Paradise Papers
Steuern und Moral Eine gute Nachricht angesichts der „Paradise-Papers“ lautet: Ganz so schlimm, wie manche tun, ist es offenbar um Deutschland, die Steuern und die Moral gar nicht bestellt. FAZ
Es ist gut, dass es Steueroasen gibt! Es ist billig, die Geldgeschäfte der Reichen zu kriminalisieren. Auch diese Menschen haben legitime Schutzbedürfnisse, was ihr Vermögen anbelangt, vorausgesetzt natürlich, es war versteuert. Die Welt
Mächtige Verbündete schützen die Schattenreiche Berliner Zeitung
Wie diese Steuerflucht beendet werden könnte Der Skandal um Steuerflucht wäre beendet, wenn alle Banken, die Geschäfte mit Off-Shore-Firmen tätigen, von der Notenbank-Finanzierung ausgeschlossen würden. Tagesspiegel
Russland-Geschäfte über Umwege Wilbur Ross steht in der Kritik – immerhin ist der US-Handelsminister eine prominente Figur in den Paradise Papers. Die Spur führt nach Russland. Frankfurter Rundschau
Die Verteufelung des «Paradieses» ist allzu durchsichtig Wie so vieles können auch Offshore-Geschäfte für kriminelle oder fragwürdige Geschäfte missbraucht werden. Sie gehören aber zu einer globalen Wirtschaft. Manchmal sind sie Ausdruck von Missständen, kaum je deren Ursache. NZZ
SPD
Nicht alles wird anders Jetzt hat auch SPD-Chef Martin Schulz ein eigenes Papier zur Zukunft der Sozialdemokraten vorgelegt. Er stellt Fragen und möchte die Mitglieder beteiligen – auch mit einer Urwahl des Parteivorsitzenden. Aber das erst später. FAZ
Der nächste Neustart Die Wahrscheinlichkeit, dass Martin Schulz auch nach dem SPD-Bundesparteitag im Dezember Parteichef bleibt, ist groß. Für seine Partei wäre es für das erste zudem gut, wenn es zu einer Jamaika-Koalition käme, findet unser Autor. Bonner General-Anzeiger
Orientierungslos Ein Parteichef, der nach dem Wahlkampf seine Themen entdeckt – und ein Rivale, der es auch nicht besser weiß: Die SPD ist in einem traurigen Zustand. Zeit
Die SPD – eine Partei der Fragezeichen Die SPD will ihre Mitglieder bei inhaltlichen Fragen und der Besetzung von Spitzenposten künftig stärker mitreden lassen. Es braucht sehr viel mehr, um die zutiefst verunsicherte Partei wieder nach vorne zu bringen. Neue Osnabrücker Zeitung
Machtkampf im Verborgenen Die SPD soll kritischer auf den globalen Kapitalismus schauen, sagt Parteichef Schulz. Olaf Scholz ist unsichtbar anwesend. taz
CSU
Seehofer hat seine Nachfolge verbockt In der CSU tobt ein Machtkampf – und selten war die absolute Mehrheit für die Partei so weit weg wie derzeit. Für das Team Seehofer gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Süddeutsche Zeitung
Vertaktiert Das große Ziel Horst Seehofers war, Markus Söder als seinen Nachfolger zu verhindern. Nicht nur das droht zu scheitern. Schuld daran ist vor allem der CSU-Chef selbst. Zeit
Gefahr für Jamaika Die Sondierungsgespräche sind kompliziert genug. Nun verunsichert der CSU-Machtkampf die Jamaika-Partner: Gilt das mit Horst Seehofer Vereinbarte auch unter einem möglichen Parteichef Markus Söder? Spiegel
Seehofer in Berlin, Söder in München? Nach dem Aufbegehren der Jungen Union gegen Horst Seehofer setzen einflussreiche Mitglieder des Parteivorstands auf eine Doppelspitze. Die Sache hat allerdings einen dicken Haken. Augsburger Allgemeine
Saudi-Arabien
Wie viel Modernisierung verträgt ein Gottesstaat? Die Massenentlassungen in Saudi-Arabien zeigen: Der saudische Kronprinz will das Land von Grund auf reformieren. Ohne den Rückhalt der Bevölkerung wird er scheitern. Zeit
Der Gegen-Prinz Bei der jüngsten Verhaftungswelle in Saudi-Arabien wurde auch Prinz Al-Walid Opfer der Säuberungskampagne. Der Multi-Milliardär ist für den machthungrigen Kronprinzen eine echte Gefahr – auch weil er ihm sehr ähnlich ist. Handelsblatt
Ohne das Volk geht es nicht Die Verhaftung von Oligarchen und Politikern deutet eine Zeitenwende im Königreich an. Doch der ehrgeizige Kronprinz muss vorsichtig agieren – sonst droht dem Land Chaos Stuttgarter Nachrichten
Der undurchsichtige Reformer Der saudische Kronprinz Bin Salman hat mehrere Mitglieder der Königsfamilie verhaften lassen. Der Vorwurf lautet auf Korruption. Womöglich will er das Land tatsächlich reformieren. Doch auch andere Motive sind denkbar. Deutsche Welle
Libanon
Regierungskrise in Libanon: Im Auge des Sturms Mit dem Rücktritt von Libanons Premier Saad Hariri stürzt das Land erneut in eine Krise. Es ist die neueste, unheilvolle Entwicklung im saudisch-iranischen Hegemonialkampf. NZZ
„Wir betrachten das als Kriegserklärung“ Am Wochenende ist Libanons Regierungschef Hariri in Saudi-Arabien zurückgetreten. Jetzt sagt das Königreich, es sei, als ob Libanon ihnen den Krieg erklärt habe. Viele fragen sich, ob Hariri aus freien Stücken handelte. Handelsblatt
