GroKo, Abschiebungen, Katalonien, Jerusalem, USA, BASF & Weihnachten

GroKo

Merkel muss tun, was die FDP von ihr erwartet hatte Die FDP scheint nun doch wieder bereit für Jamaika, aber erst nach Neuwahlen. Merkel darf sich nicht erneut vorführen lassen, auch nicht von der SPD. Tagesspiegel

An Instrumenten mangelt es der Sozialdemokratie nicht Auf die Frage, wie das 21. Jahrhundert gestaltet werden soll, kann man rufen: „Bürgerversicherung!“ Aber das reicht eben nicht. Die SPD braucht wieder eine Vision. Zeit

Die SPD als klinischer Fall Regression nennt die Medizin den Rückzug in einen früheren Entwicklungszustand: Anders als psychoanalytisch lassen sich die Versuche der SPD, einer Regierungsbeteiligung zu entkommen, nicht mehr erklären. Spiegel

Von wegen Neuanfang Spätestens mit dem Ergebnis von 20,5 Prozent bei der letzten Bundestagswahl hätte doch endlich mal der Neustart der SPD kommen müssen, meint Journalist und SPD-Mitglied Nicol Ljubic. Doch das Posten-Geschacher im Stil der Parteifunktionäre geht weiter – wie gehabt. Deutschlandfunk Kultur

Der erste Sieg der AfD Was das Ende von Jamaika und der Anfang der GroKo mit der AfD zu tun haben? Dass es neuerdings so eine ungeheure Angst vor dem Kompromiss gibt. Wirtschaftswoche

Schafft er sie? Die große Frage an den FDP-Chef ist nicht, ob er feige ist oder ein Held. Entscheidend wird sein, mit welchen Mitteln er künftig den Kampf gegen Angela Merkel um die bürgerliche Mitte führen will. Zeit

Abschiebungen

Egal, in welches Elend Kurz vor Heiligabend sollte Deutschlands größter Ehrgeiz nicht sein, möglichst viele Hilfesuchende über die Grenze zu schaffen. Frankfurter Rundschau

Humaner als abschieben Merkels Initiative, abgelehnte Asylbewerber konsequenter abzuschieben, verliert merklich an Luft. Die Zahl der freiwilligen und zwangsweisen Rückführungen sinkt. FAZ

Angestaute Altlast Zuerst die gute Nachricht: Langsam aber sicher schrumpft der Stapel der Altanträge, die das Asyl-Bundesamt bearbeiten muss. Die schlechte Nachricht: Noch immer dauern Asylverfahren länger als vorgesehen. Süddeutsche Zeitung

Katalonien

Der verrückte Unabhängigkeitswahn der Katalanen Der sezessionistische Furor der Katalanen hat angesichts all der Privilegien der Region etwas Verrücktes. Es ist, als wäre ein Teil der Gesellschaft in einem nationalistischen Rausch. Das ist noch nie gut gegangen. Die Welt

Verfahrene Lage in Katalonien Die Separatisten verteidigen ihre Mehrheit im Parlament. Es ist das denkbar schwierigste Ergebnis für Spanien. Die Region wird damit auf absehbare Zeit nicht zur Ruhe kommen. Handelsblatt

Rajoys harte Politik ist gescheitert Die Katalonien-Frage wird für den spanischen Premier zum unlösbaren Problem. Seine Strategie hat die Separatisten gestärkt. Der große Gewinner heißt Carles Puigdemont. Zeit

Regieren aus dem Gefängnis Die katalanischen Separatisten behalten nach der Regionalwahl ihre absolute Mehrheit im Parlament. Der neue Regierungschef dürfte sein Amt aus dem Gefängnis ausüben. NZZ

Nach der Wahl droht der Stillstand Die Gegner der Unabhängigkeit sind zum ersten Mal die stärkste Kraft im katalanischen Parlament. Aber die Separatisten behaupten ihre absolute Mehrheit. Nicht nur deshalb steht der Region eine komplizierte Zeit bevor. FAZ

