EU, Angela Merkel, Iran, Handelskrieg, E-Scooter & DFB-Frauen

EU

Worum geht’s bei der Europawahl eigentlich? Auf den Plakaten der Parteien stehen vor allem allgemeine Bekenntnisse zu Europa. Doch die Spitzenkandidaten unterscheiden sich in den Fernsehdebatten deutlich voneinander – das belebt den Wettbewerb. FAZ

Die EU braucht einen ehrlichen Neuanfang Die EU ist erstaunlich erfolgreich darin, die negative Seite des Nationalstaats einzuhegen – durch Souveränitätsverzicht. Um die Identifikation der Bürger mit ihr zu stärken, braucht sie nun Klarheit. Ein Prinzipienkatalog für Reformen. Die Welt

Für eine europäische Republik Um den Stillstand zu überwinden, muss die EU sich zu einem demokratischen und föderalen System mit gleichem Recht für alle entwickeln. Frankfurter Rundschau

Der Schein verdrängt das Sein Auf Wahlplakaten und im Umgang mit „Fridays for Future“ wird den Bürgern eine Welt vorgegaukelt, die es so nicht gibt. Plädoyer für eine Rückkehr zur Realität. Tagesspiegel

Abstoßende Doppelmoral Kritik an der Kirche setzt die polnische Regierungspartei mit Landesverrat gleich. Und genauso sind auch die Reaktionen der PiS auf die Debatte um sexuellen Missbrauch durch Priester. Bei der Europawahl könnte das für sie zum Problem werden. FAZ

Anstandsfragen sollten nicht von Gerichten entschieden werden Im Getriebe der Großstadt fallen sie kaum noch auf, aber bei einer Fahrt ins Brandenburgische springen einen die offen rassistischen Aussagen von den Plakaten rechter Parteien geradezu an. Berliner Zeitung

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist ein Warnschuss Der RBB hatte sich gegen die Wahlwerbung der Rechtsextremen gewehrt, muss sie aber senden. Verfahren gegen die NPD sind keine Selbstläufer. Tagesspiegel

Zwei Männer mit Brüsseler Perspektive Weber und Timmermans sind sich auch im zweiten TV-Duell in vielem einig. Das zeigt, dass Europapolitik nur im Konsens gelingen kann. Dennoch gilt: Die Bürger haben bei der Wahl klare Alternativen. Süddeutsche Zeitung

Angela Merkel

Warum Merkel nicht nach Brüssel will Nach dem Interview mit der SZ kommt es zu Spekulationen. Dabei hat sich die Kanzlerin klar geäußert: über ihre Zukunft und über das Verhältnis zu Frankreich. Süddeutsche Zeitung

Folgerichtig Um die Zukunft von Angela Merkel hat sich eine Diskussion gebildet. Merkel aber hat sich entschieden, spätestens 2021 aufzuhören. Berliner Zeitung

Wechselstimmung Die Kanzlerin hat am Donnerstag eine Debatte abmoderiert, die sie mit einem Interview selbst angestoßen hat. Einen Wechsel nach Brüssel schloss sie aus. Wie geht es jetzt weiter? Rheinische Post

Die grosse Koalition kommt ihrem Knock-out näher – Deutschlands Fahrplan zum Finale Wie lange macht sie’s noch? Bis 2021, also die volle Amtszeit, oder ist in ein paar Monaten Schluss? Deutschland rätselt über Angela Merkel. Dabei ist die Antwort ganz einfach. NZZ

Iran-Krise

Donald Trumps Drohungen können Teheran sogar nützen Der Iran hat mithilfe von Milizen und Kriminellen auch während des laufenden Atomabkommens Nachbarländer bedroht. Doch die Iran-Politik der USA rechtfertigt das nicht. Zeit

Wer glaubt Trump? Amerika fühlt sich von Iran akut bedroht. Doch die Zeiten, in denen Verbündete oder die eigene Öffentlichkeit der Regierung blind vertrauten, sind seit Bushs Irakkrieg vorbei. Unter Trump ist das Misstrauen noch gewachsen – auch wegen Kriegstreiber Bolton. FAZ

Der Kontrollverlust am Golf ist immens Im Konflikt zwischen den USA und Iran legt der Zufall die Karten. Eine zufällige Eskalation kann schlimmstenfalls zu einem ungewollten Krieg führen. Süddeutsche Zeitung

Eine Eskalation, die Trump sich auch selbst zuzuschreiben hat Das Atomabkommen mit dem Iran war ein schlechter Deal, damit hatte der US-Präsident recht, nicht aber mit seinem undiplomatischen Handeln. Man kann derzeit nur hoffen, dass beide Seiten nicht aufgrund von Fehlkalkulationen in einen Krieg geraten. Die Welt

Es brodelt schon genug Im Streit mit dem Iran wächst die Angst vor einem Krieg. Die Folgen wären fatal, in der weiteren Region ist der Iran ohnehin an vielen Konflikten beteiligt. Ein Überblick Zeit

In an Echo of the Iraq War, the U.S. and Europe Are Split on Iran The Trump administration has applied “maximum pressure.” European leaders want “maximum restraint.” The Atlantic

Handelskrieg

Die Europäer sollten Trump nicht blind folgen Der US-Präsident erklärt den Notstand in der Telekommunikation, um chinesische Anbieter zu treffen. Deutschland braucht ein neutrale Debatte. Tagesspiegel

