BND, Migration, Verteidigungsbündnis, Griechenland, Ukraine, Baltimore, Nepal & VW

Die skandalösen Praktiken der NSA Der Skandal rund um die Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA erschüttern Berlin. Die Agenda des Untersuchungsausschusses muss neu formuliert werden und es drohen personelle Konsequenzen. Frankfurter Rundschau

Mit der Lizenz zum Lügen Die Arbeit des BND wird derzeit wieder heftig kritisiert. Doch ein Problem wird weitgehend übersehen, sagt der ehemalige Bundesrichter Wolfgang Neskovic: Die BND-Beamten können ungestraft lügen. Das muss sich ändern, fordert der Ex-Bundestagsabgeordnete. Süddeutsche Zeitung

Wer der BND-Affäre zum Opfer fällt Die Rolle des BND in der NSA-Affäre muss aufgeklärt werden. Doch schon jetzt lässt sich sagen: Eher als die Minister Steinmeier und de Maizière werden andere für die Sache zur Verantwortung gezogen. Tagesspiegel

Die Sinnfrage Wenn er seinen Job tugendhaft erledigen soll, brauchen wir keinen Auslandsgeheimdienst – zur Analyse genügt eine Denkfabrik. WAZ

Migration

Was Demba und mich trennt Wir sind nur zufällig Europäer. Uns stehen nicht mehr Rechte zu als denen, die zufällig in Afrika geboren wurden. Sie sollten durch die Welt ziehen dürfen wie wir. Zeit

Deutschland braucht junge Zuwanderer Ein neues Konzept des Sachverständigenrats zeigt, wie Flüchtlings-und Wirtschaftspolitik besser harmonieren könnten. Denn eines ist klar: Ohne Zuwanderer wären wir ziemlich aufgeschmissen. Frankfurter Rundschau

Das Land vergreist Die Deutschen werden weniger – und immer älter. Die Nachricht könnte der Stadtgesellschaft in Bonn oder Köln fast egal sein. Bonner General-Anzeiger

Tore auf Die neuesten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung unterstreichen die These: Deutschland braucht Einwanderer. Wir müssen den Zuzug offensiv gestalten. Stuttgarter Zeitung

Ein Plädoyer für Kinder, trotz allem 1,3 Kinder im Schnitt: Warum bekommen die Deutschen so wenig Nachwuchs? Das Buch „Seid fruchtbar und beschwert euch!“ beschreibt die Ursachen. Tagesspiegel

Den Langzeitruhestand können die Rentner vergessen Das kann sich wohl heute kaum jemand vorstellen: Die Überalterung unserer Gesellschaft kehrt die Generationenverantwortung um. In Zukunft müssen sich die Alten um die Jungen kümmern – lebenslang. Die Welt

„Du wirst in Deutschland nicht glücklich werden“ Drei Muslime reisen nach Dresden, um zu reden. Manche schütteln den Kopf, andere bitten um Verständnis für Pegida. Und manche sagen: „Mit Euch kann ich leben.“ Zeit

Gestatten, ich bin ein Flüchtling Liebes Europa, bevor du mir deinen kalten Rücken zeigst, lass mich dir sagen, dass ich dich nicht anbetteln werde. Ich will lediglich einen Teil deiner Zeit, und nicht das Kleingeld in deiner Brieftasche. Ich will, dass du mir zuhörst, nur ein einziges Mal. Huffington Post

Europäische Verteidigungsallianz

Wie Europa den Terror bekämpft Das neue Terrorismusabwehrzentrum wird der Sicherheit der EU-Bürger dienen und zugleich auf die Wahrung der Grundrechte achten. Gerade die Cyberkriminalität stellt die Behörden vor große Herausforderungen. Frankfurter Rundschau

Die europäische Armee kommt Die europäischen Länder wollen keine militärische Autonomie abgeben. Aber sie können sich ihre Armeen nicht mehr leisten. NZZ

Mehr Strategie Europa wird bedroht. Das ist keine Überzeichnung. Der Blick auf Anschläge, Gewaltakte und andere Krisen reicht, um zu belegen, dass der innere Frieden dieser Gemeinschaft längst nicht mehr selbstverständlich ist. Nordwest Zeitung

Die Schlachten von übermorgen und vorgestern Japan und Amerika wollen bei der Verteidigung enger zusammenarbeiten. Das ist vor allem ein Sieg für Abe – doch der Ministerpräsident steht unter Beobachtung. Von ihm wird Buße für die Aggression im Zweiten Weltkrieg erwartet. FAZ

