Olympia, EU-Armee, Griechenland, Russland, USA, Israel, Migration & Steinbrück

Feuer und Flamme für Olympia Olympische Spiele bekommt man nicht umsonst – doch für Deutschland könnten die Sommerspiele 2024 ein kraftvoller Hebel für Veränderungen sein. FAZ

Mit den Berlinern wäre Olympia wirklich zu machen Bei den Ergebnissen der Umfrage zur Bewerbung um die Spiele 2024 oder 2028 liegt Hamburg zwar vorne, im Gesamteindruck ist Berlin aber wieder favorisiert. Tagesspiegel

Eine Stadt ringt – mit sich „Ringt euch durch!“ lautet der Appell des Berliner Regierenden Bürgermeisters an die Olympia-Skeptiker. Er setzt darauf, dass Berliner gerne nörgeln, sich dann aber doch begeistern lassen. Süddeutsche Zeitung

Die Zustimmung ist ein Plus für Berlin 55 Prozent der Berliner wollen, dass ihre Stadt sich für Olympische Spiele 2024 oder 28 bewirbt. Das ist eine beachtliche Zustimmung. Und für ein gelingendes Olympia braucht es auch den kritischen Geist der Olympiagegner. Berliner Zeitung

Hamburg führt In der Sprache der von den Deutschen so geliebten Sportart Fußball lässt sich sagen: Hamburg ist auf dem Weg zu einer Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 gerade in der ersten Halbzeit gegen Berlin mit 1:0 in Führung gegangen. Nordwest Zeitung

Himmelhoch unjauchzend In beiden Städten wollen die BewohnerInnen mehrheitlich Olympia. Wenn man der Umfrage glaubt. Begeisterung ist kaum zu sehen. taz

Warum Olympia 2024 in Deutschland unwahrscheinlich ist Eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele hat Charme. Dennoch dürfte 2024 davor noch zu früh kommen. WAZ

EU-Armee

Europas neue Teilung Das vergangene Jahr hat die Beziehungen Russlands zum Westen radikal verändert. Europa zerfällt in zwei Räume, die Nato muss wieder auf Atomwaffen vertrauen. Die Rückbesinnung auf die kollektive Verteidigung offenbart, wie schlecht Europas Streitkräfte gerüstet sind. FAZ

Träumen von der europäischen Armee Die Idee europäischer Streitkräfte ist richtig und so alt wie die vom geeinten Europa. Doch sie ist politisch so schwierig zu erreichen, dass sie wohl eine Vision bleiben wird. Süddeutsche Zeitung

Im Alleingang geht es schon jetzt nicht mehr Der Weg zu einer europäischen Armee wird lang sein. Doch schon heute sind die Streitkräfte der EU-Länder eng miteinander verflochten. Zeit

Idee von damals Wer die in Deutschland entbrannte Debatte verfolgt, könnte den Eindruck haben, die Aufstellung einer europäischen Armee stehe bevor. Davon kann keine Rede sein. Bonner General-Anzeiger

Griechenland

Wenn die bösen Buben kommen Griechenland muss wieder mit der „Troika“ verhandeln. Es geht darum, ob das Land die Voraussetzungen erfüllt, um die noch verfügbaren Mittel des Hilfspakets von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt zu bekommen. FAZ

Woran Griechenland krankt – und was nun zu tun ist Griechenland ist nicht das Opfer einer verfehlten europäischen Politik. Die EU muss weiter auf Reformen beharren. Entscheidend ist, welche Gruppe sich innerhalb von Syriza durchsetzt. NZZ

Griechische Regierung macht derzeit so ziemlich alles falsch Mit ungläubigem Staunen verfolgt man das politische Laienspiel, das die neue Regierung in Athen seit ihrem Amtsantritt vor sechs Wochen aufführt. Griechenland steht vor der Staatspleite. Das Geld geht zur Neige. Die Zeit läuft davon. Badische Zeitung

Er hat genug Die gnadenlose Abrechnung eines Griechen mit seinen Landsleuten Huffington Post

Russland

Zu gut gemeint Mit markigen Worten äußerte sich Präsident Wladimir Putin in einem Trailer des Staatsfernsehens zur „Rückkehr der Krim in den Bestand Russlands“. Nun folgte eine Art Richtigstellung. FAZ

Wladimir Putin und die Wahrheit Wladimir Putin kennt keine Scheu mehr, sich zu inszenieren, seine Ideen durchzusetzen, seine Lügen fortzusetzen. Verwundbar ist er dennoch. Tagesspiegel

