Walter Lübcke
Was, wenn niemand mehr den Job machen will? Wenn politische Mandatsträger angegriffen werden, ist das ganze System in Gefahr. Politiker verdienen jetzt eine Solidarität, die über das Symbolische hinausgeht. Süddeutsche Zeitung
Eine Kriegserklärung an Staat und demokratische Gesellschaft Berliner Zeitung
Die alten NSU-Wunden sind noch nicht verheilt Die Menschen in Kassel kennen rechtsextremistischen Terror durch den NSU. 2006 wurde dort Halit Yozgat ermordet. Der Fall Lübcke weckt Erinnerungen. Wie geht die türkische Gemeinschaft damit um? Ein Besuch vor Ort. FAZ
Das geht Sie gar nichts an Was Medien berichten, repräsentiert nicht die Wirklichkeit. Ist das ein Skandal? Nein, das muss so sein – wie gerade der Mordfall Walter Lübcke zeigt. Zeit
Christine Lambrecht
Ein Ministerium zum Geburtstag Justizministerin Katarina Baley wechselt ins Europaparlament. Ihre Nachfolgerin soll Christine Lambrecht werden. Wer ist sie und welche Aufgaben warten auf die SPD-Politikerin? FAZ
Ein Ministerium als Geburtstagsgeschenk Die bisherige Finanzstaatssekretärin Christine Lambrecht folgt Katarina Barley im Amt der Bundesjustizministerin nach. Sie bringt viel Erfahrung in der Rechtspolitik mit. Stuttgarter Nachrichten
Endlich Klarheit Stell dir vor, im Bundeskabinett wird ein Posten frei, und keiner will ihn haben. Dieser öffentliche Eindruck herrschte im Fall des SPD-geführten Justizressorts vor. Der überraschende Rücktritt von Andrea Nahles als Parteichefin hatte offenkundig alle Personalplanungen bei den Genossen über den Haufen geworfen. Westfalen-Blatt
EU
AKK gibt nicht nach Kramp-Karrenbauer bleibt dabei: Weber soll neuer Kommissionspräsident werden. Das macht sie ausgerechnet in Paris deutlich. Zudem verlangt sie von den Grünen in der Außenpolitik einen klareren Kurs. FAZ
Angela Merkel sollte künftig die EU-Kommission führen Brüssel braucht eine starke Führungspersönlichkeit, denn die USA, China und Russland wollen ein Zusammenrücken der Europäischen Union verhindern. Handelsblatt
Man darf das Spitzenkandidaten-Prinzip nicht abschaffen Angela Merkel mag das Spitzenkandidat-Prinzip nicht, sie will die Personalien lieber im Hinterzimmer auskungeln. Weshalb das ein Fehler wäre. Augsburger Allgemeine
EZB
Attacke gegen den Nachfolgekandidaten: Draghi macht es Weidmann schwer Gegen Ende seiner Amtszeit als EZB-Präsident kritisiert der Italiener den Bundesbank-Chef scharf – und offenbart sein schwieriges Verhältnis zu Deutschland. Handelsblatt
Jens Weidmann ist eine Chance für den Euro Die Europäische Zentralbank (EZB) sucht einen neuen Präsidenten. Jens Weidmann, der Chef der Deutschen Bundesbank, wäre für diesen Posten ideal geeignet. Seine Wahl stünde für eine Geldpolitik, die sich wieder auf ihr ursprüngliches Mandat zurückbesinnt. NZZ
Mario Draghi will leave one big task undone The European Central Bank’s annual gathering in Portugal is this year as much a celebration of its outgoing president, Mario Draghi, as a deep dive into the euro’s first 20 years. The Italian leaves his as-yet-unnamed successor one big unfinished job: pushing up stubbornly low inflation. But he is helping as much as he can before he goes. Breakingviews
Währungsunion
Europa wird zum Feind gemacht Italiens Innenminister Matteo Salvini wird gegenüber der EU zunehmend radikaler. Er spielt mit hohem Einsatz – und könnte sein Land aus der Währungsunion führen. Zeit
Ein Strafverfahren gegen Italien ist kontraproduktiv Egal wie der Haushaltsstreit zwischen der EU und Italien ausgehen wird: Der Reformverweigerer Italien gefährdet die Existenz der Währungsunion. Handelsblatt
Die EU weicht aus Die finanzpolitischen Eskapaden der italienischen Regierung stürzen die EU in ein Dilemma: Pocht sie auf die Regeln, könnte das die radikalen Kräfte in Italien stärken. Zeit