Griechenland

Gefesselter Tsipras Die Isolation Griechenlands beim Rigaer Finanzministertreffen scheint Alexis Tsipras die Augen geöffnet zu haben. Sollte der griechische Ministerpräsident angesichts des drohenden Staatsbankrotts allmählich die Dramatik der Lage begreifen? FAZ

Wer anstelle von Varoufakis die Griechen retten soll Griechenlands Ministerpräsident Tsipras wechselt das Team aus, das mit der EU diskutiert. Die zwei Neuen gelten als bescheiden – im Gegensatz zum glamourösen Finanzminister Varoufakis. Süddeutsche Zeitung

Draghis problematische Doppelrolle Die Griechenland-Krise zeigt: Die beiden Rollen der EZB als oberste geldpolitische Instanz und Bankenaufseherin passen nicht zusammen. Die Zentralbank steckt in einen Interessenkonflikt. Handelsblatt

Tsipras in höchster Not Alexis Tsipras´ Kampf um das politische Überleben beginnt: Das griechische Volk soll über seine illusorischen Wahlversprechen abstimmen. Davon hängt die Zukunft des Landes ab, doch Tsipras verbindet das mit seinem eigenen Fortkommen. FAZ

Alexis Tsipras hat den Poker mit den Geldgebern verloren Wenige Wochen trennen Griechenland nur noch von der Staatspleite. Nun muss alles ganz schnell gehen: Premier Tspiras entmachtet den umstrittenen Finanzminister Varoufakis und stellt Reformen in Aussicht. Kölner Stadt-Anzeiger

Ukraine

Planvolle Eskalation Die Ausweitung der Kämpfe in der Ostukraine erinnert daran, dass von den Minsker Vereinbarungen nur wenige Punkte erfüllt worden sind. Offenbar wollen die Separatisten keinen Frieden. FAZ

Wenn der Westen versagt Tut der Westen nicht mehr, wird die Ukraine zu Putins Exempel. NZZ

Kiev’s Purge Behind the New Legislation to Decommunize Ukraine Foreign Affairs

Baltimore

Der Mittelklassen-Effekt Die Straßenunruhen in Baltimore zeigen, wie ungleich sich die US-Wirtschaftserholung auswirkt. Die Mittelklasse und die ärmeren Schichten leiden – trotz des erwarteten Anstiegs des US-Bruttoinlandsprodukts. Handelsblatt

Schwarze Schläger erinnern an den Ku Klux Klan In Baltimore schauen Eltern entsetzt und ohnmächtig auf die Gewalt ihrer Kinder: Diese attackieren mit rassistischer Brutalität vor allem Geschäfte arabischer und chinesischer Inhaber. Die Welt

In der Hand der Rauschgiftbanden Nach dem Tod eines Schwarzen in Polizeigewahrsam versinkt Baltimore im Chaos. Die Gewalttäter der Nacht aber haben wenig mit den Demonstranten des Tages gemein. Soldaten der Nationalgarde sollen für Ordnung sorgen. FAZ

Grassierende Polizeigewalt in Baltimore Die Polizeibehörden in den USA müssen besser kontrolliert und besser ausgestattet werden. Nur so lässt sich die oft übertriebene Gewalt gegen Schwarze wie in Baltimore oder Ferguson eindämmen. Berliner Zeitung

Abgehängt Es gehört zu den zynischen Wahrheiten in einem Amerika, das sich an den Kreislauf von Armut, Drogen und Kriminalität in vielen seiner abgehängten Groß- und Mittelstädte gewöhnt hat. Bonner General-Azeiger

„Die Macht ist da, wo das Geld ist“ Lance Lucas leitet die schwarze Handelskammer in Baltimore. Das Leben in der Stadt sei von Armut, Segregation und Chancenlosigkeit geprägt. taz

The Absence of Legitimate Authority in Baltimore If police brutality sparked protests, why would anyone expect the police to be able to stop them? And if not the police, who can? The Atlantic

Obama outlines 6 principles on race in America The president lights into the media and Washington’s political class. Then he throws up his hands. Politico

