Sachsen, Merkel, Brexit & Mobile World Congress

Sachsen

Widerspruch Dass Fremdenhass nicht zu rechtfertigen ist, dafür braucht man nicht einmal die Kirchen. Eher für die Frage, ob ein bisschen Clausnitz nicht überall ist. FAZ

Rassistische Ressentiments wurden zu lange kleingeredet Mit vielen fremdenfeindlichen Übergriffen ist Sachsen zum Synonym für rechten Grusel geworden. Das liegt an fatalen Versäumnissen. Tagesspiegel

Warum Sachsen? Über zwei Jahrzehnte erzkonservatives Lebensgefühl: Das Bundesland führt die Statistiken zu fremdenfeindlichen Straftaten an. taz

Falscher Sachsenstolz Seit Jahrzehnten werden in Sachsen rechtsextreme Straftaten verharmlost oder gar nicht erst als solche benannt. Die Folgen sind jetzt fast täglich zu beobachten. FAZ

Das Sachsen-Dilemma der CDU Die Christdemokraten verurteilen die fremdenfeindlichen Exzesse, wollen aber auch nicht jene in den eigenen Reihen vor den Kopf stoßen, die ihre Probleme mit den vielen „Fremden“ im Land haben. Für die Gratwanderung ist de Maizière die passende Besetzung. Frankfurter Rundschau

Stanislaw Tillich ist ein Heuchler Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat die fremdenfeindlichen Vorfälle in Clausnitz und Bautzen verurteilt. Das ist gut so. Schlecht ist aber, dass Tillich nicht vorher schon so entschieden gegen rechte Tendenzen gekämpft hat. Berliner Zeitung

Ein Brand, sie zu wecken In Bautzen brennt ein Flüchtlingsheim und Anwohner freuen sich. Nun hofft nicht nur der Oberbürgermeister, dass die Bautzener sich für die richtige Seite engagieren. Zeit

Wirtschaft bangt um Standort Sachsen Sachsens Ministerpräsident Tillich will heute zu den ausländerfeindlichen Vorfällen in seinem Bundesland Stellung nehmen. Das ist auch nötig, denn die Wirtschaft fürchtet schon Rückschläge wegen der Vorkommnisse. Handelsblatt

Merkel

Merkel tut so, als sei nichts gewesen Angela Merkel zu Gast bei Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz: Diese fuhr ihr bei der Flüchtlingspolitik heftig in die Parade. Die Kanzlerin bleibt stoisch – doch ihr Elefantengedächtnis vergisst nicht. Die Welt

Mut und Wankelmut Wie viel Abweichung vom Kurs der Parteivorsitzenden verträgt ein Wahlkampf? Julia Klöckner und Guido Wolf haben sich entschlossen, bis zum Wahltag 13. März in der Flüchtlingspolitik die nationale Karte zu ziehen: Tageskontingente für Flüchtlinge nach österreichischem Vorbild. Bonner General-Anzeiger

Merkel lässt Klöckner abblitzen Distanz zur Kanzlerin, um daheim zu punkten: Die CDU-Wahlkämpfer Julia Klöckner und Guido Wolf fordern Kurskorrekturen in der Flüchtlingspolitik. Doch Angela Merkel winkt ab. Spiegel

Menetekel für Merkel Österreich wird für Flüchtlinge zum Flaschenhals. Was davon zu halten ist, hat der Brüsseler ­Kommissionchef Juncker noch einmal ausbuchstabiert: Gar nichts. WAZ

Noch einige Asse im Ärmel Stolpert Merkel wirklich über ihre liberale Flüchtlingspolitik? Nein, denn die Bundeskanzlerin hat noch viele Optionen. taz

Brexit

Für viele Briten ist EU-Brüssel eine Kolonialmacht Nirgendwo wird die „nationalen Souveränität“ so betont wie in Großbritannien. Mit Boris Johnson haben EU-Kritiker auf der Insel jetzt ein sehr prominentes Zugpferd. Europa muss mit dem Brexit rechnen. Die Welt

Warum die Wirtschaft den Brexit fürchtet Brexit Großbritannien Ende Juni stimmen die Briten darüber ab, ob ihr Land die EU verlässt. Schon jetzt zeigt sich, wie drastisch allein Worte die Märkte verunsichern können. Süddeutsche Zeitung

Die Briten vor dem Sprung Nach der Kampfansage durch Londons Bürgermeister Boris Johnson wird dem Premierminister eine Niederlage beim britischen EU-Referendum vorhergesagt. Aber ausgemacht ist das noch lange nicht. FAZ

Wie Londons Bürgermeister David Cameron aus der Fassung bringt Seit sich Boris Johnson für den Brexit ausgesprochen hat, sind unruhige Zeiten für den britischen Premier angebrochen – das wird bei der ersten Parlamentssitzung nach dem EU-Gipfel deutlich. Süddeutsche Zeitung

