Terror, Brexit, Türkei, Russland, USA & Bundesjustizministerium

Terror

Tatkraft Mit der Verhaftung des terrorverdächtigen Syrers wurde wohl Schlimmes verhindert – auch wenn der Verdächtige zunächst entwischte. Es zeigt: Die Wachsamkeit der Bevölkerung ist wichtig. Nicht zuletzt unter muslimischen Mitbürgern und Asylbewerbern. FAZ

Der Preis der Sicherheit Deutschlands Sicherheitsbehörden haben in jüngster Zeit Attentate verhindert. Dafür sind entsprechende Befugnisse notwendig. Zwischen den Erwartungen der Bürger und ihren Ängsten klafft eine Lücke. NZZ

Es ist nicht alles gut gegangen Die Ergreifung von Jaber Albakr zeigt: Soziale Netzwerke helfen und die Nachrichtendienste haben funktioniert. Nur ein Fehler hätte nicht passieren dürfen. Tagesspiegel

Sicherheit dank Syrern Der Terrorverdächtige aus Chemnitz kommt aus Syrien. Die Männer, die seine Festnahme ermöglichten, sind auch Syrer. Das zeigt: Herkunft spielt keine Rolle. taz

Ermittler in Erklärungsnot: Wie entkam der Verdächtige trotz Großaufgebots? Drei Syrer erledigten, was die Polizei versäumt hatte: Sie setzten den Terrorverdächtigen aus Chemnitz fest. Der wollte wohl einen Berliner Flughafen attackieren. Süddeutsche Zeitung

Brexit

Die Briten bleiben für Europa unverzichtbar Theresa May will den „harten“ Brexit. Wer noch auf eine mildere Variante hoffte, hat jetzt Gewissheit: Deutschland verliert einen Verbündeten, die EU ein liberales Gegengewicht zu den Südstaaten. Die Welt

Ökonomen warnen EU vor Brexit-Kompromissen Wie soll Deutschland sich in der Brexit-Debatte positionieren? Das Institut der deutschen Wirtschaft empfiehlt eine harte Verhandlungslinie. FAZ

Ende mit Schrecken Großbritanniens Premierministerin May entpuppt sich als Verfechterin eines harten Brexits – und stößt damit in Brüssel viele vor den Kopf. Die Briten wollen bereits vor Beginn der Austritssverhandlungen Gespräche führen. Süddeutsche Zeitung

Die deutsch-britische Entfremdung hat begonnen Die deutschen Firmen erwarten als Folge des Brexits einen deutlichen Dämpfer in den Handelsbeziehungen mit Britannien. Die Welt

The Political Logic of Hard Brexit Little more than three months after the UK’s decision in June to leave the EU, British politics is careening out of control. An almost revolutionary – and very un-British – dynamic has taken hold, because the Brexiteers are desperately seeking to avoid being exposed as having no negotiating power. Project Syndicate

Türkei und Russland

Wider unsere Interessen Auf Kosten des Westens baut der türkischen Präsident Erdogan die Zusammenarbeit mit Russland aus. Er unterläuft unsere Interessen in zwei Punkten. FAZ

Annäherung mit Hindernissen Die Türkei geht im Syrienkonflikt auf Russland zu: Die künftige Rolle des syrischen Präsidenten Assad bleibt umstritten. Frankfurter Rundschau

Zündeln auf dem Balkan Die politische Lage in Bosnien und Herzegowina wird immer brisanter. Russland und die Türkei verfolgen dort jeweils eigene Interessen. taz

„Präsident Erdogan ist nur der Juniorpartner“ Präsident Erdogan habe mit der Wiederannäherung an Russland „eine Art realpolitische Rückkehr vollzogen“. Durch die russischen Sanktionen sei die türkische Wirtschaft ins Straucheln geraten. Das habe die Machtposition von Präsident Erdogan gefährdet. Deutschlandfunk

US-Wahlkampf

Atempause für die Republikaner Besser als befürchtet? Die Republikaner sind zwar erleichtert über Trumps soliden Auftritt in der zweiten Fernsehdebatte. Doch die republikanische Partei ist weiterhin im Krisenmodus. FAZ

Die Frau und der kleine Tiger Präsidentschaftskandidat Donald Trump disqualifiziert sich komplett im zweiten TV-Duell mit Hillary Clinton. Doch ans Aufgeben denkt er nicht. Frankfurter Rundschau

Am Ende bleibt Verwüstung Das zweite TV-Duell wird in die Geschichte amerikanischer Politik als extrem hässlicher Moment eingehen. Trump droht den Kampf ums Weiße Haus zu verlieren. Das macht ihn umso gefährlicher. Süddeutsche Zeitung

Panzerglas der Prominenz Hillary Clintons Unfähigkeit, die Probleme ihrer WählerInnen zu sehen, könnte ihr bei der US-Wahl zum Verhängnis werden. taz

Die USA brauchen keine Selbstdarsteller Donald Trump wird auch in den nächsten Wochen versuchen, mit Beleidigungen und Lügen ans Ziel zu kommen – die Präsidentschaft. Dabei brauchen die USA gerade jetzt besonnene Politiker an der Spitze. Stuttgarter Zeitung

