Seehofer, Merkel, Zuwanderung, Bundeswehr, EU, Türkei, Thyssen-Krupp, Elektroautos & Sinus-Jugendstudie

Seehofer und Merkel

Merkel zeigt Seehofer, wer der Ober und wer der Unter ist Erstaunlich nonchalant reagiert die Kanzlerin in ihrem Brief auf die Drohungen Seehofers mit einer Verfassungsklage. Der destruktive Konflikt der beiden in der Flüchtlingspolitik wird weitergehen – wovon auch die AfD profitiert. Süddeutsche Zeitung

Die Klage hat sich wohl erledigt, die schlechte Stimmung bleibt Der Briefwechsel zwischen Merkel und Seehofer zeigt die latente Unverträglichkeit zwischen CDU und CSU. Mal sehen, wie die Wähler das finden. Tagesspiegel

Seehofers Lose-lose-Situation Nach Angela Merkels Antwortschreiben muss der CSU-Chef nun entscheiden, ob er gegen ihre Flüchtlingspolitik klagt oder weiterhin nur droht. Beides kann Seehofer schaden. Zeit

Für die Akten Der Briefwechsel zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer trägt nicht dazu bei, den Streit um die Flüchtlingspolitik zu entschärfen. Es bleibt beim Konflikt zwischen den Schwesterparteien. Bonner General-Anzeiger

Zuwanderung

Wir sollten muslimischen Mitbürgern die Hand reichen Die AfD liegt falsch: Der Islam ist keine politische Ideologie. Aber religiöser Fundamentalismus und Extremismus sind bei Muslimen in stärkerem Maß vertreten als bei Christen oder säkularen Bürgern. Die Welt

Zuwanderer fühlen sich gut integriert Besonders die Kinder eingewanderter Muslime fühlen sich mehrheitlich der deutschen Gesellschaft zugehörig – das zeigt eine bundesweite Umfrage. Frankfurter Rundschau

Der Fluch der Papiere Anerkannte Flüchtlinge, die ihre Familie nachholen wollen, kämpfen mit der Bürokratie. Oft fehlen Papiere. Viele geben auf. taz

Am Start des Hürdenlaufs Der Nationalrat sagt Ja zur Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien. Wenn die Debatte etwas gezeigt hat, dann dies: Die SVP will nicht Teil einer europapolitischen Lösung sein. NZZ

Don’t Fear Muslim Immigrants They Aren’t the Real Problem Foreign Affairs

Cyber-Truppe der Bundeswehr

Kästchenkunde Ursula von der Leyen stellt ein Cyberkommando auf. Das klingt nach digitaler Kriegführung. Aber so schnell schießt die Bundeswehr nicht. FAZ

Mit Nerds in den Krieg Dass Kriege nicht mehr allein im Schützengraben entschieden werden, hat auch die Bundeswehr begriffen. Deshalb will Verteidigungsministerin von der Leyen eine eigene Cyber-Truppe. Mit Laptop statt Klappspaten soll die „Nerd-Offensive“ gelingen. Tagesschau

Krieg in der fünften Dimension Wie Ursula von der Leyen die Bundeswehr für den Kampf im Cyberraum fit machen will Berliner Morgenpost

Die neue Armee der Bundeswehr Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen plant ein Abwehrzentrum gegen Angriffe aus dem Internet. Es ist als Schutz der Bundeswehr-Systeme gedacht, über die auch Waffen gesteuert werde. Denkbar wäre aber auch, dass die Bundeswehr selbst Cyberangriffe startet. Kritiker fordern Klärung. Deutschlandfunk

„Herausforderungen im Cyber- und Informationsraum“ Bundeswehr sucht Tipps für Aufbau einer „Cyber-Reserve“ Netzpolitik.org

EU

Da muss erst Obama kommen Brexit? Kann man wollen, wäre aber eine Selbstverzwergung. Der US-Präsident will starke Partner an der Seite Amerikas, keinen Haufen zerstrittener Nationalisten. Zeit

„Europa braucht eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik“ Angesichts von Terrorismus und Flüchtlingselend gibt es keine Grenzen mehr zwischen Außen- und Innenpolitik. Kein Nationalstaat kann heute mehr seine Grenzen alleine sichern und die Flüchtlingskrise bewältigen. Europa muss deshalb eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik entwickeln. Dafür braucht man politische Grundlagen. Huffington Post

Im Wettstreit nationaler Gefühle Die Neuwahlen in Serbien haben Premier Aleksandar Vučić gestärkt. Aber dessen EU-Kurs täuscht nicht darüber hinweg, wie sehr das Land mit sich und mit Europa hadert. Ein Besuch in Belgrad. FAZ

Türkei

Erdogans Offensive Die Anmaßungen des türkischen Präsidenten Erdogan nehmen kein Ende. Jetzt will er in Genf ein Transparent entfernen lassen, das seine repressive Politik kritisiert. Den Schweizer Behörden ist es sichtlich unangenehm. FAZ

Angriff auf das Herz der modernen Türkei Die Forderung des Parlamentspräsidenten nach einer islamischen Verfassung versetzt viele Türken in Aufruhr. Kritiker der Regierungspartei AKP fühlen sich in ihren Ängsten bestätigt. Frankfurter Rundschau

