Cyber-Dschihad Es ist ein Alarmsignal: Dass Dschihadisten einen Fernsehsender über Stunden lahmlegen und dessen Webseiten und Social-Media-Plattformen für eigene Propaganda umfunktionieren, hat es bisher noch nicht gegeben. Bonner General-Anzeiger
Gekaperte Fernsehsender sind erst der Anfang Wir unterschätzen die zottelbärtigen Halsabschneider, denn die IS-Terroristen sind längst in der IT-Moderne angekommen. Und wir vernachlässigen unsere Netzsicherheit auf fahrlässige Art und Weise. Die Welt
„Das ist erst der Anfang“ Cyberkriminalität geht uns alle an, sagt Falk Garbsch vom Chaos Computer Club. Wer heute einen TV-Sender hackt, kann morgen die Stromversorgung lahmlegen. taz
Die moderne Gesellschaft ist verwundbar Der Hacker-Angriff auf den französischen Fernsehsender TV5 Monde war kein direkter Angriff auf Menschenleben – aber dennoch ein erschreckender Anschlag auf die Informations- und Meinungsfreiheit. Kölner Stadt-Anzeiger
Hacker, bitte melden! Nach den Angriffen auf TV5 Monde in Frankreich: Sicherheit in der digitalen Welt ist mit Ideen von gestern nicht zu haben. Tagesspiegel
Passwörter von TV5 Monde in TV-Interview zu sehen In einem Fernsehinterview hat ein Redakteur offenbar unabsichtlich die Passwörter für die Social Media Konten des Senders TV 5 Monde öffentlich gemacht. Der Bericht wurde nach der Cyberattacke auf den Sender gedreht und ausgestrahlt. Rheinische Post
Rassismus vs. Integration
Rassismus ist nichts typisch Ostdeutsches Auch im Westen werden Flüchtlingsheime angegriffen. Die Vorurteile im Osten sind allerdings stärker. Stark gestiegen sind auch die Übergriffe auf Flüchtlinge – und die Zahl flüchtlingsfeindlicher Proteste. Frankfurter Rundschau
Bedenklich braun Tröglitz ein Einzelfall? Nein, überall in Deutschland werden Ausländer bedroht oder angegriffen. Doch es gibt regionale Unterschiede. Fremdenfeindliche Vorfälle des Jahres 2015 – ein Überblick. Süddeutsche Zeitung
Nicht jeder Döner führt schon in die Parallelgesellschaft Westlichkeit bedeutet doch gerade Multikulti. Wir sollten nicht immer gleich das Gespenst der Parallelgesellschaften an die Wand malen, die es so meist gar nicht oder nur in seltenen Fällen gibt. Die Welt
Hier sind Flüchtlinge echt willkommen Das Gegenbeispiel zu Tröglitz: Hohenmölsen hat sich gut auf seine Asylbewerber vorbereitet. Eine Willkommensinitiative nimmt die Flüchtlinge an die Hand und zeigt ihnen ihre neue Heimat. Das Miteinander funktioniert. Frankfurter Rundchau
Nationen konkurrieren um die besten Köpfe Wie gelingt Integration? Der Soziologe Friedrich Heckmann erklärt, warum Migration nach Marktmechanismen funktioniert – und wie sich der Erfolg von Integration messen lässt. Süddeutsche Zeitung
Nicht jedes Kopftuch ist Zeichen der Unterdrückung Die Verfassungsrichter haben das Kopftuchverbot in Schulen gelockert. Es gefährde den Schulfrieden nicht unbedingt. Aber eigentlich müssten Argumente der Gleichbehandlung umgekehrt ausgelegt werden. Die Welt
Große Koalition
Wie Merkel die CDU entstaubte Seit dem 10. April 2000 ist Angela Merkel CDU-Vorsitzende. In 15 Jahren an der Spitze hat sie die Partei gründlich modernisiert. Doch sie musste sich auch selbst verändern. Süddeutsche Zeitung
Keine Experimente Maggie Merkel, Angie Thatcher – das war einmal. Merkel ist erfolgreich, weil sie sozialdemokratische Politik macht. Tagesspiegel