What Hariri’s Resignation Means for Lebanon An Escalation From Riyadh Foreign Affairs
Texas
Unter Waffengewalt Was muss noch passieren, damit sich Amerika endlich von seinem lockeren Waffengesetz verabschiedet? Die Vergangenheit zeigt: Verweise auf verwirrte Einzeltäter reichen längst nicht mehr aus. FAZ
Massaker ohne Folgen Ein Mann schießt 26 Menschen in einer Kirche in Texas nieder. Er hatte persönliche Motive. Trotz solcher Tragödien – in den USA keine Seltenheit – will die Regierung von verschärfter Waffenkontrolle nichts wissen. Handelsblatt
I’m Ex-Military and Want Semi-Automatic Weapons Banned The Texas church shooting is just the latest example of why civilians shouldn’t be allowed access to what are essentially weapons of war Newsweek
Google’s Mass-Shooting Misinformation Problem When no reputable information is available, the search engine promotes fake news. The Atlantic
Klimawandel
Mehr Ehrgeiz, bitte Der Klimagipfel in Bonn verhandelt nicht weniger als die Zukunft der Menschheit auf unserem Planeten. Auch Deutschland muss sich daher stärker im Klimaschutz engagieren. Zeit
Abstrakte Gefahr Wer sich auf das Gelände der Cop23 begibt, kann die Hoffnung schöpfen, der Planet Erde sei noch nicht ganz verloren. Doch außerhalb der Klimakonferenz, fernab der begleitenden Demonstrationen, Kundgebungen und Kunstaktionen in Bonn, ist die Welt eine andere. Bonner General-Anzeiger
Haftpflicht fürs Klima Gerade die ärmsten, am stärksten betroffenen Menschen können sich Versicherungen gegen Klimarisiken nicht leisten. Verursacherstaaten müssen langfristig zahlen. Frankfurter Rundschau
Klimaneutralität als Ziel schafft mehr Transparenz Konsistente Klimapolitik wird ein Ideal bleiben. Um die Inkonsistenz einzuhegen, könnte dem Ziel des Erreichens von Klimaneutralität mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. NZZ
100 Jahre Oktoberrevolution in Russland
Es war einmal eine Utopie 100 Jahre Russische Revolution – und was daran bis heute zum Staunen ist. Tagesspiegel
Alexander Kerenski, der letzte Bürgerliche Bevor die skrupellosen Revolutionäre um Lenin die Macht an sich rissen, mühte sich die bürgerliche Lichtgestalt Alexander Kerenski um ein Vorankommen Russlands. Erinnerung an einen Menschenfreund. Die Welt
Zaren sind große Mode in Russland Berliner Zeitung
„Lenin ist für den Kreml ein Verräter“ Das Wort „Revolution“ ist in Russland heute negativ besetzt, sagt Historiker Jurij Piwowarow. Der Kosmopolit Lenin ist nicht mehr gefragt. taz
Die ewige Lust an der Revolution Frankreich, Ukraine, Russland: In Revolutionen fasziniert das Pathos. Können offene Gesellschaften diesen Wunsch nach großen Gefühlen nutzen? Süddeutsche Zeitung
…one more thing!
„Bullen trampeln die Mahner tot“ Die extreme Sorglosigkeit der Anleger treibt Dax und Co. immer höher: Droht bald ein böses Erwachen? Was sich aus der Gemütslage am Aktienmarkt für die eigene Positionierung herauslesen lässt. Handelsblatt
Leitartikel
Schwächelt Bayern, kommt Deutschland ins Rutschen Seehofer hat den Zeitpunkt für den richtigen Abgang verpasst, sein politisches Ende ist absehbar. Der Kampf um die Nachfolge eskaliert. Dabei wäre es besser, wenn der Machtwechsel geräuscharm vonstatten geht. Im Interesse aller. Die Welt
Das Schauspiel der CSU beschädigt Jamaika Mit der Debatte um Horst Seehofer schadet die CSU nicht nur sich selbst, sondern auch dem Bemühen um eine Regierungsbildung. Dabei hat bereits die FDP Probleme mit ihrer Rolle. Süddeutsche Zeitung
Neuwahlen? Keine Option Das Parlament ist einwandfrei gewählt. Niemand kann einfach so Neuwahlen beschließen. Das ist auch politisch keine Option. FAZ
Merkels eklatante Führungsschwäche Die Kanzlerin muss in den Jamaika-Sondierungen zeigen, wofür sie steht oder fällt, sonst wird diese Koalition niemals zusammenkommen. Tagesspiegel
Nicht nur die Reichen! Auch ein „bisschen“ Schummel bei der Steuererklärung richtet – da Millionen es machen – gewaltigen Schaden an. Bild
Die missachteten Migranten Die Generation der Gastarbeiter ist von den Parteien viel zu lange vernachlässigt worden. Aber wehe, es beschwert sich jemand darüber. Frankfurter Rundschau
China, Trump and the North Korean nightmare Beijing could get drawn into a war on the peninsula Financial Times
What the Bolshevik Revolution Meant for Russian Jews Jews faced relentless discrimination, quotas, stalled professional advancement and state-sponsored anti-Semitic campaigns. Newsweek
Trump, Gillespie and the Same Old Party Trumpism has taken over the G.O.P. because the party was mostly there already. New York Times
Trump’s Mueller Problem Why the special counsel’s first indictments signal trouble for the President Time
If you’re spending $100,000 on a handbag, you better be someone’s fairy godmother Los Angeles Times