Bundeswehr, AfD, Frankreich, Brexit, IS, Saudi-Arabien, USA & Brasilien

Bundeswehr

Keine Ersatz-Polizei Gegen den Bundeswehr-Einsatz im Katastrophenfall im Inland ist wenig zu sagen. Doch die Kompetenzen von Polizisten und Soldaten sind aus gutem Grund grundsätzlich getrennt. Bonner General-Anzeiger

„Bundeswehr muss Polizei helfen dürfen“ Die islamistischen Anschläge in Europa haben die Debatte über den Einsatz der Bundeswehr im Inland neu entfacht. CDU-Verteidigungspolitiker Otte fordert, dass die Polizei in Notsituationen die Bundeswehr zur Unterstützung rufen darf – unter ganz bestimmten Voraussetzungen. N-TV

Erst mal sehen, was realistisch ist Vor der für Februar geplanten gemeinsamen Übung von Polizei und Bundeswehr muss erst einmal über Szenarien nachgedacht werden, die realistisch sind. Dabei muss geklärt werden, wie die Bundeswehr tatsächlich helfen könnte. Denn ersetzen kann die Bundeswehr die Polizei im Terrorfall nicht. Deutschlandfunk

Ein schäbiges Schauspiel Im Namen des Kampfs gegen den Terror soll der Boden für künftige Einsätze der Bundeswehr im Innern bereitet werden. Warnende Stimmen fehlen. taz

Einsatz muss letztes Mittel bleiben Main Post

AfD

Die AfD zeigt ihr wahres Gesicht Jörg Meuthen hat zwei Gesichter. Das eine ist das freundliche Lächeln eines Mannes, der sich bürgerlich gibt. Sein anderes Gesicht ist radikal. WAZ

Union sieht „verfassungswidrige Tendenzen“ AfD-Chef Meuthen hat mit seinem NPD-Vorstoß eine Debatte über die Verfassungstreue seiner Partei ausgelöst. Die Union spricht von „verfassungswidrigen Tendenzen“ einzelner Parteifunktionäre. Die SPD fordert Konsequenzen. Handelsblatt

Ein Koalitionsangebot an die AfD ist obszön Dass der Berliner CDU-Politiker Peter Radunski zu einer Koalition mit der AfD rät, hat taktische Gründe. Trotzdem kann man in der gegenwärtigen Lage nicht gemeinsame Sache machen mit der Partei. Tagesspiegel

Polit-Straftäter meistens rechts Die AfD im Magdeburger Landtag will mit einer Anfrage eigentlich den Blick auf die Gefahr von links lenken. Doch das geht gründlich daneben. Frankfurter Rundschau

Frankreich

Darum sind die Franzosen gegen Burka und Burkini Die negativen Reaktionen auf den Umgang Frankreichs mit Burka und Burkini verwundern uns nicht. Aber unsere Freiheit steht auf dem Spiel. Es geht um Laizismus und Feminismus. Daher bleiben wir hart. Die Welt

Manuel Valls und die nackte Brust der Republik Die Marianne ist das Symbol Frankreichs. Und ihre nackten Brüste sind es auch, findet der Premier – im Gegensatz zum muslimischen Kopftuch. Eine Historikerin widerspricht vehement. Süddeutsche Zeitung

François Hollandes Zeit läuft ab Frankreichs Wirtschaftsminister Macron tritt zurück – er will Präsident werden. Doch liegen ihm weder die sozialistische Partei noch die Themen. Tagesspiegel

Brexit

Großbritannien sucht seine neue Weltrolle Beim ersten Treffen nach der Sommerpause hat das britische Kabinett beschlossen, den EU-Ausstieg ohne Parlamentsvotum voranzutreiben. Nicht nur das sorgt für Ärger. Zeit

Wie macht man Brexit? Theresa Mays Regierung befasst sich erstmals mit konkreten Brexit-Optionen. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen will den Briten entgegenkommen – bei der Freizügigkeit der Arbeitnehmer. Tagesspiegel

Fahrplan für den Brexit Briten wollen maßgeschneiderte Lösung N-TV

Noch immer kopflos Sowohl die Briten als auch die EU-Mitgliedstaaten erwarten zu Recht, dass London bald mit Ideen aufwartet, wie es weitergeht. Bonner General-Anzeiger

IS

Warum der Tod Adnanis den IS hart trifft Er koordinierte Anschläge in Europa. Seine Reden stachelten Muslime zu Anschlägen auf. Abu Muhammad al Adnanis Ende ist für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ ein schwerer Schlag. FAZ

Die Gräuelbilder des IS leben weiter Al-Adnani, der Propagandachef der Terrormiliz, mag tot sein, doch im Netz lebt die Botschaft, die er verbreitete, weiter. Er hat eine beispiellose Verrohung in Gang gesetzt. Süddeutsche Zeitung

Going After the ISIS Propaganda Mastermind Killing the Islamic State’s propaganda chief marks a rare success for a U.S.-led campaign that has struggled to counter the group’s far-reaching media jihad. Foreign Policy

Saudi-Arabien

Das saudische Desaster Riads Kriegsziele werden immer konfuser – und den Menschen im Jemen fehlt es am Nötigsten. Frankfurter Rundschau

Saudiarabien erlebt sein Vietnam Der Krieg hat den Jemen in drei Machtzonen zerfallen lassen. Al-Qaida beherrscht große Landstriche, 10.000 Menschen sind tot. Doch Saudiarabien fliegt weiter Luftangriffe auf den Nachbarn – ohne seine Strategie offenzulegen. Die Presse

