GroKo
Merkels Instinkte haben versagt Den Mitgliedern der Unionsfraktion wäre ein Wechsel mit Segen von oben vermutlich lieber gewesen als der demokratische Paukenschlag. Doch die Kanzlerin hat die Warnschüsse nicht gehört. FAZ
Es geht auch ohne Intrigen und Seilschaften Ralph Brinkhaus zeigt seiner Partei, was ein Merkel-Nachfolger können und mitbringen muss. An seinem Bespiel kann die CDU lernen, wie man eine Spaltung verhindert. Süddeutsche Zeitung
Aufbruch in die Ratlosigkeit Die CDU war stets die Machtmaschine der Bundesrepublik, Pragmatismus war ihr oberstes Prinzip. Doch inzwischen ist sie ein gäriger Haufen. Was ist passiert? Zeit
Angela Merkel ist eine Bundeskanzlerin auf Abruf Die Abwahl Volker Kauders als Fraktionschef leitet das Ende von Merkels Kanzlerschaft ein. Ihre Macht zerrinnt – Deutschland braucht eine stärkere Regierung. Handelsblatt
Die Macht gehört ins Parlament War es das mit der Kanzlerschaft von Angela Merkel? Soweit ist es noch nicht. Aber klar ist auch, dass die Entscheidung der CDU/CSU-Fraktion von Dienstagnachmittag die Ablösung der Kanzlerin einleitet. Bonner General-Anzeiger
Dieses Land muss neu regiert werden Berliner Zeitung
Angela Merkel bleiben noch vier Wochen Zeit Nach der Abwahl von Unionsfraktionschef Volker Kauder stellt sich für die Kanzlerin die Frage: Ergreift die Sehnsucht nach Neuanfang jetzt auch die Partei? Augsburger Allgemeine
Die schwarz-rote Bundesregierung soll endlich arbeiten! Die Bundesregierung droht von der Sommerpause direkt in den Winterschlaf zu fallen. Aufgewacht! Sie muss jetzt endlich die anstehenden Probleme angehen und lösen. Frankfurter Rundschau
Falsche Botschaft Schäubles Einschätzung, der Großteil der Asylbewerber werde bleiben, mag realistisch sein. Aber die Botschaft der Bundesregierung, die ja nicht zuletzt viel Kraft in die Durchsetzung der Ausreisepflicht steckt, sollte das nicht sein. FAZ
Deutsche Einheit
Die Unterschiede lassen sich nicht weiter wegfördern Die Politik hat ihre Möglichkeiten ausgereizt, zur wirtschaftlichen Einheit Deutschlands beizutragen. Nötig ist jetzt die klare Ansage, dass die Menschen in einer Marktwirtschaft und Demokratie nicht alles vom Staat erhoffen dürfen. FAZ
Warum sich Ostdeutsche als Opfer fühlen Es wächst nicht mehr zusammen, was zusammen ist. Und es wird noch sehr lange so bleiben. Frankfurter Rundschau
Extremisten der Freiheit Die Ostdeutschen sind nicht im gelobten Land der Freiheit angekommen – sondern nur in der Bundesrepublik. Sie müssen lernen, pragmatisch zu sein. taz
Gesundheitspolitik
Spahn befeuert ruinösen Wettbewerb um die billigste Krankenkasse Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Krankenkassen dazu zwingen, ihre Rücklagen abzubauen und die Beiträge weiter zu senken. Was auf den ersten Blick gut aussieht, hat enorme Risiken, warnt eine Gesundheitsexpertin der Grünen. Die Welt
Sachpolitik à la Spahn Jens Spahn versucht mit seinem neuen Gesetz, die Abwahl des Merkel-Vertrauten Kauder für sich zu nutzen. Mit dem geht aber vor allem das muntere Geldausgeben im Gesundheitssystem weiter. FAZ
Spahn fehlt der Mut zur Reform Es ist ein Fortschritt, dass Kassenpatienten künftig schneller einen Termin bei einem Facharzt bekommen werden. Doch das Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn hat einen großen Makel: Es geht die Probleme nur an der Oberfläche an. Das könnte sich rächen. Deutschlandfunk