Was Erdogans Tabubruch so beängstigend macht Eine islamische Verfassung? Die Türkei hat im Moment eigentlich andere Sorgen. Doch der Präsident denkt in gewaltigen Dimensionen. Süddeutsche Zeitung

Atatürk verblasst Der türkische Parlamentspräsident will eine islamische Verfassung. AKP-Politiker widersprechen, die Forderung passt aber zur Islamisierung der säkularen Republik. Zeit

Thyssen-Krupp

Böses Erwachen Australien bestellt seine U-Boote lieber bei der französischen Konkurrenz als bei Thyssen-Krupp. Schuld daran ist nicht die mangelnde Qualität der Produkte. FAZ

Frankreich treibt eine skrupellose Industriepolitik Frankreichs Regierung tritt gerne als Rüstungsverkäufer auf – so auch bei dem milliardenschweren U-Boot-Deal mit Australien. Das Nachsehen haben die zurückhaltenden Deutschen – trotz besserer Technik. Die Welt

Hiesingers verpasste Chance Thyssen-Krupp Bau wird keine U-Boote für Australien bauen. Das ist bitter für den Konzern und eine Niederlage für das Management. WAZ

Elektroautos

Jedem Deutschen seine Ladesäule Was die Politik alles tun könnte, um ihr Ziel, bis 2020 eine Million E-Autos auf Deutschlands Straßen zu bringen, noch zu erreichen. Tagesspiegel

Subventionsjäger auf Crashkurs Die deutsche Autoindustrie macht beim Schacher um Subventionen für Elektroautos eine traurige Figur: Sonntags wirbt sie für offene Märkte, werktags macht sie bei der Politik die hohle Hand. NZZ

Steuern sparen mit dem E-Dienstwagen Dank der geplanten Prämie dürften E-Autos auch als Dienstwagen beliebter werden. Steuerlich sind die leisen Summer zwar bisher kein Sparmodell, bei ihrer Steuererklärung müssen E-Auto-Fahrer aber Besonderheiten beachten. Wirtschaftswoche

Sinus-Jugenstudie

Die Jugend ist angepasst – na und? Rebellion ist out: Jugendliche wollen heute „so sein wie alle“. Alt-68er kritisieren diese Angepasstheit gern. Aber was ist schlimm am Mainstream? Tagesspiegel

Warum es so schwer ist, nicht angepasst zu sein Ist es überraschend, dass sich deutsche Jugendliche im Mainstream wohlfühlen? Dass aus der Konformität auszubrechen heute out ist? Nein. Diese Entwicklung war zwangsläufig, besonders aus zwei Gründen. Die Welt

Deutschlands brave Jugend Mann, seid ihr langweilig! Oder sollte man besser sagen: Mann, seid ihr klug? Die Mehrheit der deutschen Teenager will zum Mainstream gehören WAZ

Kleine Erwachsene Rebellische Jugend? Die gibt es allenfalls in der Erinnerungswelt von Erwachsenen, wie die neue Sinus-Jugendstudie bestätigt. Bonner General-Anzeiger

…one more thing!

Ein Gigant wird träge Zäsur für Apple: Erstmals seit 2003 fallen die Umsätze des Elektronikkonzerns, und eine Trendwende ist nicht absehbar. Das iPhone ist bei weitem nicht die einzige Schwachstelle. FAZ

Leitartikel

Hört die Signale! Wer, wie die SPD, auf die Abwendung der Wähler von den Volksparteien mit den Reflexen der Vergangenheit reagiert, wird ihre Misere nur noch schlimmer machen. FAZ

Deutsche sind zu satt und bequem für den Freihandel Die Chancen für das Freihandelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA schwinden. Dabei könnte grenzenloser Warenaustausch unserer Wirtschaft gut tun. Doch die Deutschen fürchten jeden Wandel. Die Welt

Warum es in Spanien Neuwahlen geben wird Vier Monate lang haben sie um eine neue Regierung gerungen – nun ist auch der letzte Anlauf gescheitert, der König leitet die Auflösung des Parlaments ein. Der Ehrgeiz der beiden Spitzenleute ist das größte Hindernis Süddeutsche Zeitung

In einem Atemzug mit Ungarn und Polen Mit einer Protestwahl haben die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in Österreich wenig zu tun. Die FPÖ hat beängstigend gute Chancen – auch, weil etablierte Parteien ihr den Weg bereitet haben. Frankfurter Rundschau

Türkischer Nervenkrieg Jeden Tag eine kleine Provokation, um die Grenzen auszutesten. Erdogan nutzt seine Schlüsselstellung in der Flüchtlingskrise weidlich aus. Bild

Apple verkauft erstmals weniger iPhones Seit 2003 hatte Apple den Umsatz Quartal für Quartal gesteigert. Doch mit dem ersten Rückgang beim iPhone-Absatz brach diese Serie nun ab. Der IT-Konzern hat sich in eine gefährliche Abhängigkeit gebracht. Handelsblatt

Facing up to the sad! reality of Trump and Clinton: Mastio and Lawrence A conservative and a liberal contemplate less-than-optimal 2016 front-runners. USA Today

Arguments for leaving the EU do not add up The top 10 points in favour of an exit and how to rebut them Financial Times

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