Die Strafzölle bleiben der Knüppel in Donald Trumps Hinterhand Donald Trump hat ausnahmsweise an sich gehalten und die seit Monaten angedrohten Strafzölle für Autos vorerst in die Schublade verbannt. Doch das ist nichts weiter als eine Gnadenfrist. Frankfurter Rundschau

China exhibits worrying trade war restraint A popular nationalist tabloid suggested this week that Beijing could retaliate against Washington using the country’s grip on rare-earth supplies, U.S. debt or American business on the mainland. A better question is why these weapons, some of which have been deployed in the past, sit idle. It points to a different, and more dangerous, conflict. Breakingviews

E-Scooter

Kleine Räder, große Gefahr Der Bundesrat beschließt am Vormittag Sicherheitsvorschriften für Elektro-Tretroller. Experten bemängeln, dass die Verordnung einen Punkt ignoriert: die Größe der Räder. Zeit

Fortschritt oder Plage? Was den meisten deutschen Metropolen noch bevorsteht, ist in Prag seit einem guten halben Jahr schon Praxis: Die E-Scooter prägen zunehmend das Stadtbild. Tretroller mit Elektromotor, von Einheimischen wie Touristen entdeckt und genutzt. Allerdings ist es kein reines Vergnügen. Deutschlandfunk

Wer losrollen darf – und wer nicht Bund und Länder ringen bis zuletzt um die Details der Zulassung von Elektrorollern. Manches ist noch umstritten. An diesem Freitag soll der Bundesrat darüber abstimmen. Süddeutsche Zeitung

Deutschland hinkt beim Trend um den E-Roller hinterher Wir warten noch – und alle anderen rollen schon. Doch am Freitag tut sich vielleicht etwas in Sachen E-Roller. Augsburger Allgemeine

„Berlin steuert ganz klar auf einen Konflikt zu“ Wenn ein neuer Player in den Autoverkehr eindringt, sind Konflikte zwangsläufig. Berliner Zeitung

DFB-Frauen

Selbstironie mit Kaffeeservice In einem Werbespot spielen die deutschen Nationalspielerinnen vor der Weltmeisterschaft in Frankreich mit alten Klischees zum Frauenfußball. Der DFB weicht in der Optik stark von klassischen Clips ab. Das zahlt sich aus. Süddeutsche Zeitung

Keine Eier, aber Pferdeschwänze Ein Werbespot der Commerzbank räumt mit Vorurteilen gegen Frauenfußball auf. Warum macht das ein Sponsor und nicht der DFB selbst? taz

Commerzbank spielt mit den DFB-Frauen Die Commerzbank startet ihre neue Markenkampagne mit der Frauen-Nationalmannschaft des DFB. Das Thema sind Vorurteile. W&V

So genial reagieren die DFB-Frauen auf Vorurteile In einem neuen Werbespot räumen die deutschen Fußball-Frauen mit den Vorurteilen aber mal richtig auf. Das Ding.de

…one more thing!

Der dumme Weltbürger Seit der Mensch weiß, dass er das Klima beeinflusst, fliegt er mit zunehmend schlechtem Gewissen – Stichwort: Flugscham. Ist das der Anfang vom Ende des Kosmopoliten? Zeit

Leitartikel

Ein Bollwerk Das Grundgesetz ist zukunftsfest. Ob die Gesellschaft es ist, liegt in ihrer Hand. FAZ

Twitter & Co: #Hass und #Hetze Das Problem an Twitter und Co ist: Ihre Macht ist größer als ihre Kompetenz, mit dieser Macht verantwortlich umzugehen. Frankfurter Rundschau

Die Suche nach der Kompromissformel mit Russland Der Europarat feiert in Helsinki sein 70-jähriges Bestehen und steht zugleich vor einer existentiellen Frage: Wie soll er mit Russland umgehen? Tagesspiegel

Kein Kopftuch für Kinder Mädchen sollten zumindest in den ersten Schuljahren erleben dürfen, wie es ist, den Kopf frei zu haben. Bild

Auch billige Eier sind teuer – sie kosten Gewissensbisse Das millionenfache Töten männlicher Küken empört die Deutschen. Aber würden sie deshalb auch teurere Eier kaufen? Die Verbraucher sind zu sehr daran gewöhnt, dass tierische Produkte billig sind. Dabei zahlen sie längst – in anderer Währung. Die Welt

Sonne, Strand – und wo bleibt die Moral? Ferien in der Türkei stehen wieder hoch im Kurs – von Empörung über die Entwicklung im Land keine Spur. Aber politische Überzeugungen müssen auch im Urlaub gelten. Süddeutsche Zeitung

Brauchen wir Steuer-Anreize für die Kohleregionen? Weniger Steuern und Bürokratie für Investitionen in den Kohleausstiegs-Regionen könnten wirkungsvoller sein als direkte Subventionszahlungen. Aber dafür müssten besondere Bedingungen erfüllt sein. Wirtschaftswoche

The Trump administration isn’t aiming for war with Iran — but that doesn’t mean we should relax The White House strategy toward Tehran is fraught with risk. Washington Post

Trump Already Owed More Money Than Any President in History—and Borrowed Millions More in 2018 A $11 million loan financed his sons’ purchase of an oceanfront, Mar-a-Lago mansion. Mother Jones
A new kind of cold war How to manage the growing rivalry between America and a rising China Economist