Kampf der Kulturen Von Frieden kann vor der Parlamentswahl in Katalonien keine Rede sein – auch, weil die Führung in Madrid in der Vergangenheit versagt hat. Die tiefe Ursache des Konflikts liegt aber im Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen. Süddeutsche Zeitung

Jerusalem

Die UN-Resolution zu Jerusalem ist eine Farce Die Vollversammlung in New York stellt die USA für Positionen an den Pranger, die sie nicht vertreten. Das obskure Ritual verdeckt die wahren Konfliktlinien im Nahen Osten. Am Ende des Theaters könnten die Palästinenser die größten Verlierer sein. Die Welt

Gemeinsam gegen die USA Die UN-Staaten verurteilen Trumps Jerusalem-Entscheidung und stellen dessen zerstörerische Politik zu Recht an den Pranger. Frankfurter Rundschau

Trump, to Jerusalem and Back Donald Trump’s decision to recognize Jerusalem as Israel’s capital may have been bombastic, but it will not change much. It does not preclude the city’s eventual division into two capitals as part of a peace settlement, much less guarantee Israel sovereignty over all of Jerusalem as its “eternal capital.” Project Syndicate

USA

Das freie Denken wird verstaatlicht Früher war es Forscherparadies, mit Trumps Regierung ist Amerika ein Minenfeld. Die Verbotslisteaffäre zeigt: Washington meint, die Wissenschaft gehört ihr. Dieser Psychoterror muss ein Ende haben. FAZ

Mischt euch ein! Die Wissenschaften geraten in postfaktischen Zeiten in Bedrängnis. Das müsste nicht sein. Ein Plädoyer für mehr Interventionen aus Akademia. NZZ

Zehn Überraschungen im Trump-Gesetz Privatjetbesitzer kommen besser weg als Radfahrer, Arme profitieren weniger als Reiche, Obamacare wird ausgehöhlt: Die amerikanische Steuerreform steckt voller Aufreger, Kuriositäten und interessanter Details. Handelsblatt

Trump’s Delusional National Security Strategy How the Administration Ignores What Made America Great Foreign Affairs

Republicans warn Trump of 2018 bloodbath The White House knows the midterm election will probably be bad. Behind the scenes, top aides are scrambling to avoid the worst. Politico

BASF

Herz und Seele Ab Mai 2018 wird ein neuer Vorstandsvorsitzender BASF führen. Mit dem designierten Chef werden Fortschritt und Geschwindigkeit von den Mitarbeitern deutlich lautstärker verlangt werden. FAZ

Was hinter dem Machtwechsel steckt Kurt Bock tritt als Vorstandschef ab und wechselt in den Aufsichtsrat. Die Entscheidung ist folgerichtig: Bock hatte keine Vision für BASF. Sein Nachfolger Martin Brudermüller bringt mehr Angriffslust mit. Wirtschaftswoche

Bewährte Formeln In der BASF wird Tradition groß geschrieben. Es hat in der Geschichte des vor mehr als 150 Jahren gegründeten Chemiekonzerns noch kein externer Manager an die Vorstandsspitze geschafft. Börsen-Zeitung

Der John Wayne der BASF Fordernd, kämpferisch, angriffslustig: Ein Schwabe wird im kommenden Jahr Vorstandsvorsitzender des größten Chemieunternehmens der Welt. Für BASF vor allem ein Mentalitätswechsel. FAZ

Weihnachten

Das gefährlichste Fest der Welt Der Heilige Abend ist keine gemütliche und erst recht keine süßliche Erinnerung. Nicht nur die zunehmenden Angriffe auf Christen zeigen: Weihnachten ist ohne Risiko nicht zu haben Cicero