Saudi-Arabien strebt Imagewechsel an Orientalisten glauben, Saudi-Arabien will verhindern, dass die umstrittene König-Fahd-Akademie in Bonn das neue Selbstbild des Königreichs gefährdet. Dort wurden in der Vergangenheit islamistische Inhalte unterrichtet. Deutsche Welle

„Es gibt viel gravierendere Verbote als den Gesichtsschleier“ In ihrem Film „Die heimliche Revolution“ erzählt Carmen Butta von Frauen in Saudi-Arabien, die etwas verändern wollen: Sie kritisieren die Auslegung der Scharia, die patriarchalische Gesellschaft – und den Westen. Deutschlandfunk

US-Wahlkampf

Trump ist kaum noch zu helfen Im Rennen um das Weiße Haus liegt der Republikaner weit zurück. Die Mexiko-Reise nützt ihm wenig. Er braucht die sprichwörtliche „October Surprise“. Tagesspiegel

Ein bisschen Zuckerbrot und viel Peitsche Erst besucht Donald Trump den mexikanischen Präsidenten, dann hält er eine mit Spannung erwartete Rede zur Einwanderungspolitik. Es gibt ein paar moderate und viele schrille Töne. Und am Ende des Tages steht wieder einmal Trumps Glaubwürdigkeit in Frage. FAZ

Trump triumphiert in Mexiko Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto blamiert sich im eigenen Palast: Statt Trump zu stellen, bietet er Donald Trump eine dringend benötigte Bühne. Nicht nur die Mexikaner sind verstört über den bizarren Besuch. Handelsblatt

Für Mexikos Präsident steht bei der US-Wahl viel auf dem Spiel Gewinnt Trump, werden die Beziehungen zwischen den USA und Mexiko empfindlich leiden. Trotzdem dürfte Präsident Nieto freundlichere Töne anschlagen, wenn der Republikaner zu Besuch kommt. Süddeutsche Zeitung

Trump’s immigration rope-a-dope After diplomatic turn in Mexico, a fiery immigration speech proves the GOP nominee’s moderation to be a ruse. Politico

Trump’s Mexico Visit Likely to Backfire for Both Him and Peña Nieto The meeting was a hard-to-fathom, high-stakes gamble almost guaranteed to cost both unpopular politicians deeply. Foreign Policy

What Does Enrique Peña Nieto Want From Trump’s Visit? The meeting between the president and the man who would be president will bring together two of the least popular men in Mexico. The Atlantic

The Many Extremes of Donald Trump Some of Donald Trump’s advisers are reportedly recommending that he move toward mainstream Republican positions, such as those held by the leadership of the House of Representatives. But in any other year, the House Republicans would be regarded as irresponsible extremists. Project Syndicate

Brasilien

Rousseffs Niederlage, Lulas Chance Eine verschwörerische Altherren-Clique stürzt die linke Präsidentin Brasiliens. Am Ende könnte ausgerechnet ihr politischer Ziehvater, Ex-Staatschef Lula, wieder an die Macht kommen. Süddeutsche Zeitung

Ende eines Modells in Brasilien Das Ende der Präsidentschaft von Dilma Rousseff beendet auch fast 14 Jahre Regierung der Arbeiterpartei. Nach anfänglichem grossem Erfolg hat sich das Modell totgelaufen. NZZ

Reformen oder Risikovermeidung? Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff verliert ihr Amt. Michel Temer muss nun in zweieinhalb Jahren zeigen, ob er das Zeug und den Willen für einschneidende Reformen hat. Nur dann kann Brasilien wieder deutlich wachsen. Handelsblatt

How to Fix Brazil Breaking an Addiction to Bad Government Foreign Affairs

…one more thing!

Recht im Zirkus Der Bundesjustizminister will die Justiz der Öffentlichkeit näher bringen und Übertragungen von Prozessen ermöglichen. Das wird zu einer Live-Justiz führen – mit Showmastern, Clowns und Opfern. FAZ

Leitartikel

In Schwerin fällt ein Tabu Vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern schließt der scheinbar „gemäßigte“ AfD-Bundeschef Meuthen eine Unterstützung der rechtsextremen NPD nicht aus. Frankfurter Rundschau

Die Schlepper stoppen! Vor einem Jahr ging das Bild des toten Aylan um die Welt. Die Mahnung ist bis heute quälend aktuell. Bild

Afghanistan wird vergessen Wie steht es um den Hindukusch? Kaum ein Deutscher wird die Frage genau beantworten können. Das ist beschämend, denn die Situation im Land hat viel mit uns zu tun. Zeit

Hartz IV ist besser als sein Ruf Die Sozialleistung wird massiv kritisiert. Dabei ist sie eine Errungenschaft. Süddeutsche Zeitung

Nur 2005 waren die Umfragewerte für die CDU so schlecht Die Umfragen verheißen der CDU und Angela Merkel nichts Gutes. Aber noch mehr Verluste an die AfD und Rot-Rot-Grün an der Macht werden die Großen in der Union nicht einfach so akzeptieren. Tagesspiegel

Der Commerzbank-Kauf ist ein Luftschloss Auf dem Papier mag die Übernahme der Commerzbank für die Deutsche Bank reizvoll sein. Realistisch ist das derzeit aber überhaupt nicht. Ein Kommentar. FAZ

Keine Angst, die Wirklichkeit verschwindet nicht! Deutsche Verbraucher sind laut Umfragen besonders skeptisch, wenn es um virtuelle Eindrücke geht. Liegt das etwa an der Nazi-Zeit? Oder daran, dass schon der Begriff Virtual Reality in die Irre führt? Die Welt

Win, Lose, but No Compromise Our politics increasingly resembles the sectarian conflict between Shiites and Sunnis. New York Times

The Limits of Trumpism Candidates who run on his agenda are losing in Republican primaries. Wall Street Journal