Die dubiose Rolle Kadyrows Hat Boris Nemzows Mörder im Auftrag des tschetschenischen Präsidenten gehandelt? Nach politischen Auftragsmördern wird in Russland sonst Jahre gefahndet. Der festgenommene Elitepolizist Dadajew jedoch gesteht nach nur einer Woche. Frankfurter Rundschau

Die Ukraine wird nicht das letzte Kapitel sein Vor zwei Jahren entwickelte Russlands Militär das Konzept der „nicht linearen Kriegführung“. Es nutzt verdeckte Aktionen, steuert private Milizen und Propaganda. Die Ukraine ist dabei ein Testlabor. Die Welt

Angst um Frieden in Mariupol Die ukrainische Armee habe „den Löwenanteil“ ihrer schweren Waffen von der Frontlinie abgezogen, behauptet Präsident Poroschenko. Auch die Separatisten sagen, sie würden sich zurückziehen. Gleichzeitig aber nehmen die Kämpfe um Mariupol zu. Süddeutsche Zeitung

USA

Angriff auf kindische Art Republikanische US-Senatoren fallen Präsident Obama in den Rücken. Sie stören die Atomverhandlungen mit Iran, indem sie einen Brief an Teheran schicken. Der Ton ist so dreist wie der Inhalt banal. Süddeutsche Zeitung

Erst die Ohrfeige, dann der Tritt Es begann mit der dreisten Wahlkampfhilfe für Netanjahu im Kongress, jetzt grätschen die Republikaner ihrem Präsidenten in der Außenpolitik dazwischen. Das ist vor allem eines – schäbig. Tagesspiegel

Sündenfall der GOP US-Republikaner drohen Obama und Iran. 47 US-Senatoren schreiben einen Brandbrief an Teheren, dass das Abkommen nicht von Dauer sein könnte. Frankfurter Rundschau

Vergebliche Neben-Außenpolitik der US-Opposition Ein „offener Brief“ der Obama-Gegner an den Iran, in dem sie einem möglichen Atomabkommen den Kampf ansagen, erzürnt die US-Demokraten. Aber auch das wird nichts an Obamas Beratungsresistenz ändern. Die Welt

Republikaner haben ausgeprägten Obama-Komplex Gerade erst ist der umstrittene Besuch von Israels Premier überstanden, schon provozieren die Republikaner im US-Kongress den nächsten Eklat. Badische Zeitung

Two Wrongs Don’t Make a Right Senate Republicans’ letter to Iran was a foolish act of pique that’s likely to backfire. But the president’s shortsighted dissing of Congress has weakened his hand for executive action. Foreign Policy

Thanks, Tom Cotton. You Just Got Us a Hard-line Supreme Leader. The next Iranian ruler could reject a deal just as easily as the next U.S. president. He probably will. Politico

Israel

Lieberman will arabischen Gegnern „den Kopf abhacken“ Der Ton im israelischen Wahlkampf wird schärfer. Außenminister Avigdor Lieberman fordert, man solle illoyale Araber köpfen. Politische Gegner warnen vor einem „jüdischen IS“. Süddeutsche Zeitung

Netanjahus langer Schatten Im derzeitigen Wahlkampf dominieren der Konflikt mit den Palästinensern und Irans Atomprogramm. Innenpolitische Probleme werden ignoriert. taz

Die neue Macht der Palästinenser In der kommenden Woche wird in Israel gewählt. Erstmals treten die arabischen Parteien mit einer gemeinsamen Liste an. Das macht sie so stark wie nie. Zeit

Im Angstschweiß ihres Angesichts Lange galt Jitzhak Herzog in Israel als Langweiler. Jetzt aber formt er gemeinsam mit Zipi Livni ein Wahlbündnis, das Benjamin Netanjahus Likud-Partei nervös macht. FAZ

Migration

Wer aus Deutschland auswandert und warum Jedes Jahr verlassen etwa 150 000 Deutsche ihre Heimat und suchen das Glück in der Ferne. Beruflich bringt der Weg ins Ausland meist Vorteile – aber der Karrieresprung hat oft einen Preis. Süddeutsche Zeitung

Wir sollten alles tun, um Auswanderer zurückzuholen Jährlich verlassen Tausende von qualifizierten Deutschen das Land in Richtung Schweiz und Amerika. Dieser Verlust ist nicht akzeptabel. Dringend müssen die Arbeitsbedingungen hier verbessert werden. Die Welt

Der Alptraum der Frauke Petry Viele Deutsche wandern aus, nicht alle kehren wieder zurück. Die meisten von ihnen wenden sich von ihrer Heimat aber nur auf Zeit ab. taz

