Erdogan ist der grinsende Spießgeselle des IS Wenn es um einen Einsatz in Kobani geht, ist der türkische Präsident ein Virtuose hinterhältiger Betulichkeit und ein Meister der Entschleunigung. Erdogan freut sich an einer Niederlage der Kurden. Die Welt
Kampf um Kobane bringt Friedensprozess in der Türkei ins Wanken Islamischer Staat belagert die syrische Kurdenstadt weiterhin; türkische Regierung steckt in der Zwickmühle Wall Street Journal
Neue Feldzüge schaffen neue Probleme Mit dem IS hat das Böse im Nahen Osten einen Namen erhalten. Doch jede militärische Intervention des Westens setzt nur neue, zerstörerische Kräfte frei. Die Neuordnung der Region ist die Aufgabe der Iraker, Syrer und Türken. Süddeutsche Zeitung
Hauptschuldiger am Aufstieg des IS ist der Iran Nicht die USA oder Assad trugen maßgeblich zum Erstarken des Islamischen Staates bei. Das Regime in Teheran hat den schiitisch-sunnitischen Bürgerkrieg angefacht, dem der IS entsprang. Die Welt
Terror von allen Seiten Sie gelten als Verbündete des Westens: Schiitische Milizen im Irak nutzen laut Amnesty International die Offensive gegen den „Islamischen Staat“, um gegen sunnitische Zivilisten vorzugehen. Auch Regierungseinheiten folterten und töteten Gefangene. FAZ
Die scharfen Klingen der Saudis Öffentliche Enthauptungen in Riad: Saudi-Arabien ist das einzige Land, das wie der „Islamische Staat“ Menschen köpft. Das sei humaner als der Tod durch die Giftspritze. Zeit
Rot-grüne Utopien Der „Islamische Staat“ entzweit jetzt sogar alte Verbündete in Deutschland. Auch im Streit zwischen SPD und Grünen offenbart sich die Hilflosigkeit des Westens. FAZ
Die Grünen streiten über militärische Hilfe Die Grünen diskutieren vehement über die deutsche Beteiligung im Kampf gegen den Islamischen Staat. In der Auseinandersetzung erweisen sich aber auch die Pazifisten nicht gerade als friedfertig. Berliner Zeitung
Verbale Entschlossenheit Die grüne Forderung nach deutschen Truppen in Syrien ist nur ein Gedankenspiel. Weder die Konsequenzen noch das Ziel eines Einsatzes sind durchdacht. taz
Angesichts der Islamisten will man Atheist werden Doch dann erinnert man sich daran, dass Gott uns auch um ihretwillen das moralische Gesetz gegeben hat. Überhaupt: Religion und Vernunft müssen sich nicht ausschließen. Die Geschichte beweist es. Die Welt
The Obama Administration Has a Kiss-and-Tell Problem In its excitement to trumpet the coalition against the Islamic State, the U.S. is outing partners before they’re ready to go steady. Foreign Policy
Russland
Der deutsch-russische Dialog scheitert Eine Zukunft hätte der nun abgesagter Petersburger Dialog nur, wenn es gelänge, es tatsächlich zivilgesellschaftlich – also in kritischer Distanz zu Staat und Wirtschaft – zu verankern. Berliner Zeitung
Ein Bein für Russland 4.000 russische Soldaten wurden in der Ukraine verwundet oder getötet – obwohl es offiziell keinen Krieg gab. Ein Treffen mit einem Invaliden. taz
Ihr seid Extremisten! Zeitungstexte lassen sich im Handumdrehen inkriminieren, und bei Internetmedien braucht es dazu nicht einmal einen konkreten Artikel: Wie der Kreml Kritiker unter Druck setzt und ausschaltet. FAZ
Handelskrieg mit Nebenwirkung Mit einem Handelsembargo will Russland die Moldau von ihrem Westkurs abbringen. Doch der kleine Nachbar reagiert anders. NZZ
Bosnien-Herzegowina
Der Sieg der Radikalen Westliche Diplomaten hatten an die Wähler appelliert, der alten politischen Garde den Laufpass zu geben. Doch die sitzt nach den Wahlen in dem tief gespaltenen Land weiter fest im Sattel. Die verarmte Bevölkerung hat keine Hoffnung auf eine Besserung ihrer prekären Lage. Frankfurter Rundschau