Erdoğans Deutschlandbesuch
Warum Deutschland Erdoğan mit einem Staatsbankett empfängt Der Zeitpunkt für einen Neustart der Beziehungen mit der Türkei ist günstig. Doch aus dem Treffen erwächst auch eine Pflicht. Ohne Gegenleistung darf es es keine Zugeständnisse geben. Süddeutsche Zeitung
Mit Erdogan reden Der Besuch Erdogans in Deutschland ist zwar umstritten, doch es ist vernünftig, sich mit ihm zu treffen. In einer Krisenregion ist die Türkei derzeit der einzige Stabilitätsanker. FAZ
Wird er jetzt etwa nett? In Deutschland wirbt Präsident Recep Tayyip Erdoğan um Sympathie. In der Heimat erleben die Menschen ihn anders. Viele Türken hat er um ihre Existenz gebracht. Zeit
Beim Thema Gleichberechtigung besteht Redebedarf Der türkische Präsident bringt seine Ehefrau mit nach Berlin. Da könnte Merkel auch das Thema Gleichberechtigung von Frauen ansprechen. Tagesspiegel
Ein schwieriger Gast Es ist eine lange Geschichte zwischen Deutshcland und der Türkei – über Annäherung, Partnerschaft, Phasen der Freundschaft, Entfremdung, Krise, Abneigung – und nun wieder Eintritt in eine neue Phase der Annäherung. Bonner General-Anzeiger
Es braucht eine klare Ansage Seit Angela Merkel regiert, gibt es keine Türkeipolitik. Deutschland muss klären, wie das Verhältnis der Türkei zu Europa aussehen kann. taz
Wie Erdogan die Kontrolle über die Wirtschaft übernimmt Recep Tayyip Erdoğan will in Deutschland für mehr freien Handel werben. In der Türkei geschieht derweil das Gegenteil: Dort zieht der Staatschef zunehmend die Zügel für die Wirtschaft an. Wirtschaftswoche
Are relations between Turkey and Germany getting back to normal? Recep Tayyip Erdogan, Turkey’s leader, arrives in Germany keen to build bridges Economist
Brexit
Machthunger geht vor Landesinteresse In Grossbritannien droht ein Scherbenhaufen mit dem Brexit. Trotzdem engagiert sich die Führung der oppositionellen Labourpartei nicht für ein neues Austrittsreferendum – aus reinem Machtkalkül. NZZ
May verspricht niedrige Steuern Die Briten wollen Konzerne durch niedrige Steuern locken, trotz des EU-Austritts auf der Insel zu bleiben oder dorthin zu ziehen. Eine Umfrage zeigt: Deutsche Unternehmen interessiert das wenig. Süddeutsche Zeitung
Jeremy Corbyn, pillar of the establishment Labour’s leader isn’t the outsider that both his friends and enemies believe him to be Economist
A timeout is Britain’s best Brexit option It should be clear by now that the UK is nowhere near ready to leave the EU Financial Times
UN-Vollversammlung in New York
Der erste Auftritt von Maas in New York ist vielversprechend Überraschung bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York: Außenminister Heiko Maas umspielt feinfühlig Saudi Arabiens Herrscher. Das Verhältnis hatte sein Vorgänger an den Rand der Krise geführt. Die Welt
Amerikas Abschied Die USA haben einst die UN geschaffen, um der liberalen Weltordnung ein Gerüst zu geben und die eigene Stellung zu stärken. Nun reißt Präsident Trump diese Konstruktion mutwillig ein. Und schwächt damit auch sein eigenes Land. Süddeutsche Zeitung
Nicht Trump, sondern die Vereinten Nationen sind das Problem In der UN wird Trump für seine Rede ausgelacht. Viele sehen ihn als Hindernis für Multilateralismus. Doch die Schwierigkeiten liegen anderswo. Tagesspiegel