Nepal

Hilfs-Wettlauf mit Hintergedanken China und Indien stehen bereit, ihrem vom Erdbeben schwer getroffenen Nachbarn zu helfen. Das Ganze geschieht nicht nur aus Nächstenliebe. Sie wollen die Katastrophe nun nutzen, um ihren Einfluss auf Nepal zu sichern. Es geht um Wasser – und um Sicherheitsinteressen. FAZ

Nepal braucht langfristige Hilfe beim Wiederaufbau Das Erdbeben in Nepal könnte ein Weckruf sein: Nach der Nothilfe für die Opfer der Katastrophe muss die internationale Gemeinschaft den Bewohnern des armen Landes auf Dauer helfen, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Tagesspiegel

„In abgelegenen Dörfern sind Menschen auf sich allein gestellt“ Nach dem gewaltigen Erdbeben in Nepal warten die meisten abgelegenen Bergdörfer noch immer auf Hilfe. Der Direktor eines privaten Colleges hat sie besucht. Zeit

Zwischen Mühlsteinen Zehn Jahre wird es wohl dauern, bis die vom Erdbeben zertrümmerten Kulturdenkmäler Nepals wieder hergerichtet sind. Mindestens eine Dekade dürfte es auch brauchen, bis sich die Wirtschaft des 28 Millionen zählenden Landes nach dem verheerenden Erdbeben wieder berappeln kann. Bonner General-Anzeiger

VW

Vorbild für Winterkorn Es ist noch nicht lange her, da galt Daimler als Krisenfall. Doch der Konzern hat eine Erfolgsformel gefunden: Weniger Kosten, mehr Ruhe. Es wäre die Blaupause für VW-Chef Winterkorn. FAZ

War da was? Martin Winterkorns erster öffentlicher Auftritt nach dem Abschied von Ferdinand Piëch ist kurz und abgeschirmt. Und so skurril, als hätte es die Ereignisse der vergangenen beiden Wochen nie gegeben. Handelsblatt

„Freuen Sie sich auf Winterkorn“ VW ohne Piëch – geht das? Sicher. Bei der Eröffnung der neuen Konzernrepräsentanz in Berlin soll niemand sehen, dass alles anders ist. Dabei bekommt Vorstandschef Winterkorn Hilfe von: Robbie Williams. Süddeutsche Zeitung

…one more thing!

Das konservative Amerika zittert Ab heute berät der Oberste Gerichtshof der USA, ob die Ehe von Schwulen und Lesben landesweit anerkannt werden soll. Es wäre ein großer Sieg für das progressive Amerika. Zeit

Leitartikel

Frankreichs Malaise Seit Jahren geht es mit unseren Nachbarn bergab. Inzwischen besingen sogar die Intellektuellen den Niedergang. Nicht zuletzt die viel beschworene Laizität hat die Gesellschaft in eine Sackgasse geführt Die Welt

Kindererziehung ist mehr wert! Erzieherinnen und Erzieher haben einen der wichtigsten Berufe in unserer Gesellschaft! Doch werden viel zu schlecht bezahlt. Bild

Lufthansa vor einer Zäsur Lufthansa steht unter Druck: Billigfluganbieter hierzulande, Konkurrenz vom Persischen Golf. Die Kooperation mit staatlich geförderten Rivalen ist längst kein Tabu mehr – Favoriten gibt es auch schon. FAZ

Wo sich das Schicksal der Deutschen Bank entscheidet Muss Deutsche-Bank-Chef Fitschen zurücktreten? Seine Geschäfte kann er auch als Angeklagter im Münchner Prozess weiterführen, das ist nur eine Frage der Organisation. Komplexer ist die moralische Frage. Süddeutsche Zeitung

Mangelnder Respekt vor dem Gesetz Gleich mehrfach musste sich die Deutsche Bank zuletzt vor Gericht behaupten. Darin zeigt sich auch eine Kultur der Verantwortungslosigkeit. Berliner Zeitung

Tanzen im Mai die Bären an der Börse? Der Wonnemonat Mai steht vor der Tür, Zeit der Börse den Rücken zu kehren? Genau das besagt nämlich eine alte Börsenweisheit. Doch Experten zweifeln, dass „Sell in May“ in diesem Jahr die richtige Strategie ist. Handelsblatt

In Baltimore, We’re All Freddie Gray Like most blacks here, I’ve faced police aggression all my life. New York Times

Approve same-sex marriage Our view: Justices have a chance to remedy an injustice that affects tens of thousands of families. USA Today

Let voters decide Opposing view: Supreme Court should allow marriage policy to be worked out democratically. USA Today