Ist die Währungsunion noch zu retten? Der Euro-Gipfel vom Freitag beschäftigt sich einmal mehr mit Reformen der Währungsunion. Doch die Debatte droht in Endlosschlaufen zu versanden. Handlungsbedarf besteht – aber nicht unbedingt dort, wo gehandelt wird. NZZ
Brexit
Wer kann Boris Johnson noch stoppen? Brexit-Hardliner Boris Johnson dominiert das Rennen um die Macht in Großbritannien – auch bei der jüngsten Abstimmung in der Tory-Fraktion. Selbst Moderate laufen zu ihm über. Spiegel
Mut und Pioniergeist statt Angst vor dem Brexit Wie es mit Forschung und Lehre in Großbritannien nach dem Brexit weitergeht, ist ungewiss. Doch statt mit Bangen auf den 31. Oktober, den Tag des EU-Austritts, zu warten, geht das Imperial College London einen neuen Weg und setzt mit Mut und Pioniergeist auf neue Kooperationspartner in der Wissenschaft. Deutschlandfunk
Wie Boris Johnson und seine Konkurrenten sich mit Steuergeschenken überbieten Steuern runter: Das versprechen die Kandidaten für das Amt des britischen Premierministers. Wieder ist es Boris Johnson, der besonders polarisiert. Dabei ist Grossbritannien schon jetzt kein Hochsteuerland – mit einer Ausnahme. NZZ
The Boris bubble that threatens Britain’s Conservatives A worrying number of MPs are backing Boris Johnson mainly because others are Economist
A Cheat Sheet Can the next occupant of 10 Downing Street resolve a long-running impasse over Brexit? The Atlantic
This Is No Way to Pick a Prime Minister Britain’s process for replacing Theresa May is hard-fought, high-stakes—and completely undemocratic. Foreign Policy
USA
Alt und weiß und ohne Drang zur Wahrheit Zwei ältere Männer stehen im Scheinwerferlicht: Boris Johnson will die Geschicke Großbritanniens bestimmen. Donald Trump eröffnet den Wahlkampf mit einem neuen Slogan. Der irische Journalist Derek Scally über zwei Politiker, die sich nicht unähnlich sind. Deutschlandfunk Kultur
Das Milliardenspiel um die Macht Das Management eines erfolgreichen Wahlkampfs ist der erste Test für jeden Präsidentschaftskandidaten. Denn der Weg ins Weiße Haus ist kompliziert und teuer: Rund 2,4 Milliarden Dollar hat er 2016 verschlungen. Wirtschaftswoche
Amerika droht eine Schlacht von epischer Dramatik Donald Trump wird im Wahlkampf 2020 auf volle Lautstärke drehen und seine Bilanz in die Waagschale werfen. Es bleibt aber abzuwarten, ob dazu auch ein Krieg am Golf gehört. FAZ
Nun selbst Establishment Donald Trump hat seine zweite Präsidentschaftskampagne gestartet. Doch er hat nichts Neues zu bieten und wirkt angreifbar. Für die Demokraten ist das eine Chance. Zeit
Pentagon
Keine Ruhe im Pentagon Mitten in der Iran-Krise verliert Donald Trump seinen amtierenden Verteidigungsminister. Der Wunschkandidat des Präsidenten hat sich zurückgezogen – wegen eines „traumatischen Kapitels“ in seinem Familienleben. FAZ
Die schwache Stimme des Pentagons Und wieder ein Wechsel an der Spitze des US-Verteidigungsministeriums: Mark Esper soll Patrick Shanahan ersetzen. Das zeigt vor allem den Bedeutungsverlust des Pentagons. Zeit
Patrick Shanahan stands aside from the DoD This is not the usual Trump administration scandal Economist
US-Fed Zinsentscheid
Nein auf Zeit Trotz Druck von US-Präsident Trump hält die Fed den Leitzins konstant. Die US-Notenbank will trotz stagnierender US-Wirtschaft nicht zum Wahlkampfhelfer Trumps werden. Süddeutsche Zeitung
Notenbank-Chef Jerome Powell kuscht nicht vor Donald Trump Reifeprüfung bestanden: Powell plant Zinssenkungen, ohne die Märkte zu verunsichern. Ihm ist es gelungen, nicht als Marionette des Weißen Hauses zu wirken. Handelsblatt
Libra
Das Geld der Welt Facebook plant eine eigene Währung: Die Logik besticht. Doch kann der Konzern das nötige Vertrauen zurückgewinnen? FAZ
