Flüchtlinge, Seehofer, Sexarbeit, Brexit, USA & Suchmaschinen

Flüchtlingspolitik

Der Satz, auf den viele warteten Das ist noch keine Kulturrevolution, aber ein Signal: Merkel spricht vom Zurückgehen. Dafür gibt es mehrere Gründe. FAZ

Ein Marshallplan für Syrien Mit Milliarden Dollar wollen die Geberländer die Not der Flüchtlinge in Syrien und den Nachbarländern lindern. Doch Geld alleine reicht nicht. Zeit

Schluss mit dem Schwindel um Flüchtlinge aus Afghanistan Die Welt redet sich die Lage in Afghanistan besser, als sie ist. Flüchtlingspolitik aber darf nicht unredlich oder zynisch sein. Tagesspiegel

Keine Kontrolle über die Außengrenzen Europäische Beamte kontrollieren die griechische Grenzpolizei. Das Ergebnis ist verheerend. Selbst der Chef der Terrormiliz IS hätte unbehelligt nach Europa reisen können. FAZ

Nicht um jeden Preis Der Senat sucht händeringend nach neuen Unterkünften für Flüchtlinge. Er sollte sich aber nicht von Hoteliers erpressen lassen. Tagesspiegel

Zu wenig Hilfe für sehr arme Städte Das Land NRW und unsere Städte haben ihre liebe Müh und Not, auf die zuletzt stark angestiegenen Flüchtlingszahlen angemessen zu reagieren. WAZ

In den Fängen von Kriminellen Allein in Italien sind 5000 minderjährige Flüchtlinge untergetaucht. Viele Mädchen landen in der Prostitution, Jungen werden als Billigarbeiter ausgebeutet. Frankfurter Rundschau

Aiding Disaster How the United Nations‘ OCHA Helped Assad and Hurt Syrians in Need Foreign Affairs

Horst Seehofer

Druschba! Freundschaft! Die München-Moskau-Connection ist zurück: Bayerns Ministerpräsident Seehofer reist diese Woche zum sanktionsgeplagten russischen Präsidenten Putin. Macht er jetzt den Strauß? Spiegel

Nützlicher Idiot Horst Seehofers Reise nach Moskau spielt Wladimir Putin in die Karten. Dass der CSU-Chef trotzdem fliegt, zeigt vor allem eines: seine grenzenlose Abneigung gegenüber der Kanzlerin. Stern

Die Achse München-Moskau Wenn Seehofer nach Moskau fliegt, vertritt er vor allem die bayerische Wirtschaft. Ähnlich wie Putin ist er ein Gegner Merkels. Wer instrumentalisiert wen? Zeit

Seehofer bei Putin – heikle Reise zu heiklem Zeitpunkt Trotz der behaupteten Vergewaltigung und verlängerten Sanktionen fliegt der CSU-Chef nach Moskau. Er bringt einen Freund Putins mit. Süddeutsche Zeitung

Sexarbeit

Schutz der Fremdbestimmten Union und SPD haben sich auf ein Gesetz zur Prostitution geeinigt. Doch dürften Meldepflichten und Kondomzwang wenig ändern. Unterdrückung und Zwang müssen wirksamer bekämpft werden. FAZ

Die große Koalition dreht an den falschen Schrauben Union und Sozialdemokraten haben sich endlich auf eine Veränderung des Prostitutionsschutzgesetzes geeinigt. Doch leider dreht die große Koalition an den falschen Schrauben. Berliner Zeitung

Prostituierte werden ab 2017 wieder registriert SPD und CDU haben sich auf ein gemeinsames Prostitutionsgesetz geeinigt: Die heftig umstrittene Anmeldepflicht für Prostituierte kommt. Tagesspiegel

Brexit

Scheinsieger Cameron kann sich zu Hause sehen lassen Die Zugeständnisse der EU an David Cameron sind überschaubar und im Grunde lapidar. Aber ihm wird die Pose des strahlenden Siegers gegönnt, um die widerspenstigen Briten zu besänftigen. Die Welt

Das Beste beider Welten Ein hemdsärmeliger Cameron präsentiert seine Verhandlungen mit Brüssel als Sieg. Doch nicht nur harte EU-Gegner auf der Insel zweifeln. FAZ

Europas Zukunft als Spielball eines politischen Zockers David Cameron lässt sich in der Brexit-Debatte als Sieger feiern. In der Heimat ist ihm aber längst die Deutungshoheit entglitten. Schade für die EU, denn Europas Zukunft ist längst zum Spielball eines politischen Zockers verkommen. Berliner Zeitung

Hintertürchen Das ist kein Katalog der Grausamkeiten. Die Gefahren des Papiers, das EU-Ratspräsident Donald Tusk nun als Grundlage für die Verhandlungen mit Großbritannien für eine Reform der Union präsentiert hat, liegt in seiner Unscheinbarkeit. Bonner General-Anzeiger

The EU’s Proposal to Keep Britain in the Bloc British Prime Minister David Cameron is calling the proposal „real progress,“ but says more work needs to be done. The Atlantic

USA

Marco Rubio ist der neue Stern am Kandidatenhimmel Iowa war nur die erste der Vorwahlen, aber sie hat Symbolkraft: Trumps Abstieg scheint vorgezeichnet, und die Konservativen haben einen neuen Hoffnungsträger. Bis zur nächsten Vorwahl. Die Welt

