen, war die Entscheidung des Komitees zur Verleihung des Friedensnobelpreises wichtig. Bonner General-Anzeiger

…one more thing!

Ohne Worte Nicht jeder hat ein Bett – oder gar eine Decke: In der Bayernkaserne im Norden von München wirken die Behörden mit den Flüchtlingen überfordert. Und als ein Imam Nothilfe leisten will, wird seine Aktion ein Fall für die Polizei. Süddeutsche Zeitung

Leitartikel

Wer den IS stark machte Nicht die USA oder Assad trugen maßgeblich zum Erstarken des Islamischen Staates bei. Das Regime in Teheran hat den schiitisch-sunnitischen Bürgerkrieg angefacht, dem der IS entsprang Die Welt

Kriegsökonomie Geschäftsberichte, Markenkommunikation und Terror als Produkt. Der „Islamische Staat“ agiert wie ein globaler Konzern. Wirtschaftswoche

Allahs irregeleitete Anhänger Schärfere Strafen, Ausweisung, Entzug der Staatsbürgerschaft: All das hilft bei der Entradikalisierung junger deutscher Dschihadisten nicht weiter. Um wirkungsvoll gegen islamistische Verirrungen vorzugehen, braucht Deutschland die Muslime als Partner. Der Islam ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung. Süddeutsche Zeitung

Angst vor Ebola ernst nehmen! Das Ebola-Virus ist in Westafrika außer Kontrolle – und auch hierzulande wird die Angst vor Ansteckung immer größer! Bild

Die Zahl ihrer Gegner wächst In der Debatte um den Zustand der Bundeswehr wächst die Zahl der Gegner von Ursula von der Leyen. Nur eine verhält sich dazu nicht. Tagesspiegel

Die wilden Jahre sind vorbei in Brüssel Mit Junckers Kür zum Chef der EU-Kommission hat sich die Behörde politisiert. Das Parlament aber hadert noch mit seiner Rolle als bloßer Mehrheitsbeschaffer. Berliner Zeitung

Selbstzweck Macht Das Bestreben Moskaus, „Memorial“ aufzulösen, ist ein Symbol für den Umgang mit der Macht des Putin-Regimes. Denn die Organisation wurde ausgerechnet zur Erhellung der Verbrechen Stalins gegründet. FAZ

Deutsch-französischer Reformeifer Man könnte es als ökonomische Hausaufgaben-Hilfe bezeichnen: Zwei renommierte Ökonomen sollen Berlin und Paris konkrete Vorschläge für die Wirtschaftspolitik unterbreiten. Frankfurer Rundschau

Allahs gottlose Armee Hilferuf aus Kobane: „Sie kommen zu Tausenden, es werden immer mehr!“ Spiegel (Print)

Einfach gesund! Was wir aus der Evolution lernen können Focus (Print)

This Year’s Nobel Prize Winners Are Radicals And that’s a good thing. The Nation

Tainting love In many places attacking the rights of gay people can still be politically useful and popular Economist