Wie Facebook einen besseren Bitcoin erschaffen will Facebook hat am Dienstag sein Konzept für die eigene Kryptowährung Libra präsentiert. Was das für Nutzer bedeutet – und warum es keine Libra-Geldautomaten geben wird. Wirtschaftswoche
Was hinter Facebooks „Weltwährung“ steckt Mit dem „Libra“ will Facebook das Bezahlen vereinfachen und Nutzer noch stärker an sich binden. Manche Experten sehen gravierende Gefahren für das Finanzsystem. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Süddeutsche Zeitung
Facebucks—can Zuckerberg’s digital currency go mainstream? Our weekly podcast on the science and technology making the news Economist
Evangelischer Kirchentag
Der Kirchentag im Zeichen der Digitalisierung Smartphones gehören längst zum Alltag und fast alle Deutschen unter 30 nutzen soziale Medien. Die Kirche muss sich anpassen. Tagesspiegel
Gott im Pott Der Evangelische Kirchentag ist diese Woche zu Gast in Dortmund. Hier glaubt man zuerst an den Fußball und dann lange an nichts. Und doch hat die Stadt ein Herz für Christen. Zeit
Einladungspolitik mit Schlagseite Hätte der Kirchentag der AfD ein Podium in Dortmund geboten, hätte die Partei keine bundesweite Bühne, sich einmal mehr als Opfer zu inszenieren. FAZ
Konvent der kleinen Propheten Der Kirchentag bildet den Diskurs im deutschen Protestantismus ab, der sich momentan etwa um Krieg und Frieden oder um Genderthemen dreht. Zwar ist die Veranstaltung längst kein Brennpunkt erbitterten Streits zwischen Gläubigen mehr, aber eine Kontroverse gibt es: Die AfD ist nicht eingeladen. Süddeutsche Zeitung
Lasst es doch! Beim Evangelischen Kirchentag ist die AfD nicht eingeladen. Keine Realitätsverweigerung, sondern eine Entscheidung, Intolerante nicht zu tolerieren. taz
Gegen die Feinde der Religion In Dortmund beginnt am Mittwoch der 37. Evangelische Kirchentag. Vor 100 Jahren fand in Dresden der erste statt – unter hochpolitischen Vorzeichen. Denn der jungen Weimarer Republik trauten die Protestanten nicht über den Weg. FAZ
…one more thing!
Große Pläne, wenig Taten Die Vereinten Nationen haben sich ambitionierte „Nachhaltigkeitsziele“ gegen Hunger, Armut und den Klimawandel gesetzt. Doch die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus. Das liegt auch an den reichen Industriestaaten. FAZ
Leitartikel
Wenn Worte wie Gift wirken Der Schuss auf Walter Lübcke kam nicht aus dem Nichts: Das Klima, in dem Hass und Militanz gedeihen, wird davon geprägt, wie Politiker und Bürger diskutieren. Süddeutsche Zeitung
Brutale Hetzer würden sich als Helden feiern lassen Rechtsextremen die Grundrechte abzuerkennen, wie dies Peter Tauber fordert, ist schädlich, meint FDP-Politiker Buschmann. Ein solches Verfahren wäre geeignet, rechte Märtyrer zu schaffen. Dabei gibt es genug Instrumente des Rechtsstaates. Die Welt
Joachim Gauck ist kein AfD-Versteher Dem Altbundespräsidenten wird vorgehalten, dass er mit Rechten reden will. Dabei sollte das längst selbstverständlich sein. Einfach ignorieren hilft jedenfalls nicht. Zeit
Das Kassieren geht weiter Alexander Dobrindt (CSU), der die krachend gescheiterte Pkw-Maut erdachte, hat kein Jura studiert, sondern Soziologie. Bild
Heiße Luft aus dem Weißen Haus Helfen angekündigte Razzien gegen von Donald Trump unerwünschte Migranten aus Mittelamerika? Seine Pläne verfolgen ein anderes Motiv. FAZ
Das Böse unseres Handelns gegen die Menschlichkeit erkennen Entwurzelte Menschen, dreckige Lager, Verzweiflung. Und was tun wir? Wir zahlen Geld, damit Flüchtlinge nicht zu uns kommen. Dabei sollen wir: Helfen.Handeln. Heute! Frankfurter Rundschau
Hinter den Zahlen steckt eine humanitäre Krise Statistiken über Flucht sind wichtig als Perspektive auf die weltweite Lage der Vertreibungen. Doch alleine sind sie ein schlechter Ratgeber. Tagesspiegel
A Second Term for What? Trump can’t win by relitigating 2016 and playing only to his base. Wall Street Journal