Foreign aid as a cash-only transaction? It’s worth a try. Maybe it is time to rethink the idea that we know better what other people need. Washington Post
The U.N. rebukes Trump in his hometown Foreign leaders refused to show the fealty Trump has come to expect from Republican lawmakers, conservative groups and even businesses. Politico
The Second Act of the Trump Foreign Policy His speech at the UN General Assembly affirmed his skepticism of multilateralism and embrace of authoritarianism. But what did it reveal about what lies ahead? The Atlantic
Trump’s Nineteenth-Century Grand Strategy The Themes of His UN General Assembly Speech Have Deep Roots in U.S. History Foreign Affairs
Daimler
In die Zukunft mit Schnauzer und Sneakers Dieter Zetsche hört als Vorstandschef von Daimler auf. Erreicht hat er viel – und weiß, dass in der automobilen Welt kein Stein auf dem anderen bleiben wird. FAZ
Die Ära von Daimler-Chef Zetsche endet mit einem dunklen Schatten Daimler-Chef Dieter Zetsche übergibt den Stab 2019 an den Schweden Ola Källenius, ein Eigengewächs des Konzerns. Nach einer Abkühlungsperiode soll Zetsche dann 2021 den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Doch durch die Diesel-Affäre bleibt eine grosse Unsicherheit. NZZ
Neuer Chef für eine neue Ära In der Autoindustrie und bei Daimler wird alles anders. Die Elektrifizierung und Vernetzung von Fahrzeugen stellt die Branche vor finanzielle wie strukturelle Herausforderungen. Börsen-Zeitung
…one more thing!
Amerika, Du hast es besser Die Leitzinsen in den USA steigen. Der Zinsabstand zur Eurozone wächst. Die Sparer hierzulande zahlen damit einen hohen Preis für die Rettung der Währungsunion. Wirtschaftswoche
Leitartikel
Deutsche Schneisen Zu den unterschiedlichen Lebensverhältnissen in Ost und West gehört auch eine recht einseitig entwickelte Selbstvermarktung und Übermoral. Auch der Westen kann vom Osten lernen. FAZ
Das Ende der Ära Merkel Nach dem Überraschungserfolg des neuen Fraktionschefs wissen die Nach-Merkel-Kandidaten, dass die Zeit des Abwartens vorbei ist. Der Kampf um die Nachfolge beginnt. Kommt noch einmal eine Chance für Schäuble? Süddeutsche Zeitung
Diese EU muss abgewickelt werden Die Migrationskrise zeigt: Die EU leistet nicht das, was die Bürger erwarten. Das Bündnis ist zu groß geworden. Wir brauchen eine neue Union – eine, die sich von Politikern wie Orbán und Salvini nicht in Geiselhaft nehmen lässt. Die Welt
Die EU muss ganz neu gegründet werden Der ökonomische Umweg, der ein Mittel zur politischen Einigung Europas sein sollte, ist zum Selbstzweck geworden. Das hat in die Sackgasse geführt. Wie man da wieder rauskommt. Tagesspiegel
Trumps Friedensplan klingt wie eine Drohung Donald Trumps Jahrhundertplan, eine Lösung für den Nahost-Konflikt zu schaffen, klingt immer mehr wie ein Erpresserschreiben eines Schulhof-Bullys. Frankfurter Rundschau
Tretet der Autoindustrie endlich entgegen Drei Jahre nach dem Dieselskandal will immer noch kein Politiker die Autohersteller verärgern. Auch der Verkehrsminister nicht, dem nun ein Kunststück gelingen muss. Zeit
Leadership, Laughter and Tariffs Are trade wars “good and easy to win”? Not when you’ve alienated the whole world. New York Times
Democrats Endorse Avenatti Brett Kavanaugh’s opponents will believe anything. Wallstreet Journal