Sitzend siegen Unterschiedlicher könnten die Gemütslagen in den beiden großen Parteien nicht sein. Nordwest Zeitung
Das gefährlichste Amt der Republik Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat erlebt, wie ihre Vorgänger über Skandale stürzten. Deshalb will sie aufklären – um jeden Preis. Auch beim nur scheinbar kleinen Unruheherd Sturmgewehr G36. FAZ
Was die SPD tun muss, um Kanzlerpartei zu werden In der K-Frage betreibt die SPD verfehltes Personalmanagement. Die Wähler suchen nicht die beste Lösung. Sondern das Vertrauen in eine Person, von der sie glauben, sie in- und auswendig zu kennen. Die Welt
Mindestlohn
Mindestlohn als Chance Der Ruf des Gastgewerbes ist ramponiert. Für das Image und den Wettbewerb ist der Mindestlohn ein Gewinn. Seit 100 Tagen gilt in Deutschland ein gesetzlicher Mindestlohn – Zeit für eine vorsichtige Bilanz. Frankfurter Rundschau
Ein Mindestmaß an Fairness Die Konjunktur boomt – trotz Mindestlohn. Arbeitsministerin Andrea Nahles ist mit der Umsetzung ihres Herzensprojekts zufrieden. Doch ihr Gesetz hat Arbeitsplätze gekostet. Stern
Das dicke Ende Ernüchterung macht sich breit: Vor rund 100 Tagen wurde die gesetzliche Lohnuntergrenze eingeführt und für die SPD zeichnet sich ab, dass die magische Zahl „8,50 Euro“ nicht zum erhofften Gewinnerthema werden wird. Bonner General-Anzeiger
100 Tage Ernüchterung Eine Frist von 100 Tagen ist neuen Amtsinhabern oder Projekten üblicherweise als Schonfrist vergönnt. In dieser Zeit werden Anlaufschwierigkeiten verziehen. Beim neuen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn der schwarz-roten Regierung war dies nicht so. Die Kritik daran ist nie verstummt. Und tatsächlich ist die Bilanz nach den ersten 100 Tagen ernüchternd. Börsen-Zeitung
8,50 Euro – umkämpft wie am ersten Tag Seit hundert Tagen gilt der gesetzliche Mindestlohn. Ein ökonomisches Debakel ist ausgeblieben – jedenfalls bislang. Politisch ist der Streit um Wohl und Wehe von 8,50 Euro trotzdem noch lange nicht ausgefochten. Wirtschaftswoche
„Ausbeutung ist immer schlecht“ Seit 100 Tagen gibt es den Mindestlohn in Deutschland. Was hat sich für drei der vielen betroffenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verändert? taz
Griechenland
Atempause für die griechische Regierung Mit der fristgerechten Rückzahlung eines IWF-Kredites verhindert die griechische Regierung vorerst den Staatsbankrott. Doch die Situation ist weiter prekär, Ende April naht die nächste Entscheidung. Frankfurter Rundschau
Ohne Not in schlechte Gesellschaft Griechenlands Ministerpräsident Tsipras konnte von seinem Besuch bei Putin nichts Greifbares mitnehmen. Seine rhetorische Anbiederung an Moskau hat sich nicht gelohnt. Zeit
Was in Griechenland schiefgelaufen ist Spanien, Portugal, Irland – sie alle haben die Wende fünf Jahre nach Ausbruch der Krise geschafft. Nur Griechenland steht wieder mal vor der Pleite. Warum? Süddeutsche Zeitung
Griechenland ist in der Staatswirtschaft gefangen Seit 50 Jahren hat jede Regierung Reformen versprochen. Umgesetzt wurden sie nie. Das schreibt zumindest der Ökonom George Bitros. FAZ
Der Heiratsschwindler aus Athen Trägt Harald Martenstein sein Hemd über der Hose, wird er verdächtigt am James-Dean-Lookalike-Contest in der Seniorenklasse teilzunehmen. Aber Yanis Varoufakis darf das. Zeit
Syrien