Donald Trump ist die fleischgewordene Attacke auf politische Korrektheit Er wirkt wie ein Kirmes-Schläger und Goldkettchen-Prolet. Er ist unverschämt, gemein und rabiat rechts. Hillary Clinton hat das erste TV-Duell nicht spektakulär, aber doch solide gewonnen. Ihr Problem ist allerdings: Das könnte nichts nutzen. Denn Donald Trump Erfolgsgeheimnis basiert gerade darauf, dass er die Regeln der herkömmlichen Politik bricht. Huffington Post

Die Technologie der Lügen Amerika hat seinen Sinn für gemeinsame Wahrheiten verloren, Feindschaft entzweit Politiker wie Familien. Die Zukunftstechnologie, die sich seine klügsten Köpfe ausgedacht haben, um die Nation voran zu bringen, wird jetzt wie eine Waffe dafür eingesetzt, das Land zu spalten. FAZ

Warum Trump ein mieser Geschäftsmann ist Donald Trump ist keineswegs ein erfolgreicher Unternehmer. Die Liste der Klagen gegen ihn ist lang. Warum er nicht nur ein mieser Geschäftsmann, sondern auch ein unmenschlicher Politiker ist. Wirtschaftswoche

„Ich habe seit 1944 jedes Jahr Einkommensteuern gezahlt“ Trump hat im zweiten TV-Duell versucht, seine Steuertaktik mit einem Verweis auf den legendären Investor Warren Buffet zu rechtfertigen. Doch dieser kontert nun: Er zahle Einkommensteuern, seitdem er 13 Jahre alt sei. Handelsblatt

Hillary Clinton for President of the United States A Donald Trump presidency is among the greatest threats facing America, and the Republican standard-bearer is the worst major-party candidate for the job in U.S. history. Foreign Policy

Trump looks into the polling abyss No candidate in the modern era of polling has climbed back from a similar deficit in October to win the presidency. Politico

Bundesjustizministerium

Der Qualm der Schuld und die Nebel des Vergessens Überall alte Kameraden: Für Justizminister Heiko Maas sind die personellen Kontinuitäten im Rechtswesen nach der Nazi-Zeit eine „zweite Schuld“. Süddeutsche Zeitung

„Von Altnazis durchzogen“ Eine Historikerkommission offenbart die Vergangenheit des Bundesjustizministeriums: Ähnlich wie in anderen Ministerien waren dort viele Mitarbeiter mit NS-Vergangenheit beschäftigt. Frankfurter Rundschau

Die braunen Schatten der Rosenburg Gelegenheit macht Klüngel: Das Bundesjustizministerium hat bis in die 60er-Jahre Nazis beschäftigt. Eine Historikerkommission erklärt, warum Die Welt

Die tiefbraune Akte Rosenburg Ex-NSDAP-Mitglieder nahmen bis lange nach 1945 aktiv Einfluss auf die bundesdeutsche Politik. Das bekamen unter anderem Homosexuelle zu spüren. taz

„Man findet nirgends Worte des Bedauerns“ Der Forscher Christoph Safferling erklärt die unfassbaren Karrieren von Ex-Nazis im Justizministerium. Süddeutsche Zeitung

„Die Justiz hat sich kollektiv selbst entlastet“ Deutschlandradio Kultur

…one more thing!

Klammert Euch nicht an ritualisierten Konsens! Kräfte wie die AfD machen extremistische Ideen hoffähig. Können wir uns darauf verlassen, dass das an der traditionellen Mitte abprallt? Wir brauchen eine neue Offensive für westlich-liberale Werte. Die Welt

Leitartikel

Deutschland hat seine ersten syrischen Helden Es gibt unter uns potenzielle Terroristen aus Syrien. Aber wie Leipzig zeigt, gibt es ebenso Syrer, die beim Aufspüren helfen können und wollen. Wir brauchen sie – denn allein schaffen wir es nicht. Die Welt

CSU und AfD säen gefährliches Misstrauen So erleichtert die Polizei über die Festnahme des Verdächtigen von Chemnitz ist, so besorgt sollte die Politik sein: Populistische Botschaften befördern die Unsicherheit der Bürger, Mäßigung im Ton tut not. Süddeutsche Zeitung

Auch ihre Ausgrenzung machte die AfD so radikal Die AfD hätte vielleicht zu einer bürgerlichen Partei werden können. Wenn sie nicht von Anfang an ausgegrenzt worden wäre. Tagesspiegel

Mehr Weitsicht Die Risiken für die deutsche Wirtschaft sind groß. Doch woran liegt es, dass dringend notwendige Reformen durch die Bundesregierung ausbleiben? FAZ

Trump kein Mann fürs Weiße Haus Donald Trump hat im zweiten TV-Duell eine weitere Grenze überschritten. Immer deutlicher zeigt sich, dass Trump kein Freund demokratischer Grundsätze ist. Frankfurter Rundschau

US-Wahl ohne Sieger Die US-Präsidentenwahl wird in vier Wochen aber keinen Sieger haben! Barack Obama wird keinen würdigen Nachfolger finden. Bild

Britain’s raucous negotiating style will not help Brexit May is falling into the same traps over Europe as past prime ministers, writes Alan Beattie Financial Times

Trump wants the star treatment with women. He certainly gets it with the GOP Los Angeles Times

Predators in Arms Is there a partisan pattern here? New York Times

What You Missed While Not Watching the Second Presidential Debate Time

ISIS in Europe: ‘Complete Connect’ Between Jihadi and Criminal Circles Across Continent New report details criminal pasts of dozens of European jihadis and the implications for European security Newsweek

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