Der Brexit als Vehikel nach Downing Street Mit Boris Johnson erhält die Kampagne für einen Austritt Grossbritanniens aus der EU endlich ein äusserst populäres Zugpferd. Doch die Glaubwürdigkeit Johnsons ist angeschlagen. NZZ

Boris Johnson, immer schön contra Unberechenbares Großtalent und Camerons Rivale: Der Bürgermeister von London wirbt für den Brexit – und dabei auch für sich. Tagesspiegel

Briten-Deal könnte Berlin deutlich entlasten Von einer Regelung zum Kindergeld, die auf Druck Großbritanniens vereinbart wurde, könnte auch Deutschland profitieren. Süddeutsche Zeitung

Options market reveals depths of UK/EU jitters Sterling is sliding and gilts and the FTSE 100 are underperforming peers because of growing concern that Britons might vote to leave the European Union. But these moves are just the tip of the iceberg. Derivatives show an even deeper pessimism about the outlook for UK assets. Breakingviews

Mobile World Congress

Zähneputzen as a Service Wenn in Barcelona die Sonne untergeht, kommen die wirklich wichtigen Gadgets zum Vorschein. Zum Beispiel die vernetzte Genius-Zahnbürste von Oral-B. Ein Selbstversuch Zeit

Zuckerberg plant Ende der Kostenloskultur im Netz Mit der Initiative Internet.org wollte Mark Zuckerberg Menschen in Entwicklungsländern eigentlich mit kostenlosem Internet versorgen. Auf der Mobilfunkmesse in Barcelona schlägt er nun andere Töne an. FAZ

Es ist kompliziert mit Zuckerberg Facebook-Chef Mark Zuckerberg nutzt seinen Auftritt auf dem Mobile World Congress, um die Netzbetreiber zu umgarnen und für gemeinsame Projekte zu werben. Doch das geschieht nicht ohne Hintergedanken. Handelsblatt

Hoffnungsträger Eine Allianz großer Namen bürgt noch nicht für den Erfolg. Samsung und Facebook passen zwar nicht zum Bild der „Fußkranken“, die damals ihre Kräfte bündeln wollten, um den Siegeszug von Apple und Google zu stoppen. Die Euphorie, die das Publikum auf dem Branchenkongress in Barcelona erfasst hat, erinnert dennoch an ein Strohfeuer. Börsen-Zeitung

…one more thing!

Kriminelle Barzahler Deutschland wäre eine Zuflucht für Kriminelle, nur weil man hier noch hohe Beträge bar zahlen kann. Mit solchen ungeheuerlichen Behauptungen wird im Finanzministerium für eine Grenze der Barzahlungen gekämpft. FAZ

Leitartikel

Im Schatten der Niederlagen Auch schlechte Umfrageergebnisse bringen Angela Merkel nicht von ihrem Kurs in der Flüchtlingskrise ab, die Deutschland schon jetzt politisch verändert wie lange nichts zuvor. FAZ

Gabriel und die SPD werden die großen Verlierer sein Die Umfragen zu den drei Landtagswahlen sehen für die Volksparteien düster aus. Vor allem die SPD wird schmerzliche Verluste erleiden. Der Stabilität des Landes schadet die drohende Schlappe. Die Welt

Große Koalition zu klein Einer Sache konnten sich die deutschen Wähler immer sicher sein: Wenn gar nichts mehr geht, geht eine Große Koalition. Bild

Von Brandstiftern und Rassisten Die etablierten Parteien reden mit ihrer enthumanisierenden Debatte den Fremdenfeinden und AfD-Wählern das Wort und machen sich folglich zu Mittätern. Frankfurter Rundschau

Gehören AfD-Heimleiter zur deutschen Willkommenskultur? Gewalt gegen Flüchtlinge ist keineswegs nur ein sächsisches Problem. Vielmehr gilt es, die Interaktion zwischen rechtsradikalen Bewegungen und der Politik zu untersuchen. Berliner Zeitung

Ein Paketbote in Amazon-Kluft bedeutet nichts Gutes Der Konzern will jetzt auch noch zum Zusteller werden. Eine gewagte Idee – gegen die sich andere Logistiker rüsten müssen. Süddeutsche Zeitung

Johnson has failed the Churchill test By not appreciating the wider international context, the London mayor fails to emulate his hero Financial Times

Brexit: How Should Britain Vote? A panel of experts give their views. Newsweek

Emotion, Not Facts, Will Decide Whether Britain Stays in the E.U. An emotional referendum is set for June 23 Time

Cranks on Top The illusions of the G.O.P. elite may be no better than those of the leading candidate. New York Times

Playing the woman card Los Angeles Times