Jordanische Zeitbombe In Jordanien schwindet die Begeisterung für den Krieg gegen den IS. Die Probleme des Königreichs werden immer größer: Jordanische Dschihadisten, die Lage in Syrien, die Flüchtlinge im eigenen Land – eine Zeitbombe. FAZ
In der tödlichen Falle von Jarmuk Der IS ist in den seit Jahren belagerten Bezirk Jarmuk in Damaskus eingedrungen. Der gesamte Horror des syrischen Bürgerkrieges bricht über das Flüchtlingsviertel herein. Zeit
Assads zynischer Plan Seit der Eroberung durch den „Islamischen Staat“ blickt die Welt erschrocken auf Jarmuk. Uno-Generalsekretär Ban spricht von einem „Todeslager“. Dabei hat das Assad-Regime die Menschen in dem Stadtteil von Damaskus schon seit Jahren ausgehungert. Spiegel
Iran
Irans islamistischem Regime kann man nicht trauen Aus der Traum vom Atomabkommen? Nur wenige Tage nach der Einigung im Atomstreit stellt Teheran die gesamte Vereinbarung in Frage. Das Verhalten überrascht nicht. Iran hat schon immer falsch gespielt. Die Welt
Too soon to celebrate The odds of a momentous agreement have shortened, but it is no dead Economist
Don’t Call It a Shakeup Why the Nuclear Deal Won’t Change U.S. Regional Politics Foreign Affairs
Anatomy of a disaster The U.S. conceded too much to Iran. Washington Post
Is Iran rational? Tehran must figure the costs and benefits. Washington Post
…one more thing!
Umgeben von Geschichtsverderbern In Panama soll es heute zu einem historischen Handschlag zwischen Barack Obama und Raúl Castro kommen. Doch die anderen Gipfelteilnehmer dürften sich der von Washington gewünschten Dramaturgie widersetzen. FAZ
Leitartikel
Cyber-Dschihad TV5 Monde ist kein militärisches Ziel. Indem der Islamische Staat den Fernsehsender ausgesucht hat, zeigt er, wovor er sich fürchtet: Vor der Anziehungskraft der freien Welt. FAZ
Angriff auf die Freiheit Frankreich, aber auch Deutschland müssen in ihre Cyberverteidigung personell und finanziell investieren. Denn der Kampf für Freiheit, Demokratie und Toleranz wird mehr denn je im Netz ausgefochten. Frankfurter Rundschau
Die Hölle von Jarmuk Die Berichte über das Leid in einem umkämpften Palästinenserlager bei Damaskus sind kaum zu ertragen. Der Fall offenbart die zynische Taktik des Assad-Regimes. Süddeutsche Zeitung
Das Humboldt-Forum bringt Bewegung Das Gewicht in der Kulturpolitik in Berlin hat sich massiv zugunsten des Bundes verschoben – durch Monika Grütters. Kulturstaatssekretär Tim Renner will nun eigene Akzente setzen. Und das neue Humboldt-Forum wird ein wichtiger Faktor sein in puncto Hauptstadtkultur. Tagesspiegel
Deutschland braucht Zuwanderung! Sinkende Geburtenzahlen, eine überalterte Gesellschaft: Das stellt die Wirtschaftsmacht Deutschland vor ein großes Problem. Bild
Die Macht der Schotten Es hat sich etwas verschobenim Vereinigten Königreich:Bei der Unterhauswahl am7. Mai könnten die schottischen Nationalisten drittstärkste Kraft werden – und das Land in die Unberechenbarkeit stürzen Die Welt
Where Government Excels Americans aren’t saving enough for retirement, and Social Security isn’t currently big enough to fill the gap. So why not make it bigger? New York Times
What does Hillary stand for? The most familiar candidate is surprisingly unknown Economist
White Police Officer Is South Carolina’s Third Charged in Past Year for Killing an Unarmed Black Man But data shows that legal consequences for cops who kill remain rare. Mother Jones
Fearing the police When a misdemeanor is a capital offense. Washington Post