Arbeitsmarkt ohne Arbeitslose Die Wirtschaft wächst bundesweit, Politiker schwärmen von der Vollbeschäftigung. Klingt gut. Freuen können sich aber nur wenige – und die breite Mitte am wenigsten. Zeit

Peer Steinbrück

„Jetzt komme ich in Rage“ Peer Steinbrück ist zurück. In seinem neuen Buch verteilt er Seitenhiebe gegen Freund und Feind. Das kommt gut an bei der Vorstellung seines Werks in Berlin – auch wenn er mit dem Publikum manchmal hart ins Gericht geht. Handelsblatt

Draußen ist’s schöner Ex-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück präsentiert sein neues Buch: Es ist voller Seitenhiebe auf die SPD, enthält aber anders als versprochen keine aufregende Zukunftsidee. Zeit

Wenn Steinbrück allein bestimmen könnte Peer Steinbrück erteilt Ratschläge an Politik, Medien und Bürger. Seine Generalkritik ist zum Teil heftig – doch weiß es Steinbrück vielleicht wirklich besser? Eine nicht ganz ernst gemeinte Liste. Spiegel

Eine Partei wird zum Geschäftsmodell Peer Steinbrück hat es wieder getan: Er profiliert sich gegen die SPD, gegen die eigene Partei. Wie bei Thilo Sarrazin wird die SPD-Mitgliedschaft bloßes Mittel zum Zweck – Verkaufszweck Cicero

…one more thing!

Falsches Leben im Mauerpark Vier Jahre nach dem Tsunami verbarrikadiert Japans Regierung die Küste mit Mauern. Die Mächtigen sind mit der Bauindustrie eng verbandelt. Doch viele glauben, dass die Schutzwälle mehr Schaden anrichten als nützen. Süddeutsche Zeitung

Leitartikel

Aufstehen gegen die Übermacht des Egoismus Wie steht es um die Zivilgesellschaft in diesem Land? Der Rücktritt des Tröglitzer Bürgermeisters Markus Nierth zeigt: Gemeinschaft braucht Menschen, die nicht nur an sich denken. Doch die werden immer weniger. Süddeutsche Zeitung

Kalte Schauer Die dreitausend Soldaten, die Washington zu Manövern ins Baltikum schickt, hielten die russische Armee nicht lange auf. Doch halten sie Putin hoffentlich davon ab, über den nächsten Hybridkrieg nachzudenken. FAZ

Kultur der Zerstörung Wir sollten bei allem berechtigten Entsetzen an den Verwüstungen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ nicht davor die Augen verschließen, wie Geschichte passiert. Jeder Versuch, sie daran zu hindern, ist jeder Mühe wert. Aber dennoch wissen wir, dass es nichts Neues gibt ohne die Zerstörung des Alten. Berliner Zeitung

SPD in der Konfliktfalle Die Sozialdemokraten kommen aus dem Umfragetief nicht heraus. Nun soll mehr Streit den Erfolg bringen. Doch den mag der Wähler nicht. Zudem: Es liegt nicht an der Eintracht in der Koalition, eher an Gabriels politischer Beliebigkeit Die Welt

Über Olympia sollen alle abstimmen Olympia betrifft ganz Deutschland. Warum sollen nicht alle Bundesbürger befragt werden? Bild

Ist Hessen weniger sicher? Erstmals seit einem Jahrzehnt gibt es mehr Delikte als im Jahr davor. Wird Hessen weniger sicher? Müssen wir uns Sorgen machen? Nein, das müssen wir nicht. Auch wenn die Zahlen der Regierung dazu Anlass geben könnten, sofern man ihre eigenen Maßstäbe früherer Jahre zugrunde legt. Frankfurter Rundschau

Vorbild für die Deutsche Bank Der Führungswechsel bei der Credit Suisse erhöht auch den Druck auf die Deutsche Bank. Diese ist die letzte große europäische Investmentbank, die weiter eine wenig fokussierte Konglomeratsstrategie verfolgt. Handelsblatt

‚Dear Iran‘ letter subverts nuclear talks Our view: 47 Republican senators substituted passion for reason. USA Today

Sen. Cotton: Why we wrote the letter to Iran Iranian leaders need to know that the Senate must approve any deal President Obama negotiates. USA Today

Is It Sheldon Adelson’s World? The influence of Sheldon Adelson, the casino magnate and financial backer of right-wing causes, is being felt in both the United States and Israel. New York Times