Amtlich bestätigter Stillstand in Bosnien-Herzegowina Nach dem Sieg der alten nationalistischen Parteien wird das kleine Balkanland Bosnien-Herzegowina noch lange die lästige Problemzone Europas bleiben, meint Benjamin Pargan. Deutsche Welle
Sieg der alten Garde Die neue demokratische Strömung konnte die 46 Prozent Nichtwähler nicht mobilisieren. So haben wieder die Nationalisten gewonnen. taz
Bewegung in der Srpska Die Opposition, die auf wirtschaftliche Fragen setzte, konnte dazugewinnen Der Standard
Nordkorea
Staatsmedien melden Lebenszeichen von Kim Jong-un Seit Wochen hatte der nordkoreanische Machthaber sich nicht mehr blicken lassen und so Spekulationen über seine mögliche Entmachtung befeuert. Nun haben staatliche Medien offenbar aktuelle Bilder von Kim Jong-un veröffentlicht. FAZ
Kim-Jong-Un-Fotos werfen neue Fragen auf Der Diktator grinst wieder in die Kamera. Wochenlang war Kim Jong Un aus der Öffentlichkeit verschwunden. Mit Bildern will Nordkorea jetzt Gerüchte beseitigen. Das Gegenteil könnte der Fall sein. Süddeutsche Zeitung
Gibt es eine Wiedervereinigung zwischen Nord- und Südkorea? Die Diktatur in Nordkorea gilt als betonfest. Doch die aktuellen Ereignisse der letzten Wochen deuten möglicherweise auf einen bereits fortgeschrittenen nordkoreanischen und chinesischen Kurswechsel hin. Wirtschaftswoche
EZB
Eine juristische Farce Anleihekäufe der EZB sind wahrscheinlich. Doch deren Rechtmäßigkeit ist ungewiss. Seit Jahren kommen die Gerichte zu keinem Urteil. Heute beginnt die OMT-Verhandlung vor dem EuGH. Draghi könnte bald Fakten schaffen. Handelsblatt
Die EZB ist gut für den Steuerzahler Von wegen Schrottbank! Die Kritik an den Anleihekäufen der EZB ist falsch. Sie verringern die Risiken für die Steuerzahler. Capital
„Das Euro-Projekt ist eine Falle“ Markus C. Kerber, Professor für Finanzwirtschaft und Wirtschaftspolitik, erneuert vor dem EuGH seine Vorwürfe gegen die EZB. Er sagt: Die Notenbank betreibt Staatsfinanzierung und verlängert das Leiden der Euro-Zone. Wirtschaftswoche
Am Wickel Einen „Durchbruch“ bei der Lösung des Too-big-to-fail-Problems diagnostiziert Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret. Zuvor hatten sich 18 globale Großbanken auf neue Regeln für Derivatekontrakte geeinigt. Börsen-Zeitung
CDU
Wenig konkret Revolutionen müssen in der CDU schriftlich und fristwahrend beantragt werden. Es ist eine sehr bittere Ironie, wenn der Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, den Protest der 50 jungen Unionsabgeordneten mit der Bemerkung kommentiert, die Parteivorsitzende habe auf die Initiative „wohlwollend“ reagiert, sie habe sich gar „gefreut“. Er hätte auch sagen können, Angela Merkel sei „amused“, es wäre der monarchischen Atmosphäre in der Union angemessen gewesen. Bonner General-Anzeiger
Sehnsucht nach neuer Agenda Der Koalitions-Vertrag trägt zwar den Titel „Deutschlands Zukunft gestalten“. Aber das erste Jahr wurde diesem Anspruch nicht gerecht. Wenn einige jüngere CDU-Politiker nun Reformen anmahnen, schwingt immer auch die Sehnsucht nach einer „Agenda 2020“ mit. WAZ
Das stille Comeback des alten Merkel-Schrecks Der CDU-Wirtschaftsexperte Friedrich Merz spielt wieder eine aktive Rolle in der CDU: Er tritt einer Reform-Kommission der Partei bei. Schon wird spekuliert, was er noch alles übernehmen könnte. Die Welt