Erst verrückt, jetzt spannend Der eindeutige Sieger der Vorwahlen von Iowa heißt – Marco Rubio, ein gemäßigter Republikaner. Nanu? Hat nicht Ted Cruz gewonnen, der Rechtsausleger? Das sieht nur so aus. Tagesspiegel

Überraschung zum Saisonauftakt Die Wähler in Iowa haben nicht über den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten abgestimmt, aber das Ergebnis bestätigt das allgemeine Stimmungsbild. Es herrscht die Abneigung gegen das „System“. FAZ

Amerikaner, hört die Signale Tatsächlich! Der Sozialist Bernie Sanders macht Hillary Clinton die Kandidatur streitig. Das zeigt, wie wenig die Demokraten die Entfremdung ihrer Wähler einkalkulieren. Süddeutsche Zeitung

Die Sehnsucht nach einem Neustart Hillary Clintons Albtraum ist er noch nicht, aber Bernie Sanders Erfolg macht ihr schon Sorgen. Und das ist auch ganz gut so. taz

The rush to derail Rubio He built a lead over a pack of rivals with a strong Iowa finish, but Bush, Christie and Kasich are trying to pull him back. Politico

Suchmaschinen

Yahoo

Die Todesspirale scheint unaufhaltsam Es wird einsam um den einstigen Internet-Pionier Yahoo und die glücklose Chefin Marissa Mayer. Entlassungen, sinkende Gewinne und Umsätze, die Todesspirale scheint unaufhaltsam. Sind Mayers Tage gezählt? Handelsblatt

Was nun, Marissa Mayer? Der Internetkonzern Yahoo stellt sich zum Verkauf. Vorstandsvorsitzende Marissa Mayer gibt zwar weiter Durchhalteparolen aus, stellt sich aber auch selbst ein wenig schmeichelhaftes Zeugnis aus. FAZ

Woran Marissa Mayer gescheitert ist Yahoo verzeichnet einen Milliardenverlust, 15 Prozent der Mitarbeiter müssen gehen: Marissa Mayer ist mit ihrem Konzept bei dem einstigen Internet-Riesen gescheitert – sie konnte die Kernprobleme von Yahoo nicht lösen. Wirtschaftswoche

Google

Googles Wert Der Mutterkonzern der Suchmaschine ist nun das teuerste Unternehmen der Welt. Das Werbegeschäft läuft glänzend. Das Potential der vielen Zukunftsprojekte des Konzerns bleibt dagegen weiter im Dunkeln. FAZ

Enorme Fallhöhe Alphabet ist mit 535 Mrd. Dollar aktuell der wertvollste Konzern der Welt. Das unter dem Namen Google bekannt gewordene Unternehmen hat den Erzrivalen Apple als Alphatier an der Börse abgelöst. Börsen-Zeitung

Warum Google bald noch viel mächtiger sein wird Das gab es nie: In nur 18 Jahren hat sich Google zum größten Börsenkonzern der Welt aufgeschwungen und damit Apple entthront. Es gibt gute Gründe, warum der Konzern noch viel an Wert gewinnen wird. Die Welt

Warum die Google-Mutter der wertvollste Konzern der Welt ist Der Konzern investiert einerseits in innovative – noch defizitäre – Zukunftsprojekte, verdient aber mit dem Internet-Anzeigengeschäft gutes Geld. Süddeutsche Zeitung

…one more thing!

Bargeld statt Kontrolle Gegen das Bargeld tritt eine internationale Allianz an – sie reicht von Washington, dem Silicon Valley über New York bis nach Brüssel, Berlin oder Frankfurt. Ihr Ziel ist totale Kontrolle. FAZ

Leitartikel

In Camerons Hand Was bedeutet der „Brexit“ für die EU? Die Brüsseler Verhandlungen gehen der Frage aus dem Weg. Doch ein Ausstieg Großbritanniens könnte weitreichende Folgen haben. FAZ

Wir brauchen die Briten! Erpresst David Cameron die EU mit seinem Forderungskatalog? Möglich. Sicher ist: Deutschland kann sich einen Brexit nicht leisten! Bild

Die Flüchtlingskosten laufen aus dem Ruder Auf 50 Milliarden Euro werden die Ausgaben für Asylbewerber bis 2017 geschätzt. Schäuble will trotzdem die schwarze Null im Haushalt verteidigen. Doch dafür müsste man die Hilfe effizienter gestalten Die Welt

Fieberhafter Kampf gegen das Virus Sommerferien, Karneval, Olympische Spiele – schöne Aussichten für die Brasilianer. Wäre da nicht das Zika-Virus. Die Regierung sucht fieberhaft nach Möglichkeiten, um die Epidemie einzudämmen. Mit mäßigem Erfolg. Handelsblatt

Bittere Lehren aus Iowa Immerhin, die Hetztiraden Donald Trumps finden in Iowa weniger Anklang als befürchtet. Doch Gegenkandidat Ted Cruz, der Sieger der Vorwahl, ist nur leiser als Trump – aber damit nicht weniger gefährlich. Frankfurter Rundschau

Die Republikaner werden sich hinter Rubio scharen Der Drittplatzierte von Iowa hat einen immensen Vorteil gegenüber dem Brüllaffen Trump und dem rechten Ideologen Cruz. Süddeutsche Zeitung

You Didn’t Win Iowa. Now What? Advice for the election season’s first batch of also-rans. New York Times

Why should Iowa and N.H. always go first? Our view: Replace system with rotating regional primaries. USA Today

Rep. Loebsack: Iowa, grassroots politics at its finest Switching to a rotating primary system would place an overwhelming emphasis on advertising. USA Today