„Armut macht einsam“ Immer mehr Rentner stehen bei den Tafeln für kostenlose Lebensmittel an. Warum Weihnachten für die Betroffenen die schlimmste Zeit ist und wie man helfen kann, erzählt die Vorsitzende der Münchner Tafel im „Interview am Morgen“. Süddeutsche Zeitung

Es wird ein Fest Weihnachten – da fühlen wir uns aufgehoben. Das Fest scheint dem ständigen Wandel entzogen, der uns beherrscht. Ein zeitloser Ruhepol. Ist das wirklich so? Stuttgarter Nachrichten

Was wünschen Sie der Kanzlerin zu Weihnachten? Wer bekommt kein Geschenk? Das Weihnachtsspecial Zeit

Importiertes Fest Dänische Tannen, polnische Gänse: Weihnachten feiern die Deutschen international. Wie sehr, hat nun das Statistische Bundesamt veröffentlicht – doch das Fest scheint heimischer zu werden. Spiegel

Wie man während der Feiertage mit Streit in der Familie umgehen kann Weihnachten ist das Fest der Liebe – und des Streits. Friedenstipps für die Zeit unterm Weihnachtsbaum. Tagesspiegel

Mehr Lust auf Sex an Weihnachten Warum kommen im September mehr Kinder zur Welt? Forscher zeigen in einer Studie, dass während der Feiertage das Interesse an intimen Momenten besonders hoch ist. Süddeutsche Zeitung

…one more things!

Die Methode Barbie Die G-20-Ermittler stellen eine Minderjährige an den Pranger. Das zeigt das Problem einer Fahndung, die vor lauter Eifer das Augenmaß verliert. Süddeutsche Zeitung

Leitartikel

Aus dem Nebel taucht Jamaika auf Das Signal des FDP-Vorsitzenden, im Falle eines Scheiterns der GroKo neu verhandeln zu wollen, ist strategisch richtig. Natürlich muss die Tür für Jamaika-Sondierungen offen bleiben. Die Welt

Die von Lindner genervte Republik Eigentlich ist Christian Lindners Aussage, dass über eine Jamaika-Koalition im Falle von Neuwahlen „neu gesprochen“ werden könne, selbstverständlich. Doch Deutschland will ihn nicht mehr – das alles nicht. Tagesspiegel

Bürger sollen profitieren Keiner jubelt so laut über die Niedrigzinsen der EZB wie die Finanzminister der Euro-Länder. Und keiner flucht so heftig wie Bild

Der Welt ist Trumps Gepolter egal Der Versuch des US-Präsidenten, mit Drohungen gegen andere Länder deren Stimmverhalten zu beeinflussen, ist nach hinten losgegangen. Jetzt weiß er, was die Staaten von seiner Politik halten. Süddeutsche Zeitung

Afrikanischer Nationalkongress Knapp an einer Katastrophe vorbei Der Aufstieg von Cyril Ramaphosa zum Chef des regierenden ANC hat der Partei sicher genutzt. Ob das für Südafrika insgesamt gilt, ist aber fraglich. Frankfurter Rundschau

Was bedeutet der neue ANC-Chef für die deutsche Wirtschaft? Cyril Ramaphosa ist der neue Parteichef des mächtigen ANC in Südafrika. Er soll das Land erneuern und die Wirtschaft zu neuer Blüte führen. Davon würde nicht nur sein eigenes Land profitieren. Wirtschaftswoche

Ein heikler Weg des IOC Vor Olympia geht es richtig zur Sache im Doping-Fall Russland. Statt die kleinen Individuen als Details des Ganzen zu jagen, hätte das IOC das System sperren sollen. Es ist zweifelsfrei überführt. FAZ

The Economist reveals its country of the year Is it sober Argentina, plucky South Korea or revolutionary France? Economist

Judge Tosses Out Lawsuit Targeting Trump’s Foreign Business Dealings But the constitutional battle over the emoluments clause is far from over. Mother Jones

The stench of Trump’s self-dealing Trump’s working-class supporters will pay the most for believing in the phony populist. Washington Post