Ein kleines Comeback in der CDU Der einstige Fraktionschef Friedrich Merz zieht in eine CDU-Programmkommission ein – zu einem Zeitpunkt, da es in der Partei gärt. Was könnte das für die Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel bedeuten? Zeit
CDU-Comeback für Friedrich Merz ist ein cleverer Schachzug Hamburger Abendblatt
Eine Stimme der Wirtschaft Mit dem Finanzfachmann Friedrich Merz will die CDU Boden gutmachen. Zur Wahrheit gehört: Merz kommt in eine Kommission, nicht in die Regierung. Die Erwartungen an seine neue Rolle sollten also nicht zu hoch gesteckt werden. WAZ
Warum Friedrich Merz lieber das Chlorhühnchen will CDU-Politiker Friedrich Merz meldet sich mit einem Plädoyer für das Freihandelskommen TTIP zurück auf der öffentlichen Bühne. Er hält den Vertrag zwischen EU und USA für genauso wichtig wie die Nato. Die Welt
Nürburgring-Affäre
Die nächste Katastrophe? Der Verkauf des insolventen Nürburgrings schien endlich abgeschlossen zu sein – jetzt droht die nächste Katastrophe für das Land Rheinland-Pfalz. Der Käufer steckt selbst in finanziellen Schwierigkeiten. FAZ
In Rheinland-Pfalz wäre noch ein Rücktritt fällig Das Nürburgring-Debakel ist nicht vorüber. Seine neue Stufe zeigt: Es ist an der Zeit, Demut zu zeigen. Nun wäre der frühere Wirtschaftsminister und heutige Fraktionschef Hendrik Hering dran. Die Welt
Lügenring Halten wir emotionslos fest: In Sachen Nürburgring werden wir belogen, dass sich die Balken biegen. Spannend ist die Frage: wem? Oder noch spannender: Von wem eigentlich nicht? Bonner General-Anzeiger
…one more thing!
Wachstum macht satt Der Hunger in der Welt geht langsam zurück. Gründe dafür sind auch Fortschritte in der Agrarchemie und der Pflanzenzucht, auf die viele immer nur schimpfen. FAZ
Leitartikel
Ein gemeinsamer Feind macht noch keinen Freund Die Erzfeinde Amerika und Iran kämpfen gemeinsam gegen die Terrormiliz IS. Das ist günstig für die neuen Atomgespräche. Von der großen Aussöhnung zu träumen, wäre aber naiv. Süddeutsche Zeitung
Die Macht der EZB Heute beginnt der Europäische Gerichtshof letztlich über die Stellung der Europäischen Zentralbank zu verhandeln. Wie er am Ende auch entscheiden wird, es kann nicht sein, dass EZB-Chef Draghi über dem EU-Recht steht Die Welt
Die Konjunktur der Koalition Kaum schwächelt die Wirtschaft, schauen alle auf den Finanzminister und fordern ein neues Konjunkturprogramm. Doch damit löst man die eigentlichen Probleme nicht. Tagesspiegel
Sehnsucht nach Merz Friedrich Merz ist über Nacht wieder zum Hoffnungsträger der Union geworden. Bild
Kleine Sensation im Vatikan Der Zwischenbericht der Familiensynode, die Papst Franziskus im Vatikan einberufen hat, ist eine kleine Sensation. Verfasst hat ihn einer der Falken im Kardinalskollegium. Doch er klingt, als hätte ihm eine Taube ins Ohr gegurrt. FAZ
America, Britain and the perils of empire Middle East turmoil of 1919 offers important lessons for today Financial Times
War Against the Jihadis: The Forgotten Front While the West focuses on ISIS, Iran makes its move in Yemen. Newsweek
Ebola is much less scary than Hollywood’s ‚Contagion.‘ Or is it? While disposing of a body in a mass grave, one man in a hazmat suit turns to another and asks, „When did we run out of body bags?“ Los Angeles Times
The Ebola Brain Drain Health care workers fighting the Ebola outbreak in West Africa are facing hard choices, with doctors and nurses cut down by disease and fear, and those who remain or might still travel there worried about the